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Neues Verpackungsgesetz ab 2019

Verpackungsmüll wächst den Deutschen über den Kopf

Die Deutschen produzieren nach wie vor zuviel Verpackungsmüll. Im Jahr 2016 seien 18,16 Millionen Tonnen angefallen, wie das Umweltbundesamt mitteilte: 0,05 Prozent mehr als im 2015 und 220,5 Kilogramm pro Kopf und Jahr. Damit liege der Verpackungsverbrauch in Deutschland deutlich über dem europäischen Durchschnitt von 167,3 Kilo pro Kopf. 47 Prozent davon gingen auf das Konto von privaten Verbrauchern.

Statista-Infografik: Verpackungsmüll in Deutschland
Statista-Infografik: Verpackungsmüll in Deutschland

„Wir produzieren viel zu viel Verpackungsmüll – ein trauriger Spitzenplatz in Europa“, kommentierte die Präsidentin des Umweltbundesamts (UBA), Maria Krautzberger, die Zahlen gegenüber n-tv. Das Recycling und der Einsatz von Recycling-Material müssten ihrer Meinung nach weiter gestärkt werden, um Rohstoffe zu schonen. „Und vor allem müssen wir Müll vermeiden, möglichst schon in der Produktionsphase durch den Verzicht auf unnötige und unnötig material-intensive Verpackungen.“

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Zwar wurden mehr als 70 Prozent dieses Verpackungsabfalls recycelt, jedoch in unterschiedlich hohen Quoten: Bei Glas waren es z.B. 85,5 Prozent gegenüber Kunststoff mit nur 49,7 Prozent.

Neues Verpackungsgesetz ab kommendem Jahr

Um dieser Entwicklung gegenzusteuern, gilt ab 2019 ein neues Verpackungsgesetz, das den für Verpackungsrecycling zuständigen Unternehmen – den Dualen Systemen – höhere Quoten vorschreibe. Die Lizenzgebühr, die Hersteller für ihre Verpackungen zahlen müssten, wird sich auch danach richten, wie leicht oder schwer die Verpackung recycelt werden kann.

Außerdem gelte die Beteiligungspflicht an den Entsorgungssystemen und -kosten wie auch schon auf Grundlage der heutigen Verpackungsverordnung künftig für alle Verpackungen, die bei Endverbrauchern anfallen. Ausnahmen für bestimmte Umverpackungen, wie Transportverpackungen würden entfallen.

Verpackungsfolie

Und: Wer Verpackungen auf den Markt bringt, müsse sich in einem neuen Verpackungsregister namens LUCID registrieren und erst dann einen Vertrag mit einem Entsorger abschließen. Dieses Verpackungsregister stelle eine neue zentrale Stelle dar.

Recyclingquoten sollen steigen

Das neue Gesetz soll mit der verankerten Erhöhung der Recyclingquoten einen Anreiz schaffen, mehr Verpackungen auf den Markt zu bringen, die sich recyceln lassen und damit die Recycling-Quote für Kunststoffverpackungen bis zum Jahr 2022 auf 63 Prozent zu erhöhen. Bei Metallen, Papier und Glas sollen es 90 Prozent werden.

Recycling ist ja schön und gut, und Anreize dazu sicher nicht verkehrt. Noch besser wäre es bestimmt, Plastik-Abfälle von vornherein möglichst zu vermeiden, angesichts der langen Verrottungsdauer dieses Materials.

Und in der Augenoptik?

Auch die Augenoptik-Branche hat aufgrund der empfindlichen und filigranen Produkte einen größeren Bedarf an schützender Verpackung, und oft findet sich dort Plastikmaterial. Ersatzweise wird teilweise beim Versand ja schon Papier oder Pappe verwendet.

Aber geht da nicht noch mehr? Und was wären denn die Alternativen? Folien aus Zuckerrohr, wie es z.B. bei Einweggeschirr schon hergestellt wird? Auf jeden Fall muss sich etwas bewegen.

 

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