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Wachstum in einigen Branchen kann Verluste in anderen auffangen

Zeiss Gruppe mit insgesamt noch guter Halbjahresbilanz

(Oberkochen) – „Wir haben das erste Halbjahr insgesamt gut abgeschlossen. Aber die Covid-19-Pandemie hat umfassende Auswirkungen auf die Weltwirtschaft – davon sind auch Geschäfte von Zeiss betroffen“, so Vorstandsvorsitzender Dr. Karl Lamprecht und ergänzt: „Vorbereitete Resilienzmaßnahmen werden Zeiss helfen, um die aktuellen Herausforderungen bestmöglich zu bewältigen.“

Zeiss - Konzernzentrale Oberkochen
Konzernzentrale in Oberkochen (Bild: Zeiss)

Die Zeiss Gruppe schließt die ersten sechs Monate des Geschäftsjahres 2019/20 (Halbjahresstichtag: 31. März 2020) in Summe gut ab: Der Umsatz stieg um 6 Prozent (vergleichbar um 3 Prozent) auf 3,213 Milliarden Euro (1. Halbjahr 2018/19: 3,019 Mrd. Euro). Davon entfielen 90 Prozent auf Märkte außerhalb von Deutschland.

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Auch das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag mit 455 Millionen Euro leicht über dem Vorjahresniveau (443 Mio. Euro). Die EBIT-Marge lag bei 14,2 %. Der Auftragseingang wuchs auf 3,601 Milliarden Euro (1. Halbjahr 2018/19: 3,161 Mrd. Euro).

Entwicklung der Sparten

Die vier Sparten der Zeiss Gruppe entwickelten sich im ersten Halbjahr mit unterschiedlicher Dynamik. Die Sparte Semiconductor Manufacturing Technology konnte ihr Wachstum weiter ausbauen, vor allem aufgrund der hohen Nachfrage nach „Extreme Ultra Violet“-(EUV)-Lithographiesystemen, einer sich weiterhin in der Einführungsphase befindlichen Technologie, und auch nach „Deep Ultra Violet“-(DUV)-Lithographiesystemen.

In der Sparte Industrial Quality & Research verspürte der Bereich Industrial Quality Solutions die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie aufgrund der schwachen Entwicklung der Automobilindustrie besonders deutlich. Durch die im letzten Geschäftsjahr getätigte Akquisition von GOM (Braunschweig), einem führenden Anbieter von Hard- und Software für die optische 3D-Koordinatenmesstechnik, konnte Zeiss jedoch weiter Wachstumspotenzial im Bereich Oberflächenmessung und -digitalisierung generieren. Das Geschäft mit Research Microscopy Solutions konnte in Summe wachsen. Für die Erforschung des Coronavirus Sars-CoV-2 nutzen internationale Forscher auch das Produkt Zeiss Celldiscoverer 7, ein automatisiertes Lichtmikroskopsystem.

Die Sparte Medical Technology erreichte zwar durch die Folgen der Covid-19-Pandemie eine geringere Wachstumsdynamik als im Vorjahr, doch konnte die Sparte ihre Marktposition durch ihre innovativen Produkte in den Bereichen Neurochirurgie und Ophthalmologie erfolgreich ausbauen.

Zeiss Halbjahresbilanz 2019-2020 - Enrtwicklung Sparten
Zeiss-Halbjahresbilanz 2019/2020 zum 31. März 2020 (Quelle: Zeiss Gruppe)

In der Sparte Consumer Markets waren die Folgen der Covid-19-Pandemie am deutlichsten zu verzeichnen. Für den Bereich Vision Care begann das erste Halbjahr zwar mit einem Wachstum und einem Ausbau der Marktposition im Brillenglasmarkt, aber die Folgen der Covid-19-Pandemie führten mit dem Start der Ausgangsbeschränkungen zu einem Umsatzeinbruch in allen Regionen.

Kennzahlen der Zeiss Gruppe

Der Free Cashflow belief sich auf 180 Millionen Euro (1. Halbjahr 2018/19: 341 Mio. Euro). Das Eigenkapital des Konzerns stieg im Vergleich zum Geschäftsjahresschluss 2018/19 um 5 Prozent auf 4.179 Millionen Euro (30. September 2019: 3.990 Mio. Euro). Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung betrugen im ersten Halbjahr 2019/20 mit 398 Millionen Euro rund 12 Prozent des Umsatzes (1. Halbjahr 2018/19: 322 Mio. Euro). Die Investitionen in Sachanlagen beliefen sich im Berichtszeitraum auf 215 Millionen Euro (1. Halbjahr 2018/19: 133 Mio. Euro). Dem gegenüber standen Abschreibungen in Höhe von 123 Millionen Euro (1. Halbjahr 2018/19: 105 Mio. Euro). Die Nettoliquidität lag zum Stichtag 31. März 2020 bei 1.362 Millionen Euro.

Besonders in den Regionen EMEA und APAC war ein Umsatzrückgang aufgrund der Covid-19-Pandemie erkennbar. Die Region Americas hingegen konnte noch ein leichtes Wachstum generieren. China zeigte im März wieder einen Aufwärtstrend.

Zeiss - ab April 2020 neuer Vorstandsvorsitzender: Karl Lamprecht
Karl Lamprecht (Bild: Carl Zeiss AG)

„Unsere globale Investitionsstrategie, die insbesondere Investitionen in Innovationen und Digitalisierung sowie den weiteren Ausbau unserer modernen Infrastruktur beinhaltet, ist die Grundlage für weiteres Wachstum der Zeiss Gruppe“, so Dr. Christian Müller, Finanzvorstand der Carl Zeiss AG. Vorstandsvorsitzender Dr. Karl Lamprecht fügt hinzu: „Unsere Investitionsstrategie wird ergänzt durch die Akquisition hoch innovativer Unternehmen, die ihr Potenzial in unserem Portfolio voll entfalten können – und damit einen wichtigen Bestandteil der Zukunftsstrategie von Zeiss bilden.“

Zu den erfolgreich abgeschlossenen Akquisitionen des ersten Halbjahres zählt die Akquisition des Softwareunternehmens Saxonia Systems AG. Das Unternehmen agiert seit März 2020 unter dem Namen Carl Zeiss Digital Innovation. Mit dem Erwerb baut Zeiss seine Softwarekompetenz systematisch weiter aus und sichert sich die Expertise und Ressourcen von Saxonia Systems für die Realisierung strategisch wichtiger Digitalprojekte.

Zum Ende des ersten Halbjahres (31. März 2020) beschäftigte Zeiss in seinen Unternehmenseinheiten weltweit 31.906 Mitarbeiter. Die Anzahl der Mitarbeiter stieg damit im Vergleich zum 31. März 2019 um 5 Prozent.

Auswirkungen der Covid-19-Pandemie

Sehr früh hat Zeiss eine zentrale Taskforce eingerichtet, die in enger Abstimmung mit den lokalen und bereichsspezifischen Einheiten die erforderlichen Maßnahmen koordiniert. Zeiss verfolgt vier Ziele, um die Auswirkungen der Krise abzufangen: die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter zu schützen, den Geschäftsbetrieb bestmöglich weiterzuführen und die Kunden weltweit zu unterstützen sowie den wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie auf das Unternehmen bestmöglich entgegenzuwirken. Neben diesen drei eher auf Kurzfristigkeit ausgerichteten Zielen verfolge der Konzern ein viertes über die aktuelle Krise hinaus: die Marktchancen und strategischen Optionen zu nutzen, die sich durch die jetzigen Veränderungen ergeben.

„Die Weltwirtschaft wird, laut vieler Prognosen, aufgrund der Covid-19-Pandemie mit erheblichen Herausforderungen zu kämpfen haben. Auch Zeiss ist aktuell von den Auswirkungen der Covid-19-Krise und einem rückläufigen Geschäft – regional und spartenmäßig in unterschiedlichem Maße – betroffen. Dank frühzeitig eingeleiteter Maßnahmen ist es Zeiss jedoch bisher gut gelungen, durch die Covid-19-Krise zu manövrieren. Dieses Maßnahmenprogramm wird konsequent weitergeführt.“

Eine belastbare Prognose für das Geschäftsjahr 2019/20 sei derzeit aufgrund der weltweiten Unsicherheiten durch die Covid-19-Pandemie nicht möglich. Für die zweite Geschäftsjahreshälfte gehe man bei Zeiss jedoch von einem Rückgang bei Umsatz und EBIT aus.

 

Quelle: Zeiss

 

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