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Antworten von neun Unternehmen

Sag’, Glas-Hersteller, wie hältst du’s mit der Nachhaltigkeit?

Das Thema ist eigentlich zu komplex, zu vielschichtig, letztendlich auch zu erklärungsbedürftig, um es auf einfache Antworten herunterzubrechen. Trotzdem haben wir Brillenglas-Hersteller gebeten, ihre Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit in der Produktion möglichst konkret zu benennen und in prägnanter Kürze zu erklären.

Nachhaltigkeit bei der Produktion
Nachhaltigkeit: bei der Produktion ein wichtiges Thema – auch bei Brillengläsern (Bild: Pixabay)

eyebizz bedankt sich bei den Herstellern, die sich bereit erklärt haben, die drei Fragen (unter Einhaltung der vorgegebenen Länge) zu beantworten. Unseren Lesern möchten wir die Webseiten der Hersteller ans Herz legen, um sich selbst ein vollständiges Bild darüber zu verschaffen, welchen Stellenwert Nachhaltigkeit in dem jeweiligen Unternehmen hat. /// Jueb

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Drei Fragen zur Nachhaltigkeit:

1. Was ist die für Ihr Unternehmen derzeit wichtigste, konkrete Maßnahme für mehr Nachhaltigkeit in der Produktion Ihrer Brillengläser?

2. Welche Maßnahme für mehr Nachhaltigkeit würde Ihr Unternehmen gerne umsetzen, kann es derzeit aber noch nicht?

3. Kommunizieren Sie die Nachhaltigkeits-Maßnahmen Ihres Unternehmens nach außen? Und falls ja, was versprechen Sie sich davon?


 

Antworten der Brillenglas-Hersteller:

Johannes Schubart, Head of Global Marketing, Product Management & Tools bei Optiswiss AG

1. Die Produktion am Standort Basel im Herzen Europas wettbewerbsfähig zu gestalten und nicht in Fernost oder Afrika zu produzieren, ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Philosophie und trägt auch zur nachhaltigeren Produktion und Logistik für unsere Partner in Zentraleuropa bei. In den letzten Jahren konnten wir zudem durch eine Vielzahl von Maßnahmen unseren Energieverbrauch um 25 % und unseren Wasserverbrauch um 27 % senken – bei gleichzeitiger signifikanter Erhöhung der Stückzahlen. Zudem bereiten wir das benötigte Wasser in der Produktion wieder auf. Zusätzlich nutzen wir aus den Coating-Anlagen gewonnene Abwärme für warmes Wasser und die Gebäudeheizung.

Brillenglas Optiswiss Johannes Schubart
Johannes Schubart (Bild: Optiswiss)

Wir prüfen außerdem gerade einen großflächigen Einsatz von Photovoltaik als zusätzliche Stromerzeugungsquelle. Auch der 3D-Druck als Alternative zu bisherigen Produktionsverfahren ist am Standort bereits im Einsatz. Es könnte über ein solches Verfahren zukünftig deutlich nachhaltiger gefertigt werden (u.a. durch weniger erzeugten Abfall). Wir sind mit unseren Partnern aus dem Tech-Bereich dabei, dieses Verfahren weiter zu verbessern.

2. Insbesondere das letztgenannte Thema kann noch nicht in einer großangelegten Serienproduktion eingesetzt werden, aber es gibt deutliche Fortschritte. Aktuell können auch aufgrund vielerlei Gründe noch nicht alle Markting-Materialien ausschließlich digital angeboten werden, aber wir arbeiten daran, die Quote etwa durch smarte Tools zu verbessern. Zudem sind wir an einer Reihe von Projekten mit externen Instituten und Partnern beteiligt, um den ökologischen Fußabdruck über die gesamte Wertschöpfungskette zu messen und zu verbessern, gerade auch was den erzeugten Abfall angeht, der im Produktionsprozess derzeitig anfällt.

3. Man kann als innovatives und zukunftsgerichtetes Unternehmen nicht die Augen vor den Zeichen der Zeit verschließen. Jeder hat den Auftrag, seinen Teil für eine nachhaltigere Zukunft beizutragen und das tun wir proaktiv mit voller Überzeugung. Die oben genannten Maßnahmen stehen somit auch für die Werte unseres Unternehmens, die wir natürlich teilen möchten und in unsere Kommunikation nach außen hin stets einfließen lassen.

www.optiswiss.com

 

Mareike Noé, Marketing Manager bei der Visall GmbH

1. Bei der Produktion von Brillengläsern fallen große Mengen Mikroplastik an. Mittels automatisiertem Kühlmittel-Reinigungssystem und angeschlossenem Späne-Separator wird das Kühlwasser aufbereitet, um immer wieder im Produktionsprozess genutzt zu werden. Die Schleifrückstände werden herausgefiltert und als trockener „Kunststoff-Schnee“ gesammelt. Das gleiche passiert mit anderer Technik auch in unserem Einschleif-Service. Hier wird ebenfalls mit einem geschlossenen Wasserkreislauf gearbeitet. Wasser und Schleifpartikel werden in dem Fall mittels Zentrifugalkraft getrennt.

Brillenglas Visall Mareike Noe
Mareike Noé (Bild: Visall)

In beiden Produktions-Schritten wird so verhindert, dass Mikroplastik ins Abwasser gelangt und darüber trotz Kläranlagen schlussendlich in unserer Nahrungskette landet.

2. Leider gibt es aktuell noch keine Verwertungsmethode für die Schleifrückstände, die eine sinnvolle weitere Nutzung ermöglicht. Das liegt daran, dass es sich um ein nicht definierbares Gemisch verschiedener Thermo- und Duroplaste handelt. Deshalb werden aktuell sowohl die Rückstände aus der Produktion als auch aus dem Einschleif-Service der thermischen Verwertung zugeführt.

3. Wir kommunizieren all unsere Bemühungen rund um das Thema Nachhaltigkeit sowohl über unsere Website als auch über eine Broschüre für unsere Kunden. So möchten wir andere Firmen dazu anregen. mitzumachen und eigene Schritte in Richtung Nachhaltigkeit zu gehen.

www.visall-brillenglas.de

 

Florian Gisch, CEO der Wetzlich Optik-Präzision GmbH

1. Kurzum: Das Einsparen von Ressourcen. Mit der Verlagerung an den neuen Standort stand dieses Thema absolut im Vordergrund. Konkret geht es darum, den Energiebedarf in Form von Strom und Gas in etwa zu halbieren und bei der Wasserversorgung auf Brunnenwasser zu setzen.

Brillenglas Wetzlich Florian Gisch
Florian Gisch (Bild: Wetzlich)

Im Bereich der Wärmeerzeugung nutzen wir die Abwärme der Produktionsanlagen zum Heizen. Bezüglich der Klimatisierung haben wir die vorherigen Einzelraumlösungen abgeschafft und nutzen nun eine effiziente, zentralisierte Klimatechnik. Da es sich bei uns um eine sehr wasserintensive Produktion handelt, nutzen wir Brunnenwasser und bereiten dieses auch entsprechend wieder so auf, dass zukünftig möglichst kein Abwasser mehr entsteht.

2. Wir gehören de facto zur kunststoffverarbeitenden Industrie. Die Idealvorstellung für die Zukunft wäre eine Vor-Ort Aufbereitung der Abfallprodukte der Fertigung, was allerdings momentan noch Zukunftsmusik ist, da die dazu notwendige Technologie schlichtweg noch nicht existiert. Wir müssen uns daher für den Augenblick damit begnügen, dass diese Mischkunststoffe entsprechend separiert und großenteils einer thermischen Verwertung zugeführt werden.

3. Natürlich kommunizieren wir diese auch. Im Gegensatz zu vielen fernöstlichen Produktionen geben wir dafür viel Geld aus und sehen Nachhaltigkeit als einen nicht zu unterschätzenden Mehrwert von „made in Germany“. Jeder Verbraucher sollte sich viel stärker als bisher ins Bewusstsein rufen, dass eine Verlagerung der Produktion in unregulierte Märkte nichts anderes ist, als auch den eigenen Müll und den Ressourcen-Verbrauch lediglich zu exportieren. Auch, wenn es dann hier schön sauber sein mag und wir vielleicht energiepolitisch tolle Zielmarken erreichen – was bringt es, wenn man es anderen Ortes fünffach in die Luft bläst?

www.wetzlich.de

 


Drei Fragen zur Nachhaltigkeit:

1. Was ist die für Ihr Unternehmen derzeit wichtigste, konkrete Maßnahme für mehr Nachhaltigkeit in der Produktion Ihrer Brillengläser?

2. Welche Maßnahme für mehr Nachhaltigkeit würde Ihr Unternehmen gerne umsetzen, kann es derzeit aber noch nicht?

3. Kommunizieren Sie die Nachhaltigkeits-Maßnahmen Ihres Unternehmens nach außen? Und falls ja, was versprechen Sie sich davon?


 

Joachim Kuss, Head of Communications des Segments Zeiss Consumer Markets

1. Mehr Nachhaltigkeit in der Produktion betrifft die gesamte Wertschöpfungskette. DIE einzelne Maßnahme gibt es nicht, denn fokussierte Arbeit für Klima-, Natur- und Ressourcenschutz in den relevanten Aspekten zusammen ergibt nachhaltigeres Wirtschaften. Um eines der ambitionierten Ziele herauszugreifen: Zeiss hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2025 in allen eigenen Aktivitäten CO2-neutral zu werden. Zusätzlich nehmen wir die Emissionen, die innerhalb der vorgelagerten Wertschöpfungskette entstehen, in den Blick. Energie soll darüber hinaus so effizient wie möglich genutzt werden. Seit 2022 setzt das Unternehmen zu 100 % auf grüne Energie. Für Zeiss Vision Care, und damit die Produktion von Brillengläsern, gelten die Ziele und Meilensteine entsprechend.

Brillenglas Carl Zeiss Joe Kuss
Joe Kuss (Bild: Zeiss)

Allein in der Brillenglas-Produktion laufen derzeit über 300 Initiativen, um auch hier die Wertschöpfung nachhaltiger zu gestalten. Insgesamt sind die CO2-Emissionen von Zeiss im Vergleich zum Geschäftsjahr 2018/19 um 70 % gesunken, der Energieverbrauch relativ zum Umsatz um 14 %. Dies ist ein Beispiel dafür, wie sich das Unternehmen für mehr Nachhaltigkeit engagiert.

2. Es gibt vieles, was wir nachhaltiger machen wollen und werden. So arbeiten wir etwa am Thema Verpackungen, gerade auch bei Lieferungen an Kunden. Denn Zeiss strebt eine zirkuläre Ressourcennutzung an. Dazu sollen mehr erneuerbare und recycelte Materialien eingesetzt und in geschlossenen Kreisläufen genutzt.

3. Regelmäßige Informationen zu Nachhaltigkeit im Unternehmen und bei Produkten werden heute von vielen Augenoptikerinnen und Augenoptikern, aber auch Verbrauchern nachgefragt, ja oft vorausgesetzt. Deshalb veröffentlichen wir regelmäßig entsprechende Berichte und haben Nachhaltigkeit in Marketing und Kommunikation integriert. Transparenz zu diesem Thema ist für Unternehmen wie für Marken heute Pflicht.

www.zeiss.de

 

Christian Daiber, CEO der Rathenower Optik GmbH (Produktions- und Logistikzentrum der Fielmann AG)

1. Unser Anspruch ist es, ressourcenschonend zu agieren. So bewerten wir kontinuierlich den Energieverbrauch und achten auf die Reduzierung klimaschädlicher Emissionen. Unsere Produktion in Rathenow haben wir – genauso wie unsere Niederlassungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz – bereits zu 100 Prozent auf den Bezug von Ökostrom umgestellt.

Brillenglas Rathenower Optik Christian Daiber
Christian Daiber (Bild: Rathenower Optik)

Wir beginnen darüber hinaus in diesem Jahr mit der Installation einer Photovoltaikanlage, die wir aufgrund von Lieferengpässen voraussichtlich erst 2024 in Betrieb nehmen können.

2. In Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten arbeiten wir daran, bei der Produktion unserer Halbfabrikate und anschließender Weiterverarbeitung in unserer Flächenfertigung geringere Ressourcen einzusetzen. Durch eine Optimierung der Größe und Dicke der Halbfabrikate wird es uns künftig möglich sein, mehrere Tonnen Rohmaterialien einzusparen und somit auch Abfall zu vermeiden. Unser aktueller Testlauf stimmt uns hier positiv.

3. Unsere Maßnahmen finden Sie im Fielmann-Nachhaltigkeitsbericht auf unserer Website.

www.fielmann-group.com

 

Mirjam Rösch, Commercial Director DACH und Managing Director bei der Hoya Lens Deutschland GmbH

1. Im Rahmen des weltweiten ESG-Programms hat es sich Hoya zur Aufgabe gemacht, in jedem Land eine nachhaltigere Produktion von Brillengläsern zu entwickeln und diesem Sinne auch die Produktionsstandorte umzurüsten. Die Hoya-Gruppe treibt ihre auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Unternehmensaktivitäten stetig voran, um die globale Umwelt für zukünftige Generationen zu erhalten. Zunächst wurden an unseren Standorten alle alten Leuchtmittel ausgetauscht und es wurde auf Ökostrom umgestellt. Seit dem Jahr 2022 haben wir verschiedene Produktionsanlagen erneuert und ausgetauscht. Somit konnte eine erhebliche Reduzierung des Strom- und Gasverbrauchs erreicht werden.

Brillenglas Hoya Mirjam Roesch
Mirjam Rösch (Bild: Hoya)

Neben grünem Strom, neuen Maschinen und Leuchtmittel-Aktualisierungen wird das Unternehmen einen CO²-Ausgleich leisten, um unseren ökologischen Fußabdruck zu verringern. Weitere Maßnahmen sind zudem noch die Einführung einer CO²-neutralen Preisliste, der Verzicht auf unnötiges Verpackungsmaterial, aber auch die Umstellung auf papierlose Arbeitsprozesse.

2. Einige Maßnahmen wie zum Beispiel die Erneuerung von Produktionsanlagen können nicht immer direkt erfolgen und sind abhängig von Verfügbarkeiten, sodass hier eine schrittweise Umstellung erfolgen muss. Des Weiteren arbeiten wir aber dauerhaft an der Weiterentwicklung unserer Maßnahmen für einen neutralen ökologischen Fußabdruck.

3. Zu unserer Unternehmensphilosophie gehört die aktive Umsetzung der ESG-Werte, um die globale Umwelt für zukünftige Generationen zu erhalten. Jede einzelne Maßnahme wird nicht immer kommuniziert, dennoch verpflichtet sich Hoya zu einer nachhaltigen Unternehmensentwicklung.

www.hoya.com

 


Drei Fragen zur Nachhaltigkeit:

1. Was ist die für Ihr Unternehmen derzeit wichtigste, konkrete Maßnahme für mehr Nachhaltigkeit in der Produktion Ihrer Brillengläser?

2. Welche Maßnahme für mehr Nachhaltigkeit würde Ihr Unternehmen gerne umsetzen, kann es derzeit aber noch nicht?

3. Kommunizieren Sie die Nachhaltigkeits-Maßnahmen Ihres Unternehmens nach außen? Und falls ja, was versprechen Sie sich davon?


 

Hannes Zeichen, Vorstand Sales B2B bei der MPG

1. Als Premium-Brillenglasmarke legen wir bei MPO großen Wert auf den verantwortungsbewussten Umgang mit Rohstoffen und die Herstellung hochwertiger Produkte im Bereich der Augenoptik, denn seit jeher ist Nachhaltigkeit – nicht nur in Hinblick auf die Langlebigkeit unserer Produkte – ein wichtiger Bestandteil unserer Unternehmensstrategie. Im Sinne einer geschlossenen Wertschöpfungskette entwickeln wir unser Brillenglas bewusst in Österreich und produzieren dieses in Deutschland. Somit sind wir in der Lage, Arbeitsplätze zu sichern und den C02-Ausstoß durch verkürzte Transportwege zu verringern.

Brillenglas MPO Hannes Zeichen
Hannes Zeichen, MPG (Bild: Daniela Jakob)

In unserer Produktionsstätte in Glücksburg legen wir außerdem besonderen Wert auf den präventiven Schutz von Mensch und Umwelt. Außerdem setzen wir auf höchste Technologie- und Innovationsstandards, um durch den Einsatz von energieeffizienten Produktionsverfahren den Energieverbrauch und die damit verbunden C02-Emissionen zu minimieren.

2. Wir bei MPO haben uns im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung das Ziel gesetzt, C02-neutral zu werden. Gemäß unserem Qualitätsversprechen sind wir stets darauf bedacht, unseren Kunden hochwertige und langlebige Produkte zu liefern. Damit geht auch ein hochkomplexer Produktions-Mechanismus einher, dessen nachhaltige Optimierung eine langfristige Planung benötigt. Ungeachtet der Zeit, die diese Maßnahme möglicherweise in Anspruch nehmen wird, bleiben wir unablässig engagiert und haben unser Ziel beharrlich im Blick.

3. Unser Engagement für nachhaltige Prozesse und verantwortungsbewussten Umgang mit Ressourcen wird in die Kommunikation miteingebunden. Im Fokus unserer Kommunikations-Maßnahmen bei MPO stehen aber stets unsere Produkte und das damit einhergehende Qualitätsversprechen. Mit dem Siegel „Developed in Austria — Made in Germany“ haben wir es uns zum Ziel gemacht, unsere Kunden von unseren Qualitätsprodukten zu überzeugen und gleichzeitig aufzuzeigen, wie wichtig kurze Lieferketten für Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind.

www.mpo-lenses.com

 

Dr. Matthias Neumann, Head of Sustainability and Quality Management bei Rodenstock

1. Die Rodenstock Gruppe hat ihre Supply Chain in den letzten Jahren strategisch regionalisiert, d.h. wir unterhalten Produktionsstandorte dort, wo wir am aktivsten am Markt sind, anstatt wie viele Wettbewerber zentral aus dem asiatischen Raum zu liefern. So unterhalten wir z.B. in Tschechien den größten europäischen Standort der Branche für die Belieferung Zentraleuropas und reduzieren damit den Anteil der Luftfracht für das terminsensitive Geschäft mit Rezeptgläsern deutlich.

Brillenglas Rodenstock Matthias Neumann
Dr. Matthias Neumann (Bild: Rodenstock)

Auch dem Umweltmanagement wird höchste Aufmerksamkeit geschenkt. Nahezu alle Produktionsstandorte sind nach EN ISO 14001 zertifiziert, und wir treiben unter anderem Themen wie Abfallvermeidung, Umstellung auf erneuerbare Energien und Energiemanagement voran. Bei der Energieeinsparung konnten wir kürzlich eine beachtliche Reduktion von 33 % pro produziertes Glas erreichen. Am wichtigsten ist jedoch die Nachhaltigkeit unserer Produkte selbst, die durch kratzfeste und reinigungsfreundliche Beschichtungen eine maximale Lebensdauer erreichen.

2. Einer der größten Hebel für mehr Nachhaltigkeit ist das Produkt selbst. Die derzeit verwendeten Kunststoffe sind nicht recyclebar und basieren auf fossilen Rohstoffen, weshalb hier ein Wechsel zu nachhaltigeren Materialien erstrebenswert ist. Zwar gibt es erste potenzielle Materialien, doch sind deren optische und mechanische Eigenschaften noch nicht für den Einsatz in hochwertigen Korrektionsbrillengläsern geeignet.

3. Eine aktive Kommunikation findet derzeit nicht statt, jedoch geben wir auf Anfrage unserer Kunden seit jeher Auskunft über unsere Aktivitäten. Mit zunehmender Sensibilität und steigender Zahl solcher Anfragen haben wir uns nun aber entschlossen, uns auch organisatorisch dafür aufzustellen und künftig aktiv zu kommunizieren, warum Rodenstock auch in Fragen der Nachhaltigkeit der gewohnt verlässliche und vertrauenswürdige Partner und Arbeitgeber ist.

www.rodenstock.de

 

Nachtrag für online: Das Statement von Essilor kam nach Fertigstellung des Heftes.

 

Andrea Mazzo, General Manager EssilorLuxottica Wholesale Germany

1. Menschen durch gutes Sehen ein besseres Leben zu ermöglichen und gleichzeitig Gutes für unseren Planeten zu tun, ist Kern unseres umfassenden Nachhaltigkeits-Programms „Eyes on the Planet“. EssilorLuxottica auf dem besten Weg, bei unseren direkten Aktivitäten weltweit klimaneutral zu werden, in Europa werden wir dieses Ziel schon bis Ende 2023 erreichen. Dafür haben wir mit Marken wie Ray-Ban, Oakley und Emporio Armani Kollektionen mit recycelten und biobasierten Materialien auf den Markt gebracht. Die Kommunikation richten wir hierbei verstärkt auf das Thema Nachhaltigkeit, z.B. mit der Sustainable Collection von E. Armani anlässlich des World Ocean Day.

Brillenglas EssilorLuxottica Andrea Mazzo
Andrea Mazzo (Bild: EssilorLuxottica)

Zudem wurde unser neues Gleitsichtglas Varilux XR series im Eco-Design entwickelt. Wir konnten bei der Produktion den Kunststoffverbrauch um 19 % reduzieren und damit einen Rückgang der CO2-Emissionen um 6 % bewirken. Nachhaltig wirkt sich zudem aus, dass viele unserer Brillengläser für die DACH-Region in unserem Werk in Braunschweig hergestellt werden.

2. Wir arbeiten eng mit vielen Abteilungen innerhalb unserer Unternehmensgruppe zusammen, um weitere Verbesserungs-Möglichkeiten zu identifizieren und entsprechende Projekte zu entwickeln. Der Transport von Produkten ist weltweit einer der Hauptquellen von Treibhausgas-Emissionen. Dies sind auch die vorrangigen Bereiche, um unsere Nachhaltigkeit voranzutreiben. Daher sind wir derzeit auf der Suche nach neuen und alternativen Transportlösungen zur Verringerung der CO2-Emissionen und haben ein Pilotprojekt zur Verwendung von nachhaltigem Flugbenzin (SAF) für den Luftverkehr gestartet.

3. Mit der Einführung von Kreislaufdiensten unterstützen wir Kund:innen, die Lebensdauer unserer Produkte zu verlängern; das fängt an mit Tipps zur richtigen Pflege und Reinigung von Brillen. Hierüber informieren wir mit Unterstützung unserer Partner-Optiker:innen, um Konsument:innen verstärkt in unsere Nachaltigkeits-Bestrebungen einzubeziehen. Es ist heute wichtiger denn je, dass jede:r versteht, wie sie/er zu mehr Nachhaltigkeit beitragen kann. Wir entwickeln hierzu gerade einen Kommunikationsansatz, der sicherstellt, dass „Eyes on the Planet“ über alle Kanäle, Zielgruppen und Regionen hinweg kommuniziert wird. Dies ist eine fortlaufende Reise.

www.essilorluxottica.com

 

Artikel aus der eyebizz 4.2023 (Juni/Juli)

 

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