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Das Institut für Physikalische Chemie der Friedrich-Schiller-Universität Jena testet feuchte Brillenputztücher

Schädigen feuchte Brillenputztücher die Gläser?

Institut für Physikalische Chemie der Friedrich-Schiller-Universität Jena

Unter den mehr als 40 Millionen Brillenträgern in Deutschland hält sich hartnäckig die Meinung, Feuchttücher könnten die Brille schädigen. Warnungen vor ungünstigen Auswirkungen auf die Brillengläser und deren Beschichtungen sind laut pt-magazin.de zu Unrecht im Umlauf. Dabei reinigen feuchte Tücher Brillengläser laut Wissenschaftler besonders schonend, heißt es weiter.

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Aus was bestehen feuchte Brillenputztücher?

Am Institut für Physikalische Chemie der Friedrich-Schiller-Universität Jena werden feuchte Brillenputztücher, bevor sie in den Handel kommen, getestet. Prof. Dr. Helga Dunken sagt: „Sämtliche Inhaltsstoffe sind unschädlich für Brillengläser. Die Feuchte besteht zu rund 90% aus Wasser und Alkohol, unter 5% sind Tenside. Diese sorgen für den Beschlagschutz und wirken antistatisch. Außerdem enthalten die Feuchttücher weniger als 0,5 % Konservierungsstoffe, wie zum Beispiel Zitronensäure, die zusätzlich antibakteriell wirkt und unter 0,1% Duftstoffe. Der pH-Wert der Brillenputztücher liegt zwischen 4 und 5,5 und damit auf dem Niveau von Regenwasser.“

Sind feuchte Brillenputztücher bedenklich?

Seit 1994 hat man an der Uni Jena zudem rund 220 Schadensfälle begutachtet, die durch feuchte Brillenputztücher entstanden sein sollen. Dabei waren laut Prof. Dr. Dunken in keinem einzigen der untersuchten Fälle die Feuchttücher ursächlich für die Schäden. Vielmehr lag die Ursache in 85% der Schadensfälle in einer qualitativ schlechten Beschichtung von kostengünstig produzierten Brillengläsern. Denn hier kommt es schon im Fertigungsprozess zu Kratzern oder zum Einschluss mikrofeiner Staubteilchen zwischen dem organischen Kunststoffsubstrat der Brillengläser und der anorganischen Beschichtung.

Prof. Dr. Dunken: „Bei diesen schlecht beschichteten Stellen reicht dann eine geringe thermische oder mechanische Belastung, wie das Drauffassen mit dem Finger oder auch einfach nur das Reinigen mit Wasser, um die Beschichtung zu lösen.“ Die restlichen 15% der Schadensfälle, die in Jena untersucht wurden, waren offenkundig auf eine unsachgemäße Behandlung der Brille durch den Nutzer zurückzuführen. Prof. Dr. Dunken: „Ich habe in meiner ganzen Laufbahn keine einzige Markenbrille hier als Schadensfall gehabt, sondern ausschließlich billig gefertigte Brillen mit mangelhafter Beschichtung.“

Ein Hersteller wie RCP Ranstadt produziert mehrere Milliarden feuchte Brillenputztücher im Jahr. Geschäftsführer Karl Koob: „Pro Jahr erhalten wir maximal sieben Reklamationen, die angeblich auf das Brillenputztuch zurückzuführen sind”, heißt es weiter auf pt-Magazin.de

Lesen Sie den Artikel auf pt-magazin.de

Kommentar zu diesem Artikel

  1. Sehr geehrte Damen und Herren, Herr Professor Dr. Dunken

    Ihnen kann ich leider nur sagen, dass ich nicht zustimmen kann. Ich hatte mein ganzes “Brillenleben” (über 4 Jahrzehnte) Glasgläser. Nun hat mich mein Optiker überzeugt, dass es vielbequemer ist Kunststoff zu wählen. Preislich etwas günstiger. Gewählt wurden von ESSILOR CRIZAL Gläser… spezielle Oberflächenbeschichtung , Entspiegelung,… Über 400,-€!!!
    1,5 Jahre später kann ich nur davon abraten, die Gläser sind rau und bei Nachtfahrten im Auto schon blendend… im negativen Sinn.
    Geputzt wurde (seit 30 Jahren 😉 immer mit Putztüchern derzeit “pirva” von netto.
    Eine “unsachgemäße Behandlung der Brille durch den Nutzer” als Erklärung finde ich sehr sehr billig, oder von den Herstellern super gesponsert.
    Das Leben ist nicht Schwarz/Weis Herr Professor!
    Mit Freundlichen Grüßen
    JP

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