Auf der ordentlichen Hauptversammlung der Mister Spex SE, virtuell abgehalten am 10. Juni, sei diese in allen abstimmungs-relevanten Tagesordnungs-Punkten den Vorschlägen des Aufsichtsrats gefolgt, so das Unternehmen aus Berlin. Gründer und CEO Dirk Graber und CFO Stephan Schulz-Gohritz präsentierten die Ergebnisse 2023. Im Vorfeld gab es aber Unruhe aus Aktionärskreisen.
Auf der Hauptversammlung 2024 von Mister Spex SE hätten die Aktionäre allen neun Anträgen des Aufsichtsrats zugestimmt. Auf der Tagesordnung standen unter anderem die Vergütungspolitik für die Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands sowie die Wahl von zwei neuen Mitgliedern und die Wiederbestellung von vier bisherigen Mitgliedern des Aufsichtsrats. Alle gestellten Ergänzungsanträge und Gegenanträge wurden laut Pressemeldung von Mister Spex von der Hauptversammlung nach langer, intensiver Diskussion mit einer deutlichen Mehrheit von rund 75 % der abgegebenen Stimmen abgelehnt.
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In seiner Rede ging CEO Dirk Graber auf das Geschäftsjahr 2023 und die zukünftige Entwicklung von Mister Spex ein: „Nach einem herausfordernden Geschäftsjahr 2023 erwarten wir, dass 2024 unser nächstes Erfolgskapitel wird. Wir werden weiterhin auf schlanke und einfache Prozesse setzen und unsere optische Kompetenz weiter ausbauen. Mit Blick auf die Zukunft wollen wir ein noch stärkeres Erlebnis für unsere Kunden schaffen. Im Jahr 2024 werden wir uns insbesondere auf die Erweiterung unseres Sortiments und unserer Dienstleistungen konzentrieren.“
Aufsichtsrats-Wahlen
Die Hauptversammlung stimmte der gestaffelten Wiederbestellung von vier bisherigen Mitgliedern des neuen Aufsichtsrats von Mister Spex zu. Dazu gehören Nicola Brandolese, Birgit Kretschmer, Pietro Luigi Longo und Nicole Srock Stanley. Außerdem stimmte die Hauptversammlung der Wahl von Claus-Dietrich Lahrs als Aufsichtsrats-Vorsitzenden und Gil Steyaert als Stellvertreter des Aufsichtsrats-Vorsitzenden zu. Sie werden die Nachfolge von Peter Williams und Stuart Paterson antreten.
Vergütungen
Auch der Vergütungsbericht von Mister Spex wurde von den Aktionären gebilligt. Die Vergütungspolitik für den Aufsichtsrat und der Vorschlag zur Änderung der Aufsichtsratsvergütung wurden ebenso angenommen wie eine Anpassung des langfristigen Anreizsystems (VSOP) für den Vorstand. Mit der langfristig orientierten Vergütung des Vorstands soll diese künftig stärker an den Interessen der Aktionäre ausgerichtet werden.
Teilnahmequote
Die Präsenz bei der Hauptversammlung betrug 76 % des Grundkapitals. 2023 betrug die Präsenz 51 %. Die detaillierten Abstimmungs-Ergebnisse zu den einzelnen Tagesordnungs-Punkten der Hauptversammlung gibt es hier auf der Unternehmens-Website.
Unruhe im Vorfeld der Hauptversammlung von Mister Spex
Im Vorfeld der Hauptversammlung von Mister Spex gab es Medienberichten zufolge erhebliche Unruhe bei den Aktionären. Sogenannte Aktionärs-Aktivisten wollten demnach einen Kurswechsel bei der Optikkette erzwingen: „einen generellen Strategiewechsel, neue Aufsichtsräte und geringere Boni für den Vorstand“. CEO Graber habe die Vorwürfe auf Nachfrage der Journalisten vehement zurückgewiesen und als „Kampagne“ bezeichnet.
Die Aktie von Mister Spex hat seit dem Börsengang vor drei Jahren immens an Wert verloren: Von 24,70 Euro am 20. Juni 2021 bis 2,97 Euro am 24. Mai 2024. Mister Spex schreibe Finanzexperten zufolge bis heute hohe Verluste: „2023 belief sich der Nettoverlust – unter anderem wegen hoher Abschreibungen auf Store-Nutzungsrechte – auf fast 48 Mio. Euro, nach 45 Mio. Euro ein Jahr zuvor.“. Zugleich hake es bei der Expansion ins Ausland.