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Rebranding mit neuen Partnern

Aus Luneau Technology wurde Visionix

Der französische Gerätehersteller Luneau Technology heißt seit Ende März Visionix. Die Neufirmierung bringt Bewegung in den Markt. Ingo Rütten zu den Hintergründen für das Rebranding mit neuen Partnern.

Visionix-Logo am opti-Stand
Neues Visionix-Logo mit Schwung nach oben

Im Frühjahr 2021, also mitten in der Corona-Pandemie, gab Willi Gronau als Geschäftsführer von Luneau Technology Deutschland nicht nur neue Mitarbeiter und Leitungsfunktionen in der Firmenzentrale in Ratingen bekannt, sondern betonte: „Wegen unserer überzeugenden Produkte bleiben wir bei unserer grundsätzlichen Ausrichtung und führen unseren erfolgreichen Weg auch unter derzeit erschwerten Bedingungen fort.“ Wohl wusste er schon, was in den kommenden Monaten noch zu verkünden sein würde.

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Ein Jahr später heißt Luneau Technology Visionix. Damit ist verständlicher geworden, warum Gronau im Frühjahr 2021 einen Medical Sales Director für den Vertrieb in der Augenheilkunde installiert hat. Klaus Sprenger muss dabei ein dickes Brett bohren, weil Visionix bei Augenärzten noch lange nicht so bekannt ist wie Optovue. Da passt es, dass Visionix und Optovue im Herbst vergangenen Jahres fusionierten und Sprenger als Medical Sales Director für den Vertrieb in der Augenheilkunde damit einen besser geeigneten Türöffner hat.

Dass Visionix kurz vor der opti zudem die strategische Partnerschaft mit der Right MFG. Co., Ltd. bekannt gab, fügt sich ebenfalls ins Bild des umtriebigen französischen Mutterkonzerns, der seine Technologie nicht nur durch Partnerschaften und Fusionen ergänzt, sondern diese fortan unter einem Namen weltweit mit mehr Durchschlagskraft vertreiben möchte.

Neue Visitenkarten für die Treuesten

Durch Rebranding und Neufirmierung müssen die treuesten Mitarbeiter in Ratingen zum wiederholten Male neue Visitenkarten drucken lassen. In Deutschland dürfte Visionix mehr Ausstrahlung besitzen, als Luneau Technology je hatte. Denn unter den Augenoptiker*innen in Deutschland haben die Namen Visionix, Weco und Briot vermutlich mindestens einen so guten Klang wie Optovue bei den Augenärzten.

Visionix: Willi Gronau
Durch die Fusion mit Optovue steht Visionix-Geschäftsführer Willi Gronau mit seinem Deutschland-Team vor der Aufgabe, „den Vertrieb in der Augenheilkunde aufzubauen, ohne unsere Verantwortung in der Augenoptik zu vernachlässigen“ (Bild: Visionix)

In der offiziellen Mitteilung zum Rebranding heißt es, man wolle „dem beschleunigten Wachstum Rechnung tragen und die Unternehmensvision erneuern. Der Innovationstreiber für die Augengesundheits-Versorgung und Medizintechnik wird mit der Namensänderung das Erbe seiner multimodalen Plattform fortführen und eine neue visuelle Identität annehmen.“

Dabei weiß man nicht so recht, ob Dr. Marc Abitbol, Gründer, CEO und Präsident von Visionix, zurück oder nicht doch eher nach vorne blickt, wenn er erklärt: „Wir haben unser Geschäft in den letzten Jahren erheblich ausgebaut, unsere neue Markenstrategie ist eine natürliche Weiterentwicklung dieser Transformation. Heute bietet Visionix ein umfassendes Sortiment an vielfältigen Produkten, primär für die Augengesundheits-Versorgung. Unser Ziel ist es, weltweit führend zu sein, wenn es darum geht, Anbietern den Zugang ihrer Kunden und Patienten zu gesunden Augen zu vereinfachen.“

Visionix-Logo mit Aufwärtsbewegung

Intern und extern wird das neue Firmenlogo in die Kommunikation einbezogen, als „Erinnerung an eine Aufwärtsbewegung, die Innovation, Inspiration und Geschwindigkeit“ vermitteln soll. Die Innovation mal beiseite gelegt, die etliche Herstellern für sich in Anspruch nehmen, fällt die Geschwindigkeit auf, mit der das Rebranding umgesetzt wird. „Unsere neue Identität ist innovativ, modern und professionell – Worte, mit denen wir nicht nur unser Image beschreiben, sondern auch die Lösungen, die wir unseren Kunden zum Ausbau ihres Geschäftes bieten“, so Abitbol.

Visionix: Dr. Marc Abitbol
Dr. Marc Abitbol, Gründer, CEO und Präsident von Visionix (Bild: Visionix)

Dass dazu der Ausbau des eigenen Geschäfts gehört, bewies Visionix durch die Fusion mit Optovue. Für den deutschen Markt, der sich anders als in vielen anderen Ländern für das Unternehmen in einen für die Augenheilkunde und einen für die Augenoptik aufteilt, ist das von besonderer Bedeutung. Zwar stand auch Luneau Technology nach eigener Auffassung bereits für ein „breit gefächertes und perfekt aufeinander abgestimmtes Produktportfolio, das gezielt auf die Anforderungen von Augenärzten, Augenoptiker*innen und Dienstleistern im Bereich der Augengesundheit ausgelegt ist“. Doch für Gronau und sein Deutschland-Team bedeutet die Fusion auch, „mit Optovue den Vertrieb in der Augenheilkunde aufzubauen, ohne unsere Verantwortung in der Augenoptik zu vernachlässigen.“

OCT immer beliebter

Dass die optische Kohärenztomographie – kurz OCT – auch in der Augenoptik immer mehr Freunde findet, ist nicht nur ein Indiz für die fortschreitende Technologie. Vielmehr verschwimmen die Grenzen zwischen der Augenheilkunde und den Tätigkeiten von Augenoptiker*innen und Optometristen, was die Mahner und Ordnungshüter beider Lager heute noch – und das zu Recht (!) – auf den Plan ruft. Letztlich sind aber Rebranding und die Umtriebigkeit von Visionix ein Beweis dafür, dass die Augengesundheits-Versorgung in Deutschland in ihrer Form mindestens eine besondere ist.

Gronau: „Derzeit entstehen viele Netzwerke und Kooperationen zwischen Augenoptiker*innen und Augenärzten. Zukünftig werden es nicht mehr nur Hersteller und Technologien sein, die als Schnittstelle zwischen diesen beiden Berufsgruppen fungieren, sondern vielmehr die Themen, die in der Augengesundheits-Versorgung den Ton angeben.“

Eines dieser Themen für beide Berufsgruppen in der Augengesundheits-Versorgung ist die Myopie-Kontrolle. Für den deutschen Markt soll die exklusive Partnerschaft mit Haag-Streit Visionix darüber hinweghelfen, dass kein eigenes geeignetes Gerät fürs Myopie-Management durch den Augenoptiker zur Verfügung steht. Der deutschlandweite Vertrieb des Lenstar Myopia passt in die Strategie von Visionix und laut Gronau auch zu den bereits bestehenden Angeboten in Ratingen.

Hoya mischt mit

Das Miteinander beweist, dass sich nicht nur Berufsgruppen, sondern auch Industriezweige annähern können. Denn beim Lenstar Myopia „mischt“ auch Hoya Lens mit seiner weltweiten strategischen Partnerschaft mit Haag-Streit mit. Visionix schließt die Logistik in der Augenoptik für Hoya in Deutschland mit ein, man sei „für den Lenstar Myopia in Deutschland der erste Ansprechpartner. Dabei arbeiten wir eng mit Haag-Streit und Hoya zusammen“, sagt der Visionix-Geschäftsführer.

Auch von der Partnerschaft mit Right MFG sollen neue Impulse ausgehen. Beide Unternehmen sollen zukünftig in die Lage versetzt werden, „noch leistungsfähigere Lösungen für Augenärzte und -optiker auf den Markt zu bringen“. Ein solche Formulierung sollte man sich in diesen Zeiten merken.

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Ingo Rütten ist fester freier Mitarbeiter bei eyebizz und kennt die Branche aus diversen Blickwinkeln. Der Augenoptikermeister ist nicht nur Autor, sondern auch als Webinar-Veranstalter in der Augenoptik aktiv: www.akademie.partnerauge.de.

 

Artikel der eyebizz 4.2022 (Juni/Juli)

 

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