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Modell gegen Fachkräftemangel?

Augenoptik: Ausbildung in Teilzeit

Schon mal über einen Azubi in Teilzeit nachgedacht? Diese Möglichkeit gibt es tatsächlich. Und angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels, der sich auch in der Augenoptik zeigt, könnte dies sowohl für Betriebe als auch für potenzielle Auszubildende mit Kindern vielleicht eine passende Option sein. Wie sieht das genau aus und was gilt es zu beachten?

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Fachkräftemangel macht erfinderisch

Qualifizierte Fachkräfte zu finden wird immer schwieriger; auch Handwerksbetriebe müssen sich etwas einfallen lassen, um attraktiv zu sein. Das gilt auch schon bei der Besetzung eines Ausbildungsplatzes. Ein wichtiger Aspekt für über 90 Prozent der Beschäftigten (zwischen 25 und 39) in Deutschland ist laut einer Studie des Bundesfamilienministeriums die Familienfreundlichkeit eines Unternehmens; da würde eine Ausbildung in Teilzeit besonders jungen Müttern ohne Lehre oder mit der Notwendigkeit einer Umschulung den Einstieg ins Berufsleben erleichtern.

Viele Arbeitgeber kennen die Teilzeit-Ausbildung noch nicht. Dass das Interesse daran aber steigt, zeigten die wachsenden Zahlen des Berufsinstituts für Berufsbildung (BIBB): Nach einem Anteil von 0,1 Prozent von neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen in Teilzeit in 2008 konnte man 2015 0,4 Prozent verzeichnen. Speziell im Handwerk betrug die Quote 0,3 Prozent (459 von 137.049 Verträgen).

Für die Augenoptik durchaus machbar, oder?

Für Firmen mit geregelten Öffnungszeiten und einem festen Arbeitsort, wie zum Beispiel im Augenoptikbetrieb, ist die Umsetzung sicher einfacher als für Handwerker, deren Arbeitszeit und Einsatzort ständig variiert. Und: Auch kleine Unternehmen mit geringerem Budget könnten sich so einen Azubis „leisten“.

Aktuell kann nur die Ausbildungszeit im Betrieb verkürzt werden und sollte in der Woche zwischen 20 und 35 Stunden liegen. Der Unterricht an der Berufsschule erfolgt noch in Vollzeit, wobei bei entsprechender Nachfrage auch Teilzeitklassen denkbar wären oder je nach Beruf auch zukünftige Varianten wie E-Learning-Module. Grundsätzlich sei Teilzeit bei allen Ausbildungs-Berufen mit dualem System möglich.

Die Teilzeit-Ausbildung dauere nicht unbedingt länger als die reguläre. Nur wenn die Arbeitszeit inklusive Berufsschule nur 20 bis 24 Stunden pro Woche ausmacht, kann die Ausbildungszeit verlängert werden – aber auch nur maximal um ein Jahr.

Ermutigend für diese Variante seien auch die geringeren Abbrecher-Quoten, weniger Fehlzeiten und bessere Abschlussnoten, wie Modellprojekte gezeigt hätten.

 

Quelle: Deutsche Handwerkszeitung

 

Kommentar zu diesem Artikel

  1. Ich finde viele Ausbildungsbetriebe sollten eine Ausbildung auch in Teilzeit anbieten. Das würde nicht nur den Druck rausnehmen, sondern es auch z.B. Alleinerziehenden leichter machen. Eine Freundin von mir will Augenoptikerin werden, aber kann aufgrund ihrer Tochter nicht in Vollzeit arbeiten, ich werde ihr raten mal nach entsprechenden Betrieben zu suchen, die Teilzeit anbieten. http://www.optikbauer.at/de-at/standorte/gmunden/

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