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Magnet-Zentriertool statt Folienschreiber

Ermitteln der Zentriermaße direkt am Kunden – ohne Stift

Auch im Zeitalter von Video-Messsystemen gibt es Augenoptiker, die zum Ermitteln der Zentriermaße diese gerne „analog“ mit Folienschreiber direkt auf Brillenglas oder Stützscheibe anzeichnen. Der gelernte Augenoptiker und Diplom-Designer Ulrich Weickardt aus Remscheid überlegte sich ein Magnet-Zentriertool, mit dem man die Zentriermaße bei aufgesetzter Brille bestimmen kann – analog und präzise, und ohne Stift.

Pluraform optocentro: Ermittlung der Zentriermaße - hier Mono
OptocentrO für die Ermittlung der Zentriermaße – hier die Version Mono

Auch heutzutage, im Zeitalter von Video-Messsystemen, gibt es durchaus noch Augenoptiker, die zum Ermitteln der Zentrierung die Zentriermaße mit Folienschreiber direkt auf Brillenglas oder Stützscheibe anzeichnen, so wie vor rund 30 Jahren noch gängige Methode. Dass das heute noch praktiziert wird, kann ganz unterschiedliche Gründe haben.

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Video-Messsystem ja, aber . . .

Manche Kollegen besitzen zwar ein Videosystem, die direkte Blickkontrolle ist ihnen aber lieber. Denn: Videosysteme hätten auch ihre Schwächen, zum Beispiel wenn der Kunde eine unnatürliche Kopfhaltung in einer statischen Fotosituation einnimmt. Die Bedienung der digitalen Technik braucht Zeit und Erfahrung; gerne hat man auch mit störenden Lichtreflexen und Unschärfen zu kämpfen.

Oder man will sich nicht ausschließlich auf die Algorithmus-Daten des Programms verlassen und kontrolliert noch einmal per Stift-Anzeichnung. Auch wenn es etwas behelfsmäßig aussieht – besonders natürlich im Vergleich zur Hightech-Lösung –, setzt mancher Augenoptiker immer noch auf die Analog-Methode.

Ein weiterer Grund für dieses Vorgehen: Man verzichtet gänzlich auf den Einsatz eines Videosystems, ganz einfach aus Kostengründen, auch das gibt es.

Das Problem: „Strich-Chaos“

Aber die altbewährte Methode mit dem Folienschreiber hat auch so ihre Tücken. Neben generellen Problemen mit der Genauigkeit sind oft mehrere Versuche des Anzeichnens notwendig und die Markierungen überlagern sich häufig, was zu einem wahren „Strich-Chaos“ führen kann – wenig kontrastreich und schlecht ablesbar.

Der Kunde muss die Brille wiederholt auf- und absetzen, das Hantieren des Augenoptikers mit dem Stift in Augennähe ist ihm unangenehm und das „freihändige Malen“ wirkt eher unprofessionell, vor allem wenn man ihm vorher noch die Hightech-Eigenschaften des Brillenglases erläutert hat.

Pluraform optocentro: Ermittlung der Zentriermaße - das Konzept

Wenn dann noch die Markierung schlecht auf Glas oder Stützscheibe hält – aufgrund von Beschichtungen – oder der Stift schon eintrocknet, dann ist der Super-GAU perfekt.

Die Lösung: ein Magnet-Zentriertool

Dieses Für und Wider der Anzeichnungs-Methode mit dem Stift beschäftige auch Ulrich Weickardt seit einem Besuch bei seinem Augenoptiker. Er erkannte, dass die analoge Zentrierung nach wie vor einen wichtigen Stellenwert hat, für ihn stand aber auch fest: Der Stift muss weg! Der gelernte Augenoptiker und Diplom-Designer überlegte sich ein Magnet-Zentriertool, mit dem man die Zentriermaße bei aufgesetzter Brille bestimmen kann – analog und präzise, und ohne Stift (Produkt-Video).

Pluraform optocentro - Version Duo - für die Ermittlung der Zentriermaße
OptocentrO für die Ermittlung der Zentriermaße – hier die Version Duo

Stift adé!

Interview mit Entwickler Ulrich Weickardt, Fa. pluraform in Remscheid

eyebizz: Herr Weickardt, Sie haben das Problem also ausführlich analysiert. Wie sind Sie dann weiter vorgegangen bis zum Endprodukt?

Ulrich Weickardt: Die Grundidee hatte ich relativ schnell im Kopf, einfach einen dünnen Draht zu verwenden, der sozusagen als „Permanentstrich“ dienen könnte. Aber wie das Ganze schnell und einfach an einer Brille befestigen, mit universeller und präziser Verstellfunktion optimalerweise bei aufgesetzter Brille direkt am Kunden? Diese Aufgabe zu lösen war schon etwas kniffeliger, und ich stellte wieder einmal fest, dass der Teufel im Detail steckt. Nach vielen Versuchen und zahlreichen Prototypen war die Lösung schließlich eine multifunktionale Halterung mit integrierten ultrastarken Kleinmagneten.

Das nur 8,5 Gramm leichte Tool ist dadurch sehr einfach und universell an allen Fassungsarten und -formen zu befestigen – auch an Brillen mit Korrektionsgläsern. Der Draht lässt sich für die Zentrierung stufenlos und präzise in allen Richtungen bewegen und dient gleichzeitig als Anschlag für das direkte Abmessen mit einen PD-Messstab.

Haben Sie bei der Entwicklung des Tools auch mit Augenoptikern zusammengearbeitet?

Die ersten Prototypen habe ich mit verschiedenen Optikern diskutiert und in der Praxis testen lassen. Verbesserungsvorschläge und Anregungen sind dann in das Tool mit eingeflossen. So kamen die PD-Messfunktionen hinzu und die Erkenntnis, mit zwei unterschiedlichen Varianten („Mono“ und „Duo“, Anmerk. d. Redaktion) ein möglichst breites Anwendungsspektrum abdecken zu können.

Letztendlich war es dann geschafft, und das fertige Magnet-Zentriertool mit dem Namen OptocentrO und dem Slogan „Stift adé!“ lag in zwei Ausführungen auf dem Tisch. Es erfüllt alle gewünschten Anforderungen. Dazu zählt auch der attraktive Preis für ein professionelles und qualitativ hochwertiges Tool „Made in Germany“. Wer das mal live sehen will, kann das auf der Brille & Co. im Januar in Dortmund.

www.optocentro.de


 

Ulrich Weickardt

geboren 1961 in Remscheid, machte von 1982 bis 1985 eine Ausbildung zum Staatl. gepr. Augenoptiker. Von 1987 bis 1993 studierte er Produktdesign (Fachrichtung Industrie-Design) an der FH Wuppertal. Die Brille war immer seine Passion, nicht zuletzt als leidenschaftlicher Brillenträger, da war die Ausrichtung auf Brillendesign nur logisch. Anschließend arbeitete Ulrich Weickardt als freier Designer im Brillendesign sowie Produkt- und Grafikdesign (bis 2002) und dann fest bei der NiGuRa-Metzler GmbH in Düsseldorf. Seit 2005 ist er als freier Designer tätig (Produkt- und Grafikdesign, Webdesign, Brillendesign), befasst sich mit Fotografie und Prototypenbau. Er ist Mitbegründer und Head of Design der Eigenmarke pluraform.

 

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