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Pioniere des 3D-Drucks, Teil 1

Luxexcel: Neuerfinder des Brillenglases

Er könne einfach nicht anders, als „to think outside the Box“, sagt Richard van de Vrie. Über den Tellerrand geschaut hat der Niederländer schon mehrfach. Mit dem 2009 gegründeten Unternehmen Luxexcel gelang es ihm, Brillengläser mittels 3D-Drucker produzieren. Erstaunlich: Noch immer ist man hier der einzige Anbieter auf dem Markt. [13293]

Luxexcel 3D printed lenses
Brillengläser hergestellt im 3D-Druck (Bild: Luxexcel)

Eigentlich kommt Richard van de Vrie aus der Beleuchtungsindustrie, beschäftigte sich mit der Entwicklung von zeitgemäßen Halogenlampen. Eyeleds, ein LED-Beleuchtungssystem für den Bodenbereich, machte er in nur drei Jahren zur weltweit renommierten Marke. Mit der additiven Fertigung, ermöglichst durch „printoptische Technologie“, experimentierte er erstmals bei LED. 2009 dann sein Pilotprojekt, Brillengläser im 3D-Druckverfahren herzustellen. Der erste Prototyp wurde 2013 dem niederländischen Königspaar Willem-Alexander und Maxima überreicht, als anschaulicher Beleg für die Innovationskraft des Landes.

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Die Herstellung im Werk im belgischen High-Tech-Campus Tornhout lässt immer noch staunen: Der Kunststoff wird atemberaubend schnell Tröpfchen für Tröpfchen aufgetragen. Durch die digitale Vorlage braucht man keine halbfertigen Rohlinge mehr wie bei herkömmlichen Brillengläsern, auch fällt kein Materialabfall an.

Da die Luxexcel-Gläser den Drucker transparent und glatt verlassen, muss weder geschliffen noch poliert werden, sondern es kann sofort mit der Beschichtung weitergemacht werden. Die Brillengläser entsprechen seit 2017 den Industriestandards einschließlich aller ANSI-, ISO und FDA-Anforderungen.

„Wir liefert dem Kunden“, so van de Vrie, „eine Gesamtlösung aus industriellen Druckern, der Brillendesign-Software und den Workflow-Tools, so dass er seine Brillengläser selbst herstellen kann.“

Luxexcel - Richard Van de Vrie
Richard Van de Vrie von Luxexcel (Bild: Luxexcel)

Geeignet ist das digitale Verfahren von Luxexcel für hochwertige Speziallinsen in kleiner Stückzahl, etwa bei extrem hohen Dioptrienwerten, auch Bi- oder Trifokalgläser sind möglich. Man sieht sich aber nicht im Wettbewerb mit dem Spritzgussverfahren herkömmlicher Brillenglashersteller und ihren immens hohen Stückzahlen.

Van der Vrie, der ein begeisterter Tennisspieler ist, denkt schon an die Zukunft. „Wir haben unsere 3D-Drucktechnologie für Brillengläser optimiert, um kundenspezifische ophthalmologische Produkte herzustellen und Brillen für Augmented Reality. 3D-gedruckte Linsen ermöglichen Linsen, die die optische Leistung elektrisch verändern und dadurch möglicherweise einmal Gleitsichtgläser ersetzen werden.“

// JUEB

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Beitrag aus der eyebizz 4/5.2020

Teil 2: Monoqool Eyewear

Teil 3: Hoet Eyewear

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