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Siebte Verhandlungsrunde für Freihandelsabkommen läuft

Spectaris: Letzte Chance, harten Brexit zu vermeiden

Aktuell läuft die siebte Verhandlungsrunde zwischen EU und Großbritannien, um endgültig einen harten Brexit zu verhindern. Spectaris fordert einen pragmatischen Ansatz bei den Verhandlungen über die zukünftigen Beziehungen, denn: Ohne Freihandelsabkommen drohen Umsatzeinbrüche in einigen Branchen des Industrieverbands.

Die EU und der Brexit
Spectaris hat ein Positionspapier zu den Verhandlungen zwischen EU und Großbritannien erstellt (Bild: Pixabay / Elionas2)

Die britische Regierung hat die Frist für die Verlängerung des Übergangszeitraums verstreichen lassen und scheidet damit ab dem 1. Januar 2021 aus dem Binnenmarkt und der Zollunion aus. In den verbleibenden gut vier Monaten muss nun ein Freihandelsabkommen ausgehandelt werden. „Besser ein abgespecktes Freihandelsabkommen, das strittige Punkte auf separate Abkommen auslagert, als ein harter Brexit zum Jahresende. Deshalb müssen wir nun schnell vorankommen und pragmatisch sein“, betont Spectaris-Geschäftsführer Jörg Mayer.

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Der Industrieverband Spectaris sieht den Verhandlungsfortschritt zu den zukünftigen Beziehungen zwischen der Europäischen Union und Großbritannien als sehr kritisch an und erwartet von beiden Seiten zumindest in den wichtigsten Punkten den Willen zu schnellen Ergebnissen – insbesondere sei eine schnelle Einigung bei den Themen Zoll und Marktzugang nötig. Wenn schon kein umfassendes Abkommen erzielt werden kann, müssen die noch offenen Fragen schnell, tragfähig und rechtssicher für die Unternehmen geklärt werden.

Goodbye, britischer Markt?
Goodbye, britischer Markt, für die Spectaris-Branchen? (Bild: Pixabay / MIH83)

Dafür müsse dringend auch die seit 18. August laufende, siebte(!) Verhandlungsrunde zwischen den Kontrahenten genutzt werden. „Für die Spectaris-Mitglieder geht es ums Ganze. Unsere Mitgliedsunternehmen unterhalten langjährige Beziehungen mit dem Vereinigten Königreich und arbeiten eng in gemeinsamen Projekten zusammen. Kein Abkommen nach Ende der Übergangszeit bedeutet die Einführung von Zöllen, unterschiedliche Standards und Marktzugangsbedingungen sowie ein Ende der gemeinsamen Zusammenarbeit in EU-Programmen. Ein herber Verlust für beide Seiten,“ so Mayer weiter.

Spectaris: UK unter den Top 6 der Exportländer

Das Vereinigte Königreich rangiert unter den Top 6 der wichtigsten Exportländer für die Spectaris-Branchen. 2019 summierten sich die Exporte nach Großbritannien auf ungefähr vier Milliarden Euro. 2019 konnten die Spectaris-Branchen starke Einbrüche bei den Ausfuhren auf die Insel abfedern. Nicht zuletzt wegen Vorzieheffekten wurde ein Plus von rund sieben Prozent erzielt. Ohne Freihandelsabkommen können Umsatzeinbrüche in einigen Branchen nicht ausgeschlossen werden.

 

Das Positionspapier „Künftige Partnerschaft zwischen der Europäischen Union und dem Vereinigten Königreich – Anforderungen der Spectaris-Branchen“ wurde basierend auf den Angaben der Mitglieder erstellt und erläutert die zentralen Forderungen seitens der Spectaris-Branchen für die laufenden Verhandlungen. Dabei stehen vor allem die Forderungen zu den Themen Zoll und Marktzugang im Mittelpunkt.

 

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