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Forderungen des Industrieverbands

Spectaris: Klares Signal Richtung China setzen

Anlässlich der China-Reise von Bundeskanzler Olaf Scholz fordert Spectaris gerechte Rahmen-Bedingungen im Umgang mit China. Die Hightech-Industrie setze auf ein anspruchsvolles Auftreten des Kanzlers. Wichtig sei der Dreiklang von Reziprozität, Dialog und Resilienz durch Diversifizierung.

81 Prozent aller importierten Sonnenbrillen kommen aus China
Der Industrieverband Spectaris fordert ein klares Signal Richtung China (Bild: Pixabay)

China ist laut Spectaris einer der wichtigsten Exportmärkte für die deutschen Hightech-Branchen Consumer Optics, Photonik, Analysen- und Medizintechnik. Die Gesamtausfuhren in den Branchen nach China betrugen 2021 rund 9,1 Milliarden Euro. Dem gegenüber standen Gesamteinfuhren in Höhe von rund 11,2 Milliarden Euro.

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Der Umgang mit China stelle die Unternehmen aber vor immer größere Herausforderungen. „Eine Umfrage unter unseren Mitgliedern hat viele kritische Bereiche aufgezeigt, in denen es politischen Handlungsbedarf gibt und die der Kanzler auf seiner China-Reise ansprechen muss“, betonte Spectaris-Vorsitzender Ulrich Krauss vor der Abreise von Olaf Scholz nach Peking.

Spectaris-Vorsitzender Ulrich Krauss
Spectaris-Vorsitzender Ulrich Krauss (Bild: Spectaris)

„Der Kanzler muss sich vor allem für wechselseitig gleiche Regeln, also Reziprozität, einsetzen“. Der weitere Erhalt des freien Zugangs chinesischer Unternehmen zu europäischen Ausschreibungen muss als dringende Voraussetzung den freien Zugang europäischer Unternehmen zu den öffentlichen Ausschreibungen Chinas beinhalten. „Deutschland und die EU sind wichtige Handelspartner für China, dieses Bewusstsein muss sich aber im Dialog mit China stärker zeigen. Hier muss die Politik selbstbewusster auftreten.“

Im Kern sieht Spectaris drei wesentliche strategische Handlungsbereiche, die als Lösungen im langfristigen Umgang mit China dienen können:

  • Politische Maßnahmen der EU zur Stärkung des europäischen Standorts,
  • politische Maßnahmen mit direktem Bezug auf China – auch im Dialog mit China und
  • stärkere Abstimmung mit den USA und weiteren Partnern.

Forderungen von Spectaris

Konkret fordert Spectaris mehr Transparenz im Bereich der Exportkontrolle sowie eine Überarbeitung der Außenwirtschafts-Förderung, die die Themen Beschaffung und Resilienz mit abdeckt. Beim Marktzugang von Medizinprodukten fordert der Verband die gegenseitige Harmonisierung der Regulatorik mit der Anerkennung europäischer Labortests sowie CE-zertifizierter Produkte in China und umgekehrt. Im Bereich der Abstimmung und Zusammenarbeit mit strategischen Partnern wird insbesondere die aktive Nutzung des US-EU-Handels- und Technologierates (TTC) im Bereich Harmonisierung und Cybersicherheit verlangt.

Für den zukünftigen Umgang mit China sehe Spectaris der für 2023 angekündigten China-Strategie der Bundesregierung mit Spannung entgegen. Hier erhofft sich der Verband klare Signale und Basis für Unternehmen, sich resilienter aufstellen zu können und ihr Risikomanagement auf Grundlage klarer rechtlicher Vorgaben zukunftsfähig gestalten zu können. Wichtig sei hier vor allem, eine klare, gemeinsame Linie zu finden und die Maßnahmen der EU klug einzubinden.

Um eine Reduzierung der Abhängigkeit von China zu erreichen, plädiert Spectaris für den Abschluss neuer Freihandels-Abkommen auf EU-Ebene sowie für die Abschaffung von Handelsbarrieren.

Ulrich Krauss: „Neben dem Fokus auf Freihandels-Abkommen muss die EU zügig ein europäisches Konzept zur Rohstoff- und Lieferkettensicherheit erarbeiten. Dabei setzt die Reise des Kanzlers ein positives Signal, da neben China auch Vietnam und Singapur besucht werden, beides Länder, mit denen die EU bereits Freihandels-Abkommen unterhält und mit denen die Zusammenarbeit weiter ausgebaut werden könnte, um einen Zugang zu den aufstrebenden Märkten Asiens zu bekommen.“

 

Spectaris ist der Deutsche Industrieverband für Optik, Photonik, Analysen- und Medizintechnik mit Sitz in Berlin. Der Verband vertritt 400 überwiegend mittelständisch geprägte deutsche Unternehmen. Die Branchen Consumer Optics (Augenoptik), Photonik, Medizintechnik sowie Analysen-, Bio- und Labortechnik erzielten im Jahr 2021 einen Gesamtumsatz von rund 78 Milliarden Euro und beschäftigten rund 331.0000 Menschen.

 

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Sehr geehrter Herr Dr. Bräunlein,

    interessanter Artikel über den China/import/Export.
    Gestatten Sie mir den Artikel, mit Hinweis auf Ihre Zeitschrift zu benutzen?
    Wäre aufschlußreich.

    Gruß
    Friedrich Wiemann

    Auf diesen Kommentar antworten
    1. Sher geehrter Herr Wiemann, das können Sie gerne tun. Vielen Dank.
      Herzliche Grüße Ihre
      eyebizz Online Redaktion

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