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Unternehmensnachfolge - Vater und Sohn - Dieses Mal:

Wolfgang und Bastian Cagnolati – Die Star-Optometristen

Das Augen- und Sehzentrum Cagnolati in Duisburg ist eine prominente Institution weit über die Stadt-, ja Landesgrenze hinaus. Aus ganz Deutschland, mitunter auch Europa, kommen die Kunden und Patienten mit hohen Qualitätsansprüchen.

Optometrie Cagnolati in Duisburg
Optometrie Cagnolati in Duisburg (Bild: screenshot website)

Praktiziert wird in der dritten Etage eines großen Bürokomplexes auf mehr als 500 Quadratmetern und mit modernster Technik. Optometrie Cagnolati versteht sich als Kompetenzzentrum für alle Fragen rund um das Auge und Sehen. Zu der normalen optometrischen Untersuchung, die mit 60 Minuten angesetzt ist, gehört auch eine qualitative Überprüfung des Binokularsehens.

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Ein Team aus neun Mitarbeitern, darunter vier Optometristen, kümmert sich um die Kunden. An der Spitze die Geschäftsführer Vater und Sohn Cagnolati: Dr. Wolfgang Cagnolati (70), vielfach weltweit ausgezeichnet für seine Verdienste um die Optometrie, und Sohn Dr. Bastian Cagnolati (40), der sein eigenes Profil einbringt. Seit nun mehr 16 Jahren arbeiten beide erfolgreich zusammen.

Fünf Fragen an Dr. Wolfgang Cagnolati

Dr. Wolfgang CagnolatiWie sind Sie Optometrist geworden?

Als ich in den 70er Jahren nach Berlin ging, um dort an der HFOF Berlin, der Vorläuferinstitution des heutigen Studiengangs Augenoptik/Optometrie der Beuth Hochschule Berlin, Augenoptik zu studieren, hatte ich im Hinterkopf, hiernach eventuell Politik oder Psychologie zu studieren.

Die HFOF Berlin war aber damals stark Optometrie-ausgerichtet und hatte hervorragende Dozenten. Allen voran H. J. Haase, einen international bekannten Experten auf dem Gebiet des Binokularsehens, und Peter Abel, der heute als Vater der deutschen Optometrie gilt. Beide begeisterten mich dermaßen, dass ich bei der Augenoptik/Optometrie blieb.

In welchen Bereichen werden Sie von Ihrem Sohn inspiriert?

Da mein Sohn direkt nach dem Abitur und ohne den Umweg über eine augenoptische Lehrausbildung nach London ging, ist er bezogen auf seine Ausbildung, seine klinische Erfahrung, aber vor allem auch sein Berufsverständnis angelsächsisch geprägt. Er verfügt über ein recht breites biomedizinisches und klinisches Wissen, was für unser Augen- und Sehzentrum mehr als positiv ist.

Das Schöne an unserer Zusammenarbeit ist zudem, dass wir uns bei nicht eindeutigen Augenbefunden gegenseitig austauschen können – hier konnte ich des Öfteren von seiner hohen klinischen Expertise profitieren.

Wie würden Sie die Zusammenarbeit mit Ihrem Sohn in einem Satz beschreiben?

Sie ist ausgezeichnet, sicherlich mit all der Dynamik eines Vater-Sohn-Verhältnisses.

Was begeistert Sie bis heute an Ihrem Beruf?

Die klinische Arbeit mit den Patienten, aber auch die Möglichkeit, an der Beuth Hochschule immer noch lehrend tätig zu sein und hier mein Wissen und meine Erfahrung weitergeben zu können. Durch meine Vorträge in 26 Ländern der Welt habe ich durch die Optometrie so viele unterschiedliche Menschen und Kulturen kennengelernt, wie ich es mir zu Beginn meiner Berufslaufbahn nicht habe vorstellen können.

Wie ließe sich die Optometrie besser in die deutsche Gesundheitsvorsorge integrieren?

Professor Jürgen Wasem hat in der vom European Council of Optometry and Optics (ECOO) in Auftrag gegebenen Studie „Comparitive Analysis of Delivery of Primary Eye Care in Three European Countries“ (2011) deutlich herausgearbeitet, dass eine stärkere Integration des deutschen Optometristen in den Gesamtkomplex Eye Care für unsere Gesellschaft fachlich und ökonomisch interessant ist, ohne an Qualität und Sicherheit im Bereich Augengesundheit zu verlieren.

Hierzu ist eine einheitliche akademische und klinische Ausbildung nach anerkannten Standards notwendig. In Deutschland erfordert dies eine tätigkeitsbezogene Trennung zwischen den Kompetenzen eines Optometristen und denen eines refraktionierenden Augenoptikers, also eines Augenoptikermeisters.

Fünf Fragen an Dr. Bastian Cagnolati

Dr. Bastian CagnolatiSöhne beruflich erfolgreicher Väter haben zwei Möglichkeiten, sie machen etwas völlig anderes oder sie gehen mutig ins selbe Berufsfeld. Was waren Ihre Beweggründe für Letzteres?

Aufgrund der vielen Aktivitäten meines Vaters war die Optometrie schon in meiner Kindheit allgegenwärtig. Der Beruf erschien mir damals sehr interessant, und die Möglichkeit, einmal die Firma des Vaters zu übernehmen, motivierte mich.

Der entscheidende Impuls war dann wahrscheinlich das geplante Studium in Großbritannien, denn eine klassische Ausbildung in der Augenoptik hätte mich eher abgeschreckt.

War es manchmal schwierig, mit einem Vater als Koryphäe auf demselben Gebiet? Steht man da nicht besonders unter Erfolgsdruck?

Ich habe das eigentlich nie so empfunden, obwohl sein Name schon während des Studiums in einigen Vorlesungen gefallen ist. In gewisser Weise fühlte ich mich als angelsächsisch geschulter Optometrist fachlich auch überlegen.

Sie studierten Optometrie in London (UK) und waren dort auch als „primary eyecare provider“ tätig. Was war und ist da anders als in Deutschland in vergleichbarer Position?

In Großbritannien ist die Augenversorgung klar geregelt. Bei Augen- und Sehproblemen wird in der Regel der Optometrist aufgesucht. Dieser hat die Aufgabe, den Korrektionsbedarf zu bestimmen und Hinweise auf mögliche Augenerkrankungen aufzudecken.

Er ist für die Augengesundheit seiner Patienten verantwortlich und darf diagnostische und teilweise auch therapeutische Medikamente einsetzen. Gegebenenfalls wird der Patient an einen Augenarzt überwiesen. Fachärzte sind hier hauptsächlich in Krankenhäusern tätig.

Der Optometrist verordnet und passt Sehhilfen an, die Brillenberatung wird aber in der Regel von Augenoptikern (dispensing opticians) durchgeführt. Im Unterschied zum Augenoptiker oder Optometristen in Deutschland führt der Optometrist in Großbritannien auch keine Werkstattarbeiten aus.

Wie würden Sie die Zusammenarbeit mit Ihrem Vater in einem Satz beschreiben?

Unsere Zusammenarbeit ist manchmal anstrengend, aber fachlich uneingeschränkt konstruktiv.

Was haben Sie von Ihrem Vater gelernt oder sich abschauen können?

In Großbritannien werden mehrheitlich Austausch-Kontaktlinsen angepasst, und ich hatte relativ wenig Erfahrung mit formstabilen oder individuellen weichen Kontaktlinsen. Gerade im Bereich der Speziallinsenversorgung und bei der Anpassung von multifokalen Kontaktlinsen habe ich viel von meinem Vater gelernt.

/// Jueb    [ID 5435]

 

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