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Welt-Diabetes-Tag am 14. November

Diabetes kann ins Auge gehen

Seit 1991 findet jedes Jahr der Welt-Diabetes-Tag am 14. November statt, eingeführt von der International Diabetes Federation (IDF) und der Weltgesundheits-Organisation (WHO), um auf die steigende Verbreitung von Diabetes mellitus aufmerksam zu machen – und auf die Auswirkungen der Stoffwechsel-Erkrankung unter anderem auf die Sehkraft.

Diabetes und Augenerkrankungen
Diabetes und Augenerkrankungen (Bild: Pixabay)

Die International Diabetes Federation (IDF) mit Sitz in Brüssel ist ein Dachverband von über 230 nationalen Diabetes-Verbänden in 170 Ländern und Gebieten. Sie vertritt die Interessen der wachsenden Zahl von Menschen mit der Stoffwechselkrankheit und von Risikopatienten. Die Föderation steht seit 1950 an der Spitze der weltweiten Diabetes-Gemeinschaft.

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Der Diabetes-Atlas der IDF enthält Zahlen, Informationen und Prognosen weltweit (www.diabetesatlas.org). 2021 lebten ungefähr 537 Millionen Erwachsene (20 bis 79 Jahre) mit Diabetes. Die Gesamtzahl der betroffenen Menschen werde Prognosen zufolge bis 2030 auf 643 Millionen und bis 2045 auf 783 Millionen ansteigen. Die Erkrankung verursachte in 2021 6,7 Millionen Todesfälle und Gesundheitsausgaben in Höhe von mindestens 966 Milliarden US-Dollar – 9 % der Gesamtausgaben für Erwachsene.

Bei jedem zweiten Betroffenen Krankheit nicht diagnostiziert

Besonders erschreckend: Weitere 541 Millionen Erwachsene haben ein erhöhtes Risiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken. Bei fast jedem Zweiten der betroffenen (240 Millionen) Erwachsenen ist die Krankheit nicht diagnostiziert (Quelle:  IDF).

Wenn sie gar nicht oder nicht gut behandelt wird, steige das Risiko für schwerwiegende gesundheitliche Komplikationen. Dazu gehören Herzinfarkt, Schlaganfall, Nierenversagen, Erblindung und Amputation der unteren Gliedmaßen.

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Weltweite Verbreitung von Diabetes 2021 (Bild: diabetesatlas.org)

Eine von der IDF am Welt-Diabetes-Tag veröffentlichte Studie zeigt, dass 26 % der Betroffenen bei der Diagnose nicht ausreichend über ihre Krankheit informiert wurden. Die Zahlen zeigten auch, dass jeder Fünfte (20 %) von seinem Gesundheits-Dienstleister keine kontinuierliche Aufklärung erhält, sodass fast jeder Dritte (29 %) nicht die Informationen erhalte, die er benötigt.

Die Zahl der Menschen mit Diabetes wächst schnell. Die IDF prognostiziert, dass bis zum Jahr 2030 einer von neun Menschen weltweit mit der Erkrankung leben wird. Dies stellt eine Belastung für die Ressourcen des Gesundheitswesens dar und kann dazu führen, dass die Menschen über informelle Kanäle Rat suchen. Die IDF-Studie zeigt, dass jeder Fünfte Google (21 %) und soziale Medien (20 %) für seine Diabetes-Aufklärung nutzt.

Die Untersuchung zeigt auch, dass es eine Lücke bei der Finanzierung und den Investitionen in die Schulung für Angehörige der Gesundheitsberufe gibt. Obwohl viele Ärzte und Krankenschwestern versuchten, die Menschen in ihrer Pflege zu unterstützen, indem sie ihr Wissen über die Erkrankung verbessern, muss mehr als jeder Dritte (35 %) seine gesamte Diabetes-Schulung selbst finanzieren. Darüber hinaus wurde festgestellt, dass es den Angehörigen der Gesundheitsberufe an Fähigkeiten mangelt, häufige Diabetes-Komplikationen zu diagnostizieren.

Der Welt-Diabetes-Tag

Aktuellen Zahlen zufolge sind allein in Deutschland 8,5 Millionen Menschen von dieser Stoffwechselkrankheit betroffen, zuzüglich einer Dunkelziffer von zwei Millionen, schätzen Deutsche Diabetes-Hilfe und Deutsche Diabetes Gesellschaft im „Deutschen Gesundheitsbericht Diabetes“. Seit 2009 richtet die gemeinnützige Organisation diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe den Welt-Diabetes-Tag (www.weltdiabetestag.de) unter der Schirmherrschaft des Bundesgesundheitsministeriums in Deutschland aus.

Augenärzte: Screening erreicht nur die Hälfte der Betroffenen

Für Menschen mit Diabetes mellitus sind regelmäßige Augenuntersuchungen wichtig, damit Folgekrankheiten am Auge früh erkannt und Sehminderungen verhindert werden können. Doch bis zu 50 % der Menschen mit Diabetes erhalten bisher kein Screening; das gehe aus Untersuchungen von Krankenkassen hervor. Der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V. (BVA) und die Initiativgruppe zur Früherkennung diabetischer Augenerkrankungen (IFDA) forderten bereits im April verstärkte Anstrengungen zur Aufklärung und Schulung der Betroffenen.

Die Zahlen im Deutschen Gesundheitsbericht Diabetes 2022 seien laut BVA ernüchternd: Nach der Neufeststellung eines Typ-2-Diabetes wird nur ein Drittel der Betroffenen umgehend augenärztlich untersucht. Nach zwei Jahren Diabetes-Dauer sind es immer noch 50 % der Menschen, die dem Screening entgehen. Dabei empfehlen Experten in der S3-Leitlinie zur diabetischen Retinopathie und Makulopathie regelmäßige Augen-Untersuchungen, da frühe Stadien der durch die Zuckerkrankheit verursachten Schäden am Auge keine Symptome hervorrufen.

BVA: Diabetische Retinopathie - Augen und Diabetes
Proliferative diabetische Retinopathie: Durch hohe Blutzuckerwerte verursachte Netzhautkrankheit in einem fortgeschrittenen Stadium, in dem sich krankhafte neue Gefäße auf der Netzhautoberfläche oder am Sehnerv bilden und in den Glaskörper sprießen. Auch ein gut eingestellter Diabetes mellitus kann diese das Sehvermögen gefährdenden Netzhautveränderungen hervorrufen. Werden sie jedoch rechtzeitig erkannt, lässt sich im Allgemeinen mit einer Lasertherapie ein weiteres Fortschreiten verhindern (Bild: BVA)

Zu hohe Blutzuckerwerte schädigen die kleinen Blutgefäße (auch) in der Netzhaut des Auges. Zunächst sind es kleine Aussackungen an den Gefäßen, so genannte Mikroaneurysmen. Doch es kann auch zu Blutungen oder zu Gefäßwucherungen kommen, die die Netzhaut schädigen. Da Symptome oft erst in fortgeschrittenen Krankheitsstadien auftreten, ist es umso wichtiger, Veränderungen frühzeitig zu erkennen und angemessen zu behandeln, um Schaden zu verhindern.

Diabetes-bedingte Netzhauterkrankungen sind für Menschen im berufstätigen Alter eine der häufigsten Ursachen für Sehbehinderung oder gar Blindheit. Nach Angaben der Gutenberg-Gesundheitsstudie liegt der Anteil der Menschen mit Diabetischer Retinopathie in Deutschland bei 1,53 % der Gesamtbevölkerung – das sind 1.270.000 Betroffene – und bei 21,7 % der Personen mit bekanntem Diabetes (Quelle: Woche des Sehens).

Weshalb so viele Menschen mit Diabetes nicht zum augenärztlichen Screening gehen, dafür gibt es verschiedene Gründe. Zum einen sei es mangelnde Information und Schulung. Den Betroffenen ist gar nicht bewusst, welche Gefahr die Zuckerkrankheit für ihr Sehvermögen darstellt. Andererseits sind es lange Wartezeiten und der mit der Untersuchung verbundene Aufwand, die manche abschrecken, einen Termin zu vereinbaren.

Diabetes-Vorsorge und Augenoptiker

Hier könnten Augenoptiker*innen und Optometristen eine weitere Anlaufstelle sein und mit optometrischem Screening und Netzhautscans eventuell Betroffene unter ihren Kunden entdecken und zwecks Diagnose an den Augenarzt verweisen.

Seit 2019 setzt sich Apollo Optik exklusiv mit der Deutschen Diabetes-Hilfe für die Aufklärung über den Zusammenhang der Stoffwechselkrankheit mit der Augengesundheit ein. Dazu gehört auch die alljährliche Spendenaktion, die der Aufklärungsarbeit der Gesundheitsorganisation zugutekommt. Die Optikkette spendet pro Brille, die in Verbindung mit einer solchen Erkrankung verkauft wird, einen Teil der Einnahmen. Die Summe wird zum Welt-Diabetes-Tag am 14. November überreicht; in diesem Jahr sind es 25.000 Euro.

Eine aktuelle Studie von Apollo zum Hör- und Sehvermögen der Deutschen (Umfrage von YouGov Deutschland AG im Auftrag von Apollo. An der repräsentativen Befragung zwischen dem 31.03.2021 und dem 08.04.2021 nahmen 2.018 Personen über 18 Jahren teil) verdeutlicht, dass es viel Aufklärungsbedarf gibt: Nur 38 % der Befragten glauben, dass Diabetes mellitus / Typ 2 Diabetes das Sehvermögen stören kann.

Um zusätzlich auf die Risiken von der Stoffwechselkrankheit aufmerksam zu machen, kooperiert Andrea Ballschuh mit Apollo Optik: „Wie wichtig die Aufklärung rund um diese ,Volkskrankheit‘ ist, wurde mir klar, als ich selbst vor einer Diabetes-Typ-2-Erkrankung stand. Dank einer Ernährungsumstellung konnte ich mich davor schützen“, so die Radio- und TV-Moderatorin.

Das Apollo-Team kläre über die Risiken der Netzhautschädigung auf und bietet einen kostenlosen Sehtest an. Außerdem liegt der Diabetes-Risiko-Test des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DlfE) aus. Er kann Hinweise liefern, ob man zur Risikogruppe gehört.

Deutlich höheres Risiko für Schwerhörigkeit

Längst belegt und dennoch kaum bekannt: Menschen, die an Diabetes erkranken, haben dadurch auch ein deutlich höheres Risiko, schwerhörig zu werden. Höchste Zeit, dass auch Hörakustiker das Bewusstsein dafür schärfen und passende Hilfsangebote bereithalten, wie z.B. der spezielle Hörtest von Individual Akustiker Service (IAS).

 

/// PE

 

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