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Protest gegen Budni Brille

Drogeriekette stoppt Testlauf mit Einstärkenbrillen

Wie das Hamburger Abendblatt im November berichtete, habe auf die Intervention des Filialisten Fielmann hin die Drogeriekette Budnikowsky ihr Billigbrillen-Projekt – zumindest vorerst – eingestellt. Unter dem Namen Budni Brille wurden in Kooperation mit dem Hamburger Optiker Schütt Brillen mit individueller Sehstärke angeboten.

Entstanden sei das Projekt Billigbrille auf Initiative von Kevin Schütt, Inhaber dreier Optik-Geschäfte in Hamburg, Köln und Düsseldorf: Bestellung und Abgabe in den Budni-Märkten (aktuell 182), Fertigung innerhalb einer Woche bei Schütt. Die Einstärkenbrillen sollten in der Einführungsphase 29,29 Euro kosten, später dann 39,99 Euro.

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Über einen Verkaufsstand mit 90 Musterfassungen von Schütts Eigenmarke sucht sich der Kunde seine Fassung aus und gibt im Fertigungsauftrag Daten wie Dioptrienwert, Zylinder, Achse und Pupillendistanz an oder legt die Kopie des Brillenpasses bzw. das Rezept des Augenarztes vor. Eine einfache Einstärkenbrille muss man nicht unbedingt anpassen, wird Schütt im Artikel zitiert.

Drogeriekette Budni - Bild von website
Drogeriekette Budni (Screenshot von website)

Fielmann intervenierte

Im Oktober habe der Testlauf der Budni Brillen in der Filiale im Phoenix-Center (Hamburg-Harburg) gestartet, noch vier weitere Stationen seien bis Anfang Dezember geplant gewesen. Nach kurzer Zeit hätte die Drogeriekette das Projekt aber wieder eingestellt – die Fielmann AG hätte in einem Schreiben auf die strengen Vorgaben für Augenoptiker hingewiesen, die für die Fertigung einer Korrektionsbrille gelten, mit Verweis auf Medizinproduktegesetz und Gewerbeordnung, und Budnikowsky darüber informiert.

Während ZVA-Geschäftsführer Jan Wetzel einen eindeutigen Verstoß gegen das Handwerkrecht und mögliche Qualitätsprobleme feststellt, sieht Peter Brammen, Wettbewerbsschützer im Hamburger Büro, laut Artikel keinen Unterschied zum Onlinehandel und deshalb auch keinen Handlungsbedarf.

Budnikowsky wolle jetzt erst mal einen Test mit individuellen Sehstärkenbrillen auswerten, wird Geschäftsführer Christoph Wöhlke zitiert. Dagegen wolle Kevin Schütt sich gegebenenfalls auch einen anderen Partner suchen, falls Budni abspringt.

Quelle: Hamburger Abendblatt

Kommentar zu diesem Artikel

  1. Hier ist sie, die Antwort auf die Frage “Wenn Mark Zuckerberg Augenoptiker wäre?”. Schütt ist wohl studierter Informatiker. Logische Handlung, eine Mischung aus Online- und Offline-Handel, vielleicht zu werten als Tabubruch. Man darf zweifeln, ob hier auf dem Rechtsweg etwas unternommen werden kann, es darf aber keinesfalls unterlassen werden, denn sonst erodiert das Wertgefüge.

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