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Betrieb wird vollumfänglich fortgeführt

Wagner + Kühner im Insolvenz-Verfahren

Die auf den Vertrieb von Brillen spezialisierte Wagner + Kühner GmbH mit Sitz in Bad Kreuznach hat am 31. Januar 2023 beim Amtsgericht Bad Kreuznach einen Insolvenz-Antrag wegen Zahlungsunfähigkeit gestellt. Das Gericht hat Rechtsanwalt Jens Lieser von Lieser Rechtsanwälte aus Koblenz zum vorläufigen Insolvenz-Verwalter bestellt, während der Betrieb weiter läuft.

Wagner + Kühner in Bad Kreuznach
Wagner + Kühner in Bad Kreuznach (Bild: Wagner + Kühner)

Die Wagner + Kühner GmbH vertreibt Markenbrillen in Lizenz sowie Eigenmarken an Augenoptik-Fachgeschäfte in ganz Deutschland, Europa und weltweit. Das 1945 in Bad Kreuznach gegründete Unternehmen gehört seit vielen Jahren zu den größten Anbietern von Brillenfassungen und Sonnenbrillen.

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Insolvenz-Geld über Bundesagentur für Arbeit

Die Löhne und Gehälter der rund 55 Mitarbeiter sind bis Ende März 2023 über das Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit gesichert. Die Beschäftigten wurden am 2. Februar auf einer Betriebsversammlung von der Geschäftsleitung und dem vorläufigen Insolvenzverwalter über die Insolvenz und die weiteren Schritte informiert.

Inzwischen verschaffe sich der vorläufige Insolvenz-Verwalter Jens Lieser einen Überblick über das Unternehmen und lotet die Sanierungschancen aus. „Bei diesem bewährten Geschäftsmodell sehe ich gute Möglichkeiten für eine Zukunftslösung und einen Investor zu finden“, so Jens Lieser von Lieser Rechtsanwälte.

Lieferungen werden weiter ausgeführt

Der Vertrieb laufe trotz des Insolvenz-Antrages uneingeschränkt und vollumfänglich weiter. Das aktuelle Geschäft zwischen dem Unternehmen und seinen Kunden sei nicht beeinträchtigt, heißt es in der Mitteilung. Alle Bestellungen würden wie gewohnt verlässlich und pünktlich ausgeliefert.

Gründe für die Insolvenz von Wagner + Kühner

Bereits im Jahr 2019 habe das Unternehmen eine Restrukturierung begonnen und sich klare Ziele für den Turnaround gesetzt. Erforderlich wurde die in 2019 begonnene Restrukturierung, da das Unternehmen zuvor hohe Verbindlichkeiten aufgebaut hatte. Die hohen finanziellen Altlasten erwiesen sich nun als Bumerang.

Diese schwierige Situation habe sich seit Beginn der Coronakrise und insbesondere nach Ausbruch des Ukraine-Krieges erheblich verschärft. Die Kaufzurückhaltung machte sich überall im Handel – auch bei den Augenoptikern – und in Folge dessen bei Wagner + Kühner bemerkbar, so das Unternehmen. Die Umsätze sanken. Die angepeilten Ziele konnten nicht mehr erfüllt werden.

Nun soll die Zahlungsunfähigkeit, die letztlich ausschließlich der hohen Verschuldung aus der Vergangenheit geschuldet sei, durch das Insolvenz-Recht beseitigt werden und einen Neustart für Wagner + Kühner ermöglichen.

 

Kommentare zu diesem Artikel

  1. “Kaufzurückhaltung“ bei den Augenoptikern während der Coronakrise ? Das höre ich heute zum ersten Mal. Wenn man einmal von den Monaten März und April im Jahr 2020 absieht, lief es bei den Augenoptikern insgesamt sehr zufriedenstellend.

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    1. Das sehe ich genauso!

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