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DOG rät zur Vorsorge

AMD wird Erblindungsursache Nummer 1

Die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) macht anlässlich des heutigen Sehbehindertentags darauf aufmerksam, dass 2030 voraussichtlich 5,5 Millionen Bundesbürger an altersabhängiger Makuladegeneration (AMD) leiden oder Frühsymptome zeigen werden (1). Schon heute sei die AMD für jede zweite Erblindung verantwortlich.

altersbedingte Makula-Degeneration
Altersbedingte Makula-Degeneration (AMD) (Bild: AMD-Netz)

„Vergleicht man die Anzahl der Jahre, in denen Menschen mit einer chronischen Erkrankung leben müssen, hat die AMD eine größere Bedeutung für die Volksgesundheit als etwa die rheumatoide Arthritis, Parkinson oder Leukämie“, betont die Fachgesellschaft.

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„Wir erwarten, dass sich dieser Trend in Zukunft noch verstärken wird “, sagt Prof. Horst Helbig, Pressesprecher der DOG (2). Aufgrund des demografischen Wandels werden nach Schätzung der Fachgesellschaft bis zum Jahr 2030 rund 50 Prozent mehr Augenarztpraxen benötigt, um den wachsenden Versorgungsbedarf abdecken zu können.

Die AMD könne in vielen Fällen gut behandelt werden, wenn sie rechtzeitig erkannt wird. „Das Problem ist, dass Patienten die Erkrankung oft erst dann bemerken, wenn bereits bleibende Schäden auf der Netzhaut entstanden sind“, erklärt Holz. Für den Augenarzt seien die Frühstadien der AMD – sogenannte Drusen – aber sehr wohl erkennbar. Ab dem 50. Lebensjahr, so die DOG, sollte deshalb jeder seine Augen einmal jährlich beim Augenarzt untersuchen lassen.

Die Bereitschaft zur augenärztlichen Vorsorge sei in Deutschland eher gering. Zwar gäben sieben von zehn Teilnehmern einer Umfrage an, lieber zehn Lebensjahre, einen Arm oder ein Bein opfern zu wollen als ihr Augenlicht, doch nur jeder Fünfte von ihnen hätte innerhalb der letzten fünf Jahre einen Augenarzt aufgesucht (3).

AMD-Netz: Neue Webseite live geschaltet

Startschuss für eine neue Webseite rund um die altersabhängige Makula-Degeneration (AMD): Das AMD-Netz schaltet im achten Jahr nach Gründung sein neue Webseite live. „Wir sind mit den Anforderungen gewachsen“, berichtet die Projektkoordinatorin Andrea Wauligmann. „Wir haben viel Resonanz erhalten, die Benutzerzahlen sind deutlich gestiegen. Neue Funktionalitäten werden gefordert.“

Um diesen Aspekten gerecht zu werden, so das AMD-Netz, seien die Inhalte für Patienten und Angehörige von den Inhalten für alle relevanten Versorger getrennt worden. Des Weiteren habe man auch auf aktuelle technische und gestalterische Anforderungen sowie erweiterte Bedürfnisse im Rahmen der Digitalisierung reagiert.

Auf der neuen Seite finden Betroffene und Interessierte barrierefreie Informationen über die Erkrankung, Hilfen und Hilfsmittel zum Leben mit AMD, Ansprechpartner und ein Nutzerforum, Neuigkeiten sowie Hinweise über das AMD-Netz.

 

Quellen:
(1) Jeany Q. Li, Thomas Welchowski, Mathias Schmid, Julia Letow, A. Caroline Wolpers, Frank G. Holz, Robert P. Finger, Retinal diseases in Europe, EURETINA 2017 –  http://www.euretina.org/downloads/EURETINA_Retinal_Diseases.pdf
(2) Christian Wolfram, Norbert Pfeifer, Weißbuch zur Situation der ophthalmologischen Versorgung in Deutschland, September 2012, Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (S. 6; Tab. 1)
(3) Bausch + Lomb Global Barometer of Eye Health. 2012; Available from: http://www.bausch.com/Barometer

 

DOG
Die DOG ist die medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft für Augenheilkunde in Deutschland. Sie vereint unter ihrem Dach mehr als 7.200 Ärzte und Wissenschaftler, die augenheilkundlich forschen, lehren und behandeln. Wesentliches Anliegen der DOG ist es, die Forschung in der Augenheilkunde zu fördern: Sie unterstützt wissenschaftliche Projekte und Studien, veranstaltet Kongresse und gibt wissenschaftliche Fachzeitschriften heraus. Darüber hinaus setzt sich die DOG für den wissenschaftlichen
Nachwuchs in der Augenheilkunde ein, indem sie zum Beispiel Stipendien vor allem für junge Forscher vergibt. Gegründet im Jahr 1857 in Heidelberg ist die DOG die älteste augenärztliche Fachgesellschaft der Welt und die älteste fachärztliche Gesellschaft Deutschlands.

AMD-Netz
„Schlechter zu sehen bedeutet nicht, schlechter zu leben“ – Mit dieser Leitidee verfolgt das AMD-Netz als gemeinnütziges medizinisch-soziales Netzwerk das Ziel, die Lebensqualität von Menschen zu verbessern, die an AMD erkrankt sind. Aktuell sind in Deutschland nach Angaben des AMD-Netz etwa 4,5 Millionen Menschen betroffen; Tendenz steigend. Seit dem Startschuss im Mai 2011 bietet das Netzwerk Informationen und Leistungen für Betroffene und Versorger an und ist seit 2014 über die NRW-Grenzen hinaus auch bundesweit aktiv.

 

Kommentar zu diesem Artikel

  1. Salve,
    wann wird darauf hingewiesen, dass das LED-Licht ein AMD-Beschleuniger ist???
    Untersuchungen an der Charite in Berlin belegen das.
    Wahrscheinlich ist der schnöde Mammon wichtiger als eine ordentliche Prävention.

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