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Digitalprojekt schon vor Corona

Digitalisierung der Lehre: Die Pioniere der EAH Jena

Kaum ein Bereich der Gesellschaft, der nicht durch die Digitalisierung berührt ist. Ein Blick auf die deutsche Hochschullandschaft zeigt jedoch, dass die meisten Einrichtungen erst einen Bruchteil der Möglichkeiten nutzen, welche die Digitalisierung an neuartigen Lerntechnologien bietet.* An der Ernst-Abbe-Hochschule in Jena hat man schon früh damit begonnen. [13222]

Digitale Gesellschaft

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Bereits zwei Jahre vor Corona hat Prof. Dr. Stephan Degle, Studiengangsleiter im Fachgebiet Augenoptik/ Optometrie/ Ophthalmotechnologie/ Vision Science (AOOVS) an der EAH Jena, ein Projekt zur Digitalisierung der Lehre ins Leben gerufen mit dem Ziel, die unterschiedlichsten Lehrinhalte in digitaler Form aufzubereiten, sodass Studierende unabhängig von Präsenzveranstaltungen darauf zugreifen können. Relativ schnell nach Beginn der Krise stellte man dann eine Plattform zur Verfügung, über die Vorlesungen in Form von Webinaren gehalten werden können.

eyebizz zeigt die Macher und Macherinnen hinter dem Digitalprojekt, das enorme Herausforderungen mit sich brachte. Komplexe Aufgaben wie Filmerstellung vom Drehbuch über Dreh bis zu Schnitt des Videos oder die Programmierung einer App mussten bewältigt werden.

* Persike, M., Friedrich, J.-D. (2016). Lernen mit digitalen Medien aus Studierendenperspektive. Arbeitspapier Nr. 17. Berlin: Hochschulforum Digitalisierung

 


Digitalisierung an der EAH Jena: Die Macherinnen und Macher

Katharina Keller:

„Ich stehe kurz vor dem Abschluss meines Bachelorstudiums im Bereich Augenoptik/ Optometrie. Ab kommendem Semester werde ich den Master-Studiengang Optometrie/ Ophthalmotechnologie/ Vision Science anschließen. Im Digitalisierungsprojekt beschäftige ich mich mit der Erstellung von Lehrvideos und der digitalen Aufarbeitung verschiedener Grundlagenthemen der Augenoptik. Dabei geht es etwa um das digitale Darstellen von Konstruktionen an Linsen. Das soll vor allem Studierenden ohne augenoptische Ausbildung den Einstieg in die Augenoptik erleichtern.

Wir planen auch Lehrvideos im Fach Kontaktlinse. Kontaktlinsenhygiene und -anpassung und der Umgang mit den verschiedensten Geräten sind Beispiele für die vielen Themen, die sukzessive in digitaler Form zur Verfügung gestellt werden.“

Johannes Baur:

„Ich studiere im zweiten Bachelor-Semester Augenoptik/ Optometrie. In dieser schwierigen Corona-Zeit ist die Realisierung des Online-Unterrichts eine große Herausforderung für uns alle. Toll, dass ich im Digitalisierungsprojekt meinen kleinen Teil zum Gelingen beitragen kann. Alle haben die Möglichkeit, eigenverantwortlich zu arbeiten, eigene Ideen einzubringen. Dadurch entsteht eine Zusammenarbeit, von der wir als Team und auch unsere Ergebnisse profitieren.

Aktuell beschäftige ich mich mit der Erstellung von Lehrvideos zu Grundlageninhalten wie z.B. Fehlsichtigkeiten. Zudem erstelle ich mit Hilfe des „Human Eye Explorers“ der Firma Effigos detailgetreue Animationen zu den unterschiedlichen Strukturen des Auges, die im Modul Anatomie und Physiologie des Auges zum Einsatz kommen.“

Jonas Müller:

„Nach einiger Zeit als Augenoptikermeister entschied ich mich für den Bachelorstudiengang Augenoptik/ Optometrie. Mittlerweile studiere ich im 2. Mastersemester des Studiengangs Optometrie/ Ophthalmotechnologie/ Vision Science.

Im Digitalisierungsprojekt beschäftige ich mich mit Grafikdesign und der Visualisierung von fachlichen Inhalten. Ich bin auch an der Entwicklung einer App beteiligt, die Studierenden beim Erlernen der Refraktionsbestimmung unterstützt. Für Recherchearbeiten sowie die Erstellung und Bearbeitung von Lehrvideos zur Unterstützung von Praktika bin ich ebenso verantwortlich.“

Digitalisierung Online Lernen
Bild: Pixabay / kreatikar

Felix Zimmermann:

„Ich habe das Bachelorstudium Augenoptik/ Optometrie sowie das Masterstudium Optometrie/ Vision Science abgeschlossen. Im Rahmen des Digitalisierungsprojektes bringe ich seit April meine Kenntnisse in den Bereichen Optometrie, Website-Design, Video- und Audioschnitt, klinische Forschung, Statistik und interdisziplinäres Arbeiten ein.

Eines der Ziele ist es, die digitale Lehre auch in Zukunft als einen der Standpfeiler eines erfolgreichen Studiums an der EAH zu etablieren, also gestärkt aus der Krise in eine bessere Zukunft zu starten.“

Johannes Neven:

„Ich bin Student im Master-Studiengang Optometrie/ Ophthalmotechnologie/ Vision Science und technischer Mitarbeiter im Fachgebiet AOOVS. Meine Aufgabe im Digitalisierungsprojekt ist die Planung und Koordination der verschiedenen Aufgaben.

Zudem entwickle ich eine App, die Studierenden bei der Refraktionsbestimmung durch die einzelnen Arbeitsschritte führt und so zu einem routinierten Ablauf bei der Refraktion beitragen soll. Darüber hinaus bin ich für die Erstellung der Videoaufnahmen für unsere Lehrvideos verantwortlich.“

Prof. Dr. Stephan Degle:

„Unser Ziel ist nicht, die Lehre komplett online anzubieten. Vielfältige Studien haben gezeigt, dass Präsenz wesentlich für den Lernerfolg ist. Doch wir freuen uns, auch in Zukunft gezielt qualitativ hochwertige Lehrinhalte digital einsetzen zu können. Webinare und Co. werden sicherlich einen anderen Stellenwert und eine andere Qualität bekommen.

Wirklich schön ist es, dass wir sie auch für Berufspraktiker einsetzen können, die sich berufsbegleitend an der Hochschule weiterbilden (Zertifikat, Bachelor und Master). Dennoch geht praktische Optometrie nicht ohne direkte Praxis und damit körperliche Präsenz. Ich bedanke mich herzlich für die Motivation und das Engagement aller Projektbeteiligten!“

/// JUEB

 

Beitrag aus der eyebizz 4/5.2020

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