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Was war? Was kommt?

Brillengläser, Resümee und Ausblick: Fünf Fragen – acht Glashersteller antworten

Ein paar Zahlen zur Augenoptik und besonders zum Bereich Brillengläser: 41,1 Millionen Erwachsene in Deutschland (älter als 16 Jahre) trugen 2019 eine Brille (66,6%). 16 Millionen Brillenträger in Deutschland besitzen nur eine einzige Brille. Über 35% der Menschen zwischen 35 und 74 Jahren in Deutschland sind kurzsichtig.

Euronet - Umsatzanteile BrillengläserDer Durchschnittspreis für ein Korrektionsglas betrug: 2009 123 Euro, 2018 150 Euro (plus 22%). 83% des Branchenumsatzes (4,945 Mrd. Euro, inkl. MwSt.) werden mit Brillenoptik erzielt.  Mit 69% stellen die Verkäufe der Brillengläser den mit Abstand größten Umsatzanteil dar. Mit plus 5,2% sind gerade hier im Jahresvergleich 2019 zu 2018 die größten Zuwächse zu verzeichnen. Grund dafür ist der steigende Absatz hochwertiger Gleitsichtgläser als Hauptumsatzbringer für den mittelständischen Augenoptiker.  (Quellen: Spectaris und euronet, Frechen)

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Brillengläser: Fünf Fragen

eyebizz fragte nach bei Glasherstellern: Was war? Was kommt?

1) Was war das Highlight 2019 für Ihr Unternehmen?

2) Wie bewerten Sie die Konzentrationsbewegungen in der Branche?

3) Wer war Ihrer Meinung nach Top-Performer 2019? Wer gehört zu den Verlierern?

4) Was kommt? (Ihre drei Schwerpunkte 2020)

5) Reklamation – Was tun? (Was sollte der unabhängige AO tun? Wie reagieren Sie auf Reklamationen?)

 

Brille - Brillengläser - Durchblick
Bild: Pixabay

Acht Glashersteller antworten

Essilor Deutschland GmbH

Jasmin-Isabelle Köhne, Director Marketing

Zu Frage 1: Ein besonderes Highlight war das 60-jährige Jubiläum von Varilux. Zudem haben wir unsere Top-Marken Varilux und Eyezen sowie die intelligenten Transitions-Brillengläser in den Fokus unserer Media-Kampagnen gestellt und für mehr Frequenz bei unseren Partner-Augenoptikern gesorgt. Mit der Einführung von Eyezen Start hatten wir darüber hinaus einen überaus erfolgreichen Produkt-Launch zu verzeichnen.

Essilor - Jasmin-Isabelle KöhneZu Frage 2: Das Informations- und Einkaufsverhalten der Endverbraucher verändert sich. Derzeit werden rund sechs Prozent der Brillenkäufe online getätigt; wir schätzen das Potenzial auf zehn bis zwölf Prozent. Mit unserem Omnichannel-Modell können unsere Partner-Augenoptiker auf smarte Art und Weise die Online-Potenziale nutzen, die sich dadurch ergeben, und ihren Umsatz steigern. Bis März lief unsere Pilotphase. Wir freuen uns über die breite Zustimmung des Fachhandels und darauf, dieses Konzept bundesweit mit unseren Partner- Augenoptikern erfolgreich umzusetzen.

Zu Frage 3: Augenoptiker, die sich als lokales Unternehmen und Marke positionieren und ihre Beratungskompetenz als Spezialisten für gutes Sehen stärken, werden auf lange Sicht erfolgreich sein. Wir unterstützen unsere Partner im Rahmen des Essilor-Partnerprogramms mit attraktiven Services und innovativen Produkten dabei, sich erfolgreich vom Markt abzuheben. Mit dem revolutionären AVA-System beispielsweise können Optiker Mehrwert für ihre Kunden durch den Fokus auf präziseres Sehen schaffen und sich dadurch klar positionieren.

Zu Frage 4: Mit AVA Advanced Vision Accuracy werden wir ein neues Zeitalter des hochpräzisen Sehens einleiten. Zudem steht das Thema „Made in Germany“ bei uns im Zentrum, d.h. wir setzen auf Premium-Brillengläser gefertigt in Braunschweig, unserem hiesigen Produktionsstandort, den wir weiter ausbauen. Darüber hinaus setzen wir unsere Mehrbrillenkampagne fort und führen mit einer weiteren Kampagne die Generation 8 der selbsttönenden Transitions-Brillengläser ein. Einen dritten Schwerpunkt legen wir auf den bundesweiten Start des Omnichannel-Modells ab März. Ziel ist es, bis Ende des Jahres ein flächendeckendes Netz an Partner-Augenoptikern zu spannen.

Zu Frage 5: Ziel sollte es sein, immer eine Lösung zu finden. Bei Essilor steht hier die fachkundige Beratung unserer Partner-Augenoptiker durch unsere Innen- und Außendienst-Teams im Zentrum für unsere Partner. Darüber hinaus unterstützen wir unsere Partneroptiker mit diversen Services wie z.B. einer Zufriedenheitsgarantie.


Hoya / Seiko

Mirjam Rösch, Commercial Director DACH

Zu Frage 1: Ein Höhepunkt war das 40-jährige Jubiläum von Hoya Deutschland, verbunden mit der großen Feier im Fußballstadion von Borussia Mönchengladbach. Keine zufällige Kulisse, denn bei Borussia hat Hoya 2019 seine Aktivität im eSport verstärkt, um noch gezielter junge Menschen anzusprechen. Auf Produktseite war die Vorstellung des neuen Premium-Gleitsichtglases Hoyalux iD MySelf das Highlight. Bei Seiko fanden v.a. Seiko SmartZoom, das Brillenglas zur Unterstützung von Brillenträgern im digitalen Zeitalter, und Seiko I Xceed, das personalisierte Einstärkenglas, große Beachtung.

Hoya - Seiko - Mirjam RöschZu Frage 2: Diese Entwicklung kommt keineswegs überraschend. Die Konzentrationsbewegung erfolgt vielmehr analog zu jener in anderen Märkten, mit der in der Augenoptik bekannten zeitlichen Verzögerung. Wir kennen die Einflussfaktoren, die zunehmen und den Prozess verstärken. Wir bereiten unsere Kunden schließlich schon seit Jahren auf die Digitalisierung, die Vertikalisierung und Omnichannel-Konzepte vor und geben ihnen passende Werkzeuge an die Hand, um unter den neuen Bedingungen erfolgreich zu bleiben.

Zu Frage 3: Die heterogen auftretenden mittelständischen Ketten und Filialisten mit soliden Online/Offline-Konzepten sind die Top-Performer. Auch der unabhängige „Leuchtturm“-der Augenoptiker, der sein Profil und seine Positionierung gefunden hat und das online – mit einer guten Website plus Social Media – und offline mit einem ansprechenden Ladenkonzept lebt. Augenoptiker ohne Profil und die, die nur preis-orientiert agieren, sind die, die am härtesten kämpfen müssen, sowie die Augenoptiker, die aufgrund von fehlenden Nachfolgern schließen mussten.

Zu Frage 4: Hoya und Seiko fokussieren sich auf starke, innovative Produkte. Die Einführung des Hoya iD MySelf für die DACH-Region wird uns dieses Jahr begleiten. Im Rahmen der opti20 wurde der exklusive Launch für das Seiko Premium-Gleitsichtglas der neuesten Generation angekündigt – ein Produkthighlight, das Maßstäbe setzt.

Es wird neue Konzepte geben, die das Profil des Augenoptikers und den Fachhandel stärken. Der von Philipp Steuer in Kooperation mit Hoya geschriebene Social Media Guide für die unabhängigen Kollegen wird zum Beispiel ab April verfügbar sein.

Zu Frage 5: Neben den bekannten Tipps ist jede Reklamation eine Chance. Der unabhängige Augenoptiker sollte die Chance ergreifen und eine Reklamation im positiven Sinn für sich nutzen. Vielleicht ist das auch die Möglichkeit für einen Zusatzverkauf – auf jeden Fall aber der richtige Zeitpunkt, sich als Problemlöser zu präsentieren.


Michael Pachleitner Group

Dietmar Hermus, CSO

Zu Frage 1: Die Abschlusshöhe bei unseren Bestandskunden hat sich aufgrund unseres Membership-Konzeptes exorbitant erhöht, auch beim Zugewinn von Neukunden waren wir sehr erfolgreich. Bei diesem Membership-Programm geht es um ein Rundum-Sorglos-Paket, bei dem alle Marken und Aktionen inkludiert sind. Dadurch werden wir als absolut fairer, geradliniger Partner wahrgenommen.

Unsere H.I.S-Sonnenbrillen-Kollektion, die sich entweder durch 100 Prozent Verglasbarkeit oder durch 100 Prozent polarisierende Modelle auszeichnet, hat uns weitere Marktanteile beschert.

Zu Frage 2: Die Optikbranche ist eine der letzten Branchen, wo sich Konzentration abzeichnet. Vieles wird sich sowohl für die Industrie als auch für die Optiker verändern. Der Preiskampf wird sich vergrößern und große Industriepartner werden mit selektivem Vertrieb beginnen. Was Chancen, aber auch Gefahren mit sich bringt. Zu den Neuerungen gehören aber auch die neuen Auflagen der EU zum Medizinproduktegesetz.

Michael Pachleitner Group - Dietmar HermusZu Frage 3: Wir konnten mit flexiblen Unternehmen, die den Markt beobachten, gut auf die Marktbedürfnisse eingehen, sehr viel Zugewinn verbuchen. Der traditionelle Optiker hat verstanden, dass auch er sich bei der Lieferantenauswahl mehr und mehr konzentrieren sollte, um Vorteile genießen zu können. So kann er seinen Fokus vollkommen auf den Konsumenten legen. Wir als MPG sind mit 2019 überaus zufrieden.

Zu Frage 4: Ein Fokus wird auf unseren Bestandskunden liegen, mit denen wir noch enger zusammenarbeiten möchten. Zudem wollen wir die Augenoptiker noch mehr dabei unterstützen, die Frequenz in ihren Geschäften zu erhöhen. Darüber hinaus arbeiten wir laufend daran, den Augenoptikern besten Service zu bieten.

Da geht es um Dinge wie die Lieferung von aktueller Ware und unkomplizierte Abläufe, damit sie sich voll und ganz auf ihre Kunden konzentrieren können.

Zu Frage 5: Generell ist empfehlenswert, dass im Vorfeld klar ist, wie Serviceleistungen und Reklamationsverhalten des jeweiligen Industriepartners definiert ist. Wir bei der MPG verfolgen den „Ikea-Gedanken“. Das heißt: Jede Reklamation wird anerkannt, und das Ersatzteil wird kostenlos geliefert. Der Kundenbetreuer nimmt beim nächsten Optiker-Besuch das kaputte Teil entgegen, und der Optiker muss sich nicht um die Rücksendungen oder Verrechnung kümmern. Viel Service, wenig Aufwand, heißt unsere Devise.


Brillengläser: Fünf Fragen

1) Was war das Highlight 2019 für Ihr Unternehmen?

2) Wie bewerten Sie die Konzentrationsbewegungen in der Branche?

3) Wer war Ihrer Meinung nach Top-Performer 2019? Wer gehört zu den Verlierern?

4) Was kommt? (Ihre drei Schwerpunkte 2020)

5) Reklamation – Was tun? (Was sollte der unabhängige AO tun? Wie reagieren Sie auf Reklamationen?)

 


Rodenstock Group

Patrick Seitz, Product Manager Lenses

Zu Frage 1: Ein Highlight war das neue Rodenstock Solitaire X-tra Clean Finish. Brillengläser mit X-tra Clean sind fühlbar glatter, bieten einfaches Schlieren-freies Reinigen und einen besonders langen, glasklaren Durchblick. Mit dieser Innovation setzte Rodenstock nicht nur einen neuen Standard in der Augenoptik, sondern löste ein relevantes Problem, das alle Brillenträger sehr gut kennen. Dem Augenoptiker wird dadurch der höherwertige Verkauf deutlich erleichtert.

Rodenstock - Patrick SeitzZu Frage 2: Die Konzentrationsbewegungen in der augenoptischen Branche bieten für alle Marktteilnehmer sowohl Chancen als auch Risiken. Für den individuellen Augenoptiker sind Konzentrationsbewegungen dann eine Chance, wenn er sich spürbar und messbar zum Wettbewerb differenzieren kann. Für uns bei Rodenstock sind unabhängige Augenoptiker wichtige Partner. Darum entwickeln wir ganzheitliche Konzepte, die dem Augenoptiker ein Alleinstellungsmerkmal geben. Unser neues Konzept B.I.G. Vision setzt genau an diesem Punkt an.

Zu Frage 4: Unser zentraler Fokus liegt auf B.I.G.: Biometric Intelligent Glasses. Rodenstock leitet damit einen Paradigmenwechsel bei individuellen Gleitsichtgläsern ein. Jedes Auge ist einzigartig – deshalb ermitteln wir bei Rodenstock mit Hilfe des DNEye Scanner die Biometrie jedes einzelnen Auges und erfassen dabei unter anderem die Augenlänge und mehrere tausende von Datenpunkten. Alle relevanten biometrischen Daten fließen direkt in die Brillenglasproduktion ein – das ist branchenweit einmalig.

Zu Frage 5: Schlüssel bei Reklamationen ist Empathie, denn jeder Kunde möchte vor allem ernst genommen und mit seinem Anliegen nicht allein gelassen werden. Das ist die Basis, die Vertrauen schafft und eine langfristige Kundenbindung garantiert. Reklamationen werden bei Rodenstock grundsätzlich sehr ernst genommen, denn sie sind für uns ein Ansporn, unsere Produkte und Dienstleistungen stetig zu optimieren. Ansonsten empfehlen wir den Kundenbetreuer als Ansprechpartner.


Rupp+Hubrach Optik

Frank Lindenlaub, Leiter Marketing

Zu Frage 1: Highlight und zugleich Bestseller ist SiiA. Patentierte technologische Features wie der Nachtmodus oder die Smartphone-Unterstützung machen dieses Premium-Gleitsichtglas einzigartig. Wir freuen uns, dass wir den beliebten Fußballkommentator und SiiA-Träger Marcel Reif als neuen Markenbotschafter gewinnen konnten. Zu den Top-Performern gehören zudem unsere sportlichen Komplettbrillen. Das Angebot mit Reebok und uvex punktet mit einem perfekten Zusammenspiel von Funktion, Schutz, Komfort und coolem Design.

Rupp und Hubrach - Frank LindenlaubZu Frage 2: Für unabhängige Augenoptiker liegt darin durchaus eine Chance. Wer beispielsweise mit optometrischen Dienstleistungen sein Profil schärft, kann sich erfolgreich vom Markt abheben. Wir bieten unseren Partnern hierbei unter anderem mit dem „DryEye Screening“ und dem „Augen-Check“ gezielt unsere Unterstützung an. Die Veränderungen in der Branche führen zudem auch dazu, dass die Augengesundheit und besseres Sehen deutlich mehr in den Fokus des Endverbrauchers rücken.

Zu Frage 3: Mit einem deutlichen Marktwachstum von plus fünf Prozent (lt. Spectaris Branchenreport „Augenoptik“) zählt die augenoptische Branche insgesamt zu den Gewinnern. Es gilt jetzt für jeden Einzelnen, diesen allgemeinen, positiven Trend zu nutzen und sich deutlich als Spezialist für gutes Sehen zu positionieren.

Zu Frage 4: Wir werden unser erfolgreiches Partnerprogramm „Sehen wie ein Luchs“ weiter ausbauen. Dabei stehen die Optimierung und der Ausbau unserer digitalen Services sowie des Instrumente-Bereichs mit unserem neuen Videozentriersystem „Vinzent Premium“ und dem neuen Aberrometer VX120+ DryEye im Fokus. Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt ist der Relaunch unserer Nettolinie „Lens for Friends (L4F)“. Zudem werden wir weiter die Markenbekanntheit von R+H erhöhen, z.B. durch unsere Social-Media-Kampagne mit Marcel Reif.

Zu Frage 5: 1) Kundenorientiert: Am wichtigsten ist, den Kunden zu verstehen und seine Bedürfnisse ernst zu nehmen. 2) Offen: Dazu gehört eine ehrliche und gegebenenfalls auch selbstkritische Analyse der Reklamation. 3) Lösungsorientiert: Wenn der Augenoptiker klar seine Bereitschaft zeigt, das Problem lösen zu wollen, und entsprechend handelt, wird er den Kunden auch halten. 4) Flexibel: Das kann bedeuten, zunächst die geltenden Regeln und Formalien hintenanzustellen. Natürlich gilt es jedoch, deutlich überzogene Forderungen zurückzuweisen. 5) Partnerschaftlich: Unsere Partner können sich dabei auf unsere volle Unterstützung verlassen.


Stratemeyer

Vertriebsleiter Frank Demberg

Zu Frage 1: Die Brillenglasmanufaktur Stratemeyer ist 2019 70 Jahre alt geworden. Die lange Tradition der Brillenglasfertigung mit hohem Anspruch an Qualität, Fachkompetenz und Präzision wird bei uns in Bochum mit modernster Fertigung sowie bestens ausgebildeten Fachkräften in Produktion und Kundenservice gepaart. Unsere Positionierungskampagne „Die Kunst des guten Sehens“ unterstützt unsere Kunden, ausschließlich traditionelle Augenoptiker, dabei, ihr Können zu betonen. Erst der Augenoptiker macht unsere Gläser zu dem, was sie sind: Die perfekten Brillengläser für optimales Sehen. Auch durch unser neues Gleitsichtglas ALLin2 wird dies bestätigt. (gelb, wenn nötig streichen)

Zu Frage 2: Die Welt ist bunt und vielfältig, und das ist gut so. Wir betrachten jede Zusammenführung sehr kritisch. Gerade in unserer Branche gehen so wesentliche Eigenschaften und Fähigkeiten verloren. Stratemeyer arbeitet intensiv mit Augenoptikern zusammen. Wir sehen, was vor Ort geleistet wird. Jede Brille ist ein Einzelstück, die nicht durch Massenberatung und in Massenfertigung in Fernost hergestellt wird. Um eine optimale Brille anfertigen zu können, muss ganz individuell beraten, vermessen und angepasst werden – was natürlich seinen Preis haben muss.

Stratemeyer - Frank DembergZu Frage 3: Diese Frage passt hervorragend zur Frage 2: Der Top-Performer ist und bleibt der Augenoptiker, der selbstbewusst sein Können und seine Leistung in den Vordergrund stellt und sich nicht hinter Markennamen versteckt oder sogar versucht, günstigen Gläsern noch günstigere hinterher zu werfen.

Zu Frage 4: 2020 wird das Stratemeyer Sport-Jahr. Schon lange fertigen wir perfekt funktionierende Sportbrillengläser, die in allen Blickrichtungen, auch bei höchsten dynamischen Anforderungen, bestens abbilden. Aufwändige Formen können von unserem Einschleifservice sicher und haltbar verarbeitet werden, wobei wir auf Einzel-Abtracen setzen, damit die Gläser absolut sicher sitzen. Unsere Kooperation mit dem Sportbrillenfassungshersteller Swisseye macht unser aktives Brillenglasangebot komplett. Für alle, die Sportereignisse lieber zu Hause vor dem Fernseher verfolgen, bieten wir unser neuestes Produkt Clever Digital TV an.

Zu Frage 5: Der Augenoptiker sollte den Kunden umfassend über die verkauften Produkte informieren und insbesondere auch über Pflege, Handhabung und Vermeidung von starken Belastungen für die Brillengläser sprechen.

Sollte bei einem beschädigten Brillenglas die Eigenverschuldung des Endverbrauchers erkannt werden, sollte dieser sachlich informiert werden und eine kundenorientierte Lösung gefunden werden (eventuell mit dem Hersteller zusammen). Es ist wichtig, dass der Kunde über den Umgang mit Brillengläsern informiert wird. Uns ist wichtig, dass der Kunde den Unterschied zwischen Kulanz und Reklamation erkennt.

 


Brillengläser: Fünf Fragen

1) Was war das Highlight 2019 für Ihr Unternehmen?

2) Wie bewerten Sie die Konzentrationsbewegungen in der Branche?

3) Wer war Ihrer Meinung nach Top-Performer 2019? Wer gehört zu den Verlierern?

4) Was kommt? (Ihre drei Schwerpunkte 2020)

5) Reklamation – Was tun? (Was sollte der unabhängige AO tun? Wie reagieren Sie auf Reklamationen?)


Visall

Mareike Noé, Marketingmanagerin

Zu Frage 1: Das Highlight war unsere Zertifizierung als klimaneutrales Unternehmen. Damit sind wir der erste Brillenglaslieferant, der diesen Weg geht, und darauf sind wir stolz. Wir waren sehr erfreut über die positive Resonanz unserer Kunden und Geschäftspartner und hoffen, dass dieser Schritt viele Nachahmer findet.

Zu Frage 2: Es bewegt sich etwas in unserer Branche! Nun liegt es an jedem Unternehmen selbst, sich zu positionieren und die richtigen Entscheidungen für die Zukunft zu treffen. Als mittelständiges Familienunternehmen sehen wir die derzeitige Konzentrationsbewegung als große Chance. Als komplett konzern-unabhängiger Brillenglaslieferant sehen wir uns dem ebenfalls unabhängigen Augenoptikbetrieben als Partner auf Augenhöhe verpflichtet und werden dieses Vertrauensverhältnis in Zukunft weiter ausbauen.

Visall - Mareike NoeZu Frage 3: Die Frage ist unserer Meinung nach nicht seriös zu beantworten. Jede unternehmerische Entscheidung wurde von den Verantwortlichen (hoffentlich) gut geplant, bewertet, umgesetzt und muss letztendlich bewertet werden.

Ob das dazu führte, Gewinner oder Verlierer zu sein, ändert sich mit der individuellen Sichtweise.

Zu Frage 4: Zum Sommer werden wir den größten Teil der Produktion nach Deutschland verlagern. Kurze Wege und modernste Maschinen verringern den CO2-Ausstoß und verkürzen die Lieferzeit. Zudem ist „Made in Germany“ natürlich ein Qualitätssiegel.

Wir werden unsere Bemühungen für nachhaltiges Arbeiten weiter intensivieren. Aktuell bereiten wir die Umstellung auf digitalen Rechnungsversand vor, weitere Projekte sind bereits geplant.

Zu Frage 5: Reklamationen wünscht sich niemand. Sie lassen sich allerdings nicht vermeiden und werden immer auftreten. Deswegen sollten sie auch als „normale“ Dinge in unserem Arbeitsalltag behandelt werden: ruhig, professionell und mit der nötigen Sachlichkeit.

Letztendlich sollten beide Parteien ihr Gesicht wahren und zufriedengestellt werden. Es ist wie immer, wenn sich zwei Parteien begegnen: Es muss für beide Seiten passen.


Carl Zeiss Vision Care Deutschland

Matthias Wehrle, Direktor DACH Marketing

Zu Frage 1: 2019 haben Zeiss Vision Care gleich mehrere Produkte bewegt. Mit AdaptiveSun haben wir eine sehr erfolgreiche Marketingkampagne umgesetzt, und auch die Verkäufe liefen im deutschen Markt sehr gut. Darüber hinaus haben wir unsere Marketingkampagne zu UVProtect mit Schwerpunkt auf den Schutz für Kinderaugen wirksam verlängert. 2019 war das Jahr, in dem wir in Deutschland die meisten VisuFit-1000-Installationen vor Ort verzeichneten und unsere Kundenkarte als wesentlichen Bestandteil der Customer Journey erfolgreich einführten.

Zeiss - Matthias WehrleZu Frage 2: Es zeigen sich mehrere Tendenzen. Es bilden sich neue Allianzen unter mittelständischen Optikern, es gibt eine zunehmende Filialisierung und große Übernahmen, eine Verschmelzung zwischen Online und stationärem Business oder Drive-to-Store-Konzepte. Gewisse Konzentrationen finden wir richtig und wichtig, andere sehen wir kritischer. Am Ende entscheidet der Optiker, welchen Weg er einschlägt und was das Beste für sein Business ist.

Zu Frage 3: Ein zentrales Thema stellt für uns die Nachfolgeregelung dar. Auch wenn der aktuelle Konjunkturbericht positiv über das Wachstum der Industrie ausfällt, so wissen wir, dass ein Viertel der Inhaber von mittelständischen Optikbetrieben in Deutschland 60 Jahre alt und älter ist. Das beschäftigt auch uns, da wir seit Jahren mittels eigener Angebote versuchen, den Mittelstand dahingehend zu stärken, dass weitere Betriebsübergaben und -aufgaben vermieden werden. Wenn mehr junge Menschen für die AO-Branche begeistert werden, gewinnen alle.

Zu Frage 4: Dieses Jahr liegt unser Fokus ganz auf der Markteinführung unseres neuen Produkt-Portfolios Zeiss SmartLife, das wir im Oktober 2019 unseren Augenoptik-Partnern weltweit, dem D/A/CH-Markt auf der opti 2020 vorgestellt haben. In Deutschland wird es ab Anfang April erhältlich sein. Auf der Messe haben uns unsere Kunden bestätigt, dass uns mit Zeiss SmartLife ein großer Wurf gelungen ist und wir ein tolles Produkt für die visuellen Herausforderungen unserer Zeit und für alle Brillenträger anbieten.

Zu Frage 5: Jede Reklamation ist ernst zu nehmen und als Chance zu sehen. Oftmals wird nicht einfach nur ein Glaspaar ersetzt und ausgetauscht, hier bietet sich ein neuer Beratungsanlass. Der Optiker kann die Sehbedürfnisse seines Kunden nochmals überprüfen, eine Mehrwertbrille ins Gespräch bringen. Zeiss Vision Care hat in Deutschland 2019 eine Garantieverlängerung auf Sachmängel (bei gleichbleibender Refraktion) eingeführt, die auch entsprechend positiv vom Optiker genutzt werden kann.

 


 

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