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„Gläser, die wir nicht haben, brauchen Sie nicht!“

Die Brillenglas-Manufaktur Ophthalmica

Das 30-jährige Jubiläum ist erst vorbei, das nächste hat die Ophthalmica Brillengläser GmbH schon im Visier. Stefan Lippold hat viel vor als Geschäftsführer des familiengeführten Unternehmens aus der „Optikmetropole“ Rathenow in Brandenburg. Die Handarbeit und das Individuelle sind Besonderheiten der 1992 gegründeten Brillenglas-Manufaktur.

Ophthalmica: Ultraschallwäsche
Ob hochbrechende Spezialgläser oder Lenti- und Franklin-Gläser, Lippold hat ein breites Portfolio an Glas-Lösungen (Bild: Ophthalmica)

Lippold selbst gibt die Begeisterung an der Innovation nicht nur vor, er verkörpert sie als das Gesicht Ophthalmicas nach draußen – von Rathenow aus in die gesamte Republik. Als einer von nur zwei Brillenglas-Herstellern war Ophthalmica bei der diesjährigen opti in München als Aussteller vertreten.

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Man musste schon ein bisschen suchen: Denn bei der deutschen Fachmesse tritt die Augenoptik aus Rathenow gemeinsam auf und den kleinen Messestand Ophthalmicas am Rande der Halle C3 hätte man leicht übersehen, wäre dort nicht dauernd so viel Betrieb gewesen. Stefan Lippold, Geschäftsführer seit 2014, ist ein sympathischer, angenehmer Gesprächspartner, das allein kann die Nachfrage aber kaum erklären. Vor allem interessiert, was er und seine Kollegen zu bieten haben: ein erstaunlich breites Brillenglas-Portfolio inklusive Spezialanfertigungen.

Ophthalmica: Stefan Lippold
Stefan Lippold absolvierte ein Wirtschaftsstudium und arbeitete im Bankwesen, bevor er den 1992 gegründeten Familienbetrieb Ophthalmica von seiner Tante und deren Ehemann übernahm (Bild: Ophthalmica)

Ophthalmica ist ein Komplett-Anbieter und hat, ebenso wie die oft größeren Mitbewerber, ein umfangreiches Angebot an Einstärken-, Mehrstärken- und Freiform-Gleitsichtgläsern. Darüber hinaus liefert das zu 100 Prozent in Familienbesitz befindliche Unternehmen Spezialgläser und hilft auch bei Sonderwünschen weiter. Mit einem Anteil von 10 bis 15 Prozent mineralischen Brillengläsern stechen die Brandenburger aus dem Gros der Anbieter heraus. Das spiegelt auch die Firmen-Philosophie wider.

„Masse, das ist nicht unsere DNA. Wir machen das, was wir machen, sehr gut. Unser größter Umsatzblock sind Gleitsichtgläser, aber unser Fachpersonal liebt Handarbeit. Gerade der handwerkliche Ansatz unterscheidet uns von Mitbewerbern, gegen die wir uns so erfolgreich behaupten“, erklärt Lippold.

So spielen individuelle Lösungen nicht nur für die Kundschaft, meistens unabhängige, oft besonders engagierte Augenoptiker, sondern auch für die Belegschaft eine wichtige Rolle. Sie geben Ophthalmica ein Stück Identität.

Ophthalmica: Leidenschaft mit Expertise

Es gibt nichts, das Ophthalmica nicht liefert. Oder mit den selbstbewussten Worten Lippolds: „Gläser, die wir nicht haben, brauchen Sie nicht!“ Die rund 30 angestellten Fachleute zeichne, so der Firmenchef, eine langjährige Erfahrung im Produktionsprozess von Brillengläsern aus, aber auch eine Leidenschaft, das perfekte Brillenglas herstellen zu wollen. Dabei spielt Ophthalmica bis heute „unsere Heimatkarte aus, denn natürlich sind wir in den östlichen Bundesländern besonders stark vertreten. Aber wir wollen wachsen und viele Augenoptiker haben uns bereits als zuverlässigen Partner entdeckt, gerade in Zeiten, in denen Lieferketten und dabei auftauchende Schwierigkeiten stärker ins Bewusstsein geraten“, sagt Lippold, der im hessischen Wetzlar geboren ist.

In Rathenow legt man Wert auf den Unterschied zwischen Unternehmen, die „Made in Germany“ produzieren und solchen, die mit ihrer Produktion tief verwurzelt in Deutschland sind. Ophthalmica fertigt seine Brillengläser in Rathenow größtenteils mit Maschinen deutscher Hersteller: Das koste mehr, stärke aber die Verbundenheit zum Standort.

Kantenfilter sind Verkaufshit

Als mittelständisch geprägter Spezialanbieter hat sich Ophthalmica mit den Jahren fest etabliert. Schon lange muss man nicht mehr gesondert auf die selbst gefertigten Kantenfilter verweisen: „Die sind aufgrund zunehmender Augenerkrankungen ein Erfolgsmodell geworden.“ Egal, ob über hochbrechende Spezialgläser oder Lenti- und Franklin-Gläser, Lippold bekommt derzeit oft mit den Glas-Lösungen seiner Manufaktur den Fuß in die Tür – auch wenn der Wechsel des Brillenglas-Lieferanten immer noch zu den weniger populären Entscheidungen eines Augenoptikers gehört.

Ophthalmica: Gläser färben
Im Colour-Studio werden Kunststoffgläser mit Tönungen, Farben für Sonnenschutzgläser, kontraststeigernden Farben und mit Farbfiltern hergestellt (Bild: Ophthalmica)

„Warum sollte er auch wechseln, wenn alles funktioniert? Viele Kollegen und Kolleginnen setzen mittlerweile auf zwei oder drei Lieferanten, das ist für uns weder neu noch verwerflich.“ Die Zielgruppe für Ophthalmica sei ohnehin groß genug. „Wir beliefern auch inhabergeführte Filialisten, der Kuchen ist groß genug für alle“, meint der Geschäftsführer, der die Freude an der Entwicklung seines Unternehmens nicht verbergen kann. Warum sollte er auch?

Optikfamilie Rathenow

Auf der einen Seite scheint Ophthalmica mit seinen Produkten und seiner Authentizität als Ganzes in der Branche gut anzukommen, auf der anderen Seite ist der Brillenglas-Hersteller inmitten der optischen Kompetenz in Rathenow wohl perfekt aufgehoben. Ophthalmica kann auf einen enormen Fundus technischer Expertise zurückgreifen, profitiert von der technischen Kooperation mit der Hochschule Brandenburg, und die Augenoptikerinnung gehört ebenso zu den Nachbarn wie die Brillenglas-Fertigung und Logistik von Fielmann mit rund 1.200 Mitarbeitenden. Rathenow, zu DDR-Zeiten deren Hauptstadt der Augenoptik, ist immer noch bedeutender Standort der optischen Industrie in Deutschland.

„Wir sind hier eine große Optikfamilie. Überall ist Fachpersonal rar, bei uns nicht. Der Standort hat eine augenoptische Tradition von über 200 Jahren und liegt nahe an Berlin. Auch das hilft, Personal anzuwerben.“ Selbst Kunst und Kultur in Rathenow sind eng mit der Optik verbunden: Der Optikpark und das Optik Industrie Museum werden auch gern von Nicht-Augenoptikern besucht.

Bei Ophthalmica werden die Brillengläser vor Ort gefräst, poliert, gefärbt und entspiegelt – eben „Made in Germany“ mit verstärktem Augenmerk auf umweltschonenden Import und Zulieferung. Die nachhaltige Ausrichtung folgt dem Ansatz, „das Vernünftige zu tun“ und ist auch eigenmotiviert: „Wenn das Thema für die Augenoptikerinnen und Augenoptiker wichtig ist, dann werden sie unsere nachhaltige Ausrichtung bemerken, ohne dass wir sie darauf stoßen müssen“, so Lippold.

Ophthalmica, das ist für die meisten Kunden und Kundinnen eine Firma zum Anfassen, ein Lieferant, bei dem der Geschäftsführer noch persönlich die Kunden besucht. Wenn sie nicht ohnehin zu ihm kommen und den Messestand auf der opti erkennbar, aber den Chef kaum erreichbar machen.

/// IR

 

Ophthalmica Brillengläser GmbH & Co. KG
Grünauer Fenn 2, 14712 Rathenow
Geschäftsführer: Stefan Lippold
Mitarbeiter: rund 30
www.ophthalmica.de

 

Artikel aus der eyebizz 2.2023 (Februar/März)

 

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