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Christian Müller folgt auf Thomas Truckenbrod

ZVA unter neuer Führung

Die Delegierten des ZVA trafen sich am 11. und 12. März in Weimar zur jährlichen Mitglieder-Versammlung und wählten Präsidium, Vorstand und Ausschüsse für die kommenden drei Jahre. Der bisherige Vizepräsident Christian Müller löst Thomas Truckenbrod an der Spitze des ZVA ab.

ZVA Präsidium 2022 c ZVA Magner
Das neu gewählte ZVA-Präsidium aus (von links) ZVA-Präsident Christian Müller und den Vizepräsidenten Kai Jaeger und Armin Ameloh mit Ehrenpräsident Thomas Truckenbrod (Bild: ZVA/Peter Magner)

Der bisherige ZVA-Vizepräsident Christian Müller aus Mülheim an der Ruhr löst den Leipziger Thomas Truckenbrod nach gut 13 Jahren und somit längster Amtszeit als ZVA-Präsident ab. In seiner Antrittsrede sagte Christian Müller, ein zukunftsfähiger Beruf müsse sich an veränderte Ansprüche und Gegebenheiten anpassen: „Ich bin gerne bereit, das Amt des Präsidenten von Thomas Truckenbrod zu übernehmen und in diesem Sinne weiterzuführen.“

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Der neue Präsident wird unterstützt von Armin Ameloh aus Wietmarschen in Niedersachsen, der 2021 Dieter Großewinkelmann als Vizepräsident abgelöst hatte, und Kai Jaeger, der neu ins ZVA-Präsidium gewählt wurde. Jaeger, selbstständiger Augenoptikermeister und Optometrist (ZVA/HWK), ist Inhaber von Brillen Jaeger in Köln-Mülheim, und bekleidet ehrenamtlich das Amt des stellvertretenden Obermeisters der Augenoptiker-Innung Köln-Aachen und ist Vorstandsmitglied des Augenoptiker- und Optometristen-Verbandes NRW.

Bericht zur aktuellen Situation

Im Bericht zur aktuellen Situation in seiner 27. und letzten Mitgliederversammlung präsentierte Thomas Truckenbrod den ZVA-Geschäftsbericht 2022 (auf der Website des ZVA abrufbar). Die detaillierten Zahlen werden demnächst in Form des jährlichen ZVA-Branchenberichts vorgestellt.

Insgesamt kann die Branche ein leichtes Umsatzplus von zwei Prozent verzeichnen, wobei der stationäre Handel vor allem im Bereich der Korrektionsbrillen deutlich vorn liege: Der Onlinevertrieb bleibe marginal und verbuche zusätzlich sowohl beim Absatz als auch beim Umsatz ein Minus von 7,5 Prozent, so die Ausführungen.

Es folgten die Berichte der Vorsitzenden aus den Ausschüssen: Für den Berufsbildungs-Ausschuss referierte Rainer Hankiewicz, für den Betriebswirtschaftlichen Ausschuss Thomas Heimbach, für den Fachwissenschaftlichen Ausschuss Christian Müller sowie abschließend für den Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit und Marketing Giovanni Di Noto. Alle vier Ausschuss-Vorsitzenden wurden im Verlauf des ersten Versammlungstages per Wahl zudem in ihren Ämtern bestätigt.

Ehrungen verdienter Mitglieder

Thomas Truckenbrod beschloss die fünfte und für ihn auf eigenen Wunsch letzte Amtszeit als ZVA-Präsident mit der Verleihung zweier Auszeichnungen: Detlef Micheli, von 2000 bis 2020 Vorstandsmitglied in der Augenoptiker- und Optometristen-Innung Thüringen, erhielt das Goldene Ehrenzeichen für sein großes Engagement für die Augenoptik und einen starken Berufsverband und für seinen Einsatz in Bezug auf die ökonomischen Rahmenbedingungen in der Ausbildung.

Michael Odo Hauck wurde ebenfalls das Goldene Ehrenzeichen durch Truckenbrod verliehen: „Es ist mir eine Ehre, die letzte Nadel, die ich überreiche, an Michael Hauck zu geben – an denjenigen, der dem Léon-Hauck-Preis, gestiftet von seinem Vater, ein Gesicht verliehen hat.“ Michael Hauck hat nicht nur die Laudatio vieler Preisverleihungen gehalten, sondern auch darüber hinaus in zahlreichen ehrenamtlichen Ämtern den Berufsstand weiterentwickelt.

Vielfältiges Vortragsprogramm

Die Gastvorträge begannen am Samstag mit Ole Puls, Kreativdirektor bei der Agentur komm.passion, der die ZVA-Kampagne „Ihre Innungsoptiker – Qualität, die man sieht“ für dieses Jahr vorstellte und erste Motive mit neuen Slogans zeigte. Anschließend stellte Dr. Carolin Lohse von der TU Berlin die Ergebnisse ihrer Arbeit zum Thema „Berufsbildung im Wandel – Fokus Augenoptik“ vor, die anschließend rege diskutiert wurden.

Der neu gewählte ZVA-Präsident Christian Müller stellte das Verbandsprogramm des ZVA unter dem Motto „Gemeinsam gestalten“ vor, das in Kürze mitsamt der im Verband gemeinsam durchgeführten Änderungen und Ergänzungen neu aufgelegt wird.

Am Sonntag präsentierte Dr. Stefan Bandlitz, der sich als neuer Schulleiter der Höheren Fachschule für Augenoptik in Köln (HFAK) der Mitgliederversammlung vorstellte, den aktuellen Stand einer laufenden Studie zum Einsatz von Orthokeratologie im Straßenverkehr. Dort wird untersucht, inwieweit sich die Sehfunktionen beim Tragen von sogenannten Ortho-K-Kontaktlinsen über Nacht tagsüber verändern und ob dies Auswirkungen auf die Fahrtauglichkeit hat.

Thomas Heimbach, Vorsitzender des Betriebswirtschaftlichen Ausschusses, stellte eine Studie der GfK (Growth from Knowledge, vormals Gesellschaft für Konsumforschung) vor, die sich mit den Vertriebswegen in der Augenoptik befasst. Matthias Müller, Mitglied im ZVA-Vorstand, berichtete umfassend über die Möglichkeiten der elektronisch durchgeführten Gesellenprüfung. Abschließend gab Rainer Hankiewicz, Vorsitzender des Berufsbildungs-Ausschusses, einen Überblick über die Möglichkeiten zur Novellierung der Meisterprüfungs-Verordnung.


 

Der alte und der neue ZVA-Präsident

Thomas Truckenbrod verabschiedet

Thomas Truckenbrod, der mit gut 13 Jahren am längsten das Amt des ZVA-Präsidenten innehatte, wurde als Ehrenpräsident des Verbandes verabschiedet und erhielt das Goldene Ehrenzeichen. Er hatte sich nicht erneut zur Wahl des Präsidenten gestellt.

ZVA Thomas Truckenbrod Ehrenpräsident
Thomas Truckenbrod betonte in seiner Rede bei der ZVA-Mitgliederversammlung, dass er mit seinem Quereinstieg vor 15 Jahren ins Präsidium – zunächst als Vizepräsident – stets im Ehren- und Hauptamt mit offenen Armen empfangen und ausnahmslos unterstützt wurde (Bild: ZVA/Peter Magner)

Truckenbrod war stets wichtig, den Berufsstand mit all seinen Facetten und unterschiedlichen Betriebsformen zu vereinen. So gelang es ihm durch seine starke Integrationskraft unter anderem, mit der Region Mittel- und Unterfranken die letzte verbliebene Innung in den Zentralverband einzugliedern. Während seiner Amtszeit sei der Organisationsgrad der Augenoptik-Betriebe angestiegen. Für die Anerkennung des ZVA in der gesamten Handwerksfamilie setzte sich Truckenbrod ebenso ein und erhielt 2019 mit der Goldenen Ehrennadel des ZDH die höchste Auszeichnung im Handwerk.

Thomas Truckenbrod stand für Qualitätssicherung im Interesse der Augenoptiker und ihrer Kunden. Darüber hinaus setzte er sich in hohem Maße für die Ausbildung ein. Vor diesem Hintergrund hat er 2012 den „Tag der Optometrie“ als Weiterbildungs-Veranstaltung ins Leben gerufen und zusammen mit IVBS und VDCO in die Sicht.Kontakte integriert.

1990 trat Truckenbrod in die Augenoptiker-Innung Nordwestsachsen ein und engagierte sich in der Folge in zahlreichen Ehrenämtern. 2009 wurde er erstmalig ZVA-Präsident und anschließend über fünf Wahlperioden im Amt bestätigt. Zum zehnjährigen Jubiläum in dieser Funktion wurde gleichzeitig am 1. Juni 2019 sein Augenoptikbetrieb in Leipzig am Johannisplatz einhundert Jahre alt und bleibt mit seiner Tochter Carolin, die das Geschäft nun in der fünften Generation führt, in Familienhand.

Christian Müller übernimmt

Christian Müller war während der gesamten Präsidentschaft von Thomas Truckenbrod einer seiner beiden Stellvertreter und den Delegierten des Verbandes, die ihn mit 77 Prozent der Stimmen nun zu ihrem Präsidenten wählten, bestens bekannt. Im Präsidium war er zuständig für fachwissenschaftliche Fragen und europäische Belange. Gemeinsam mit den beiden Vizepräsidenten Armin Ameloh und Kai Jaeger wolle sich Müller weiter für die politischen und wirtschaftlichen Belange der deutschen Augenoptiker einsetzen.

ZVA Präsident Christian Müller
„In den vergangenen Jahren habe ich die Entscheidungen des Präsidiums, aber auch des Vorstandes mitgetragen. Und zwar aus Überzeugung. Deshalb werde ich nun nicht alles anders machen als mein Vorgänger, sondern dessen erfolgreiche Arbeit fortsetzen. Gleichwohl kann und will ich Thomas Truckenbrod nicht kopieren“, so Christian Müller, der neue ZVA-Präsident, in seiner Antrittsrede (Bild: ZVA/Peter Magner)

Christian Müller bekleidete das Amt des ZVA-Vizepräsidenten seit 2009. Der gebürtige Sauerländer übernahm 1986 mit seiner Frau den Betrieb Saarner Optik in Mülheim an der Ruhr. Sein ehrenamtliches Engagement begann mit Eintritt in die damalige Augenoptiker-Innung Essen. Daneben war er Obermeister der Augenoptiker-Innung Rhein-Ruhr und ist als öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger tätig.

Seit 2007 ist Christian Müller Vorstandsmitglied beim ZVA und seit 2009 stellvertretender Vorsitzender des Augenoptiker- und Optometristen-Verbandes NRW. Seit 2009 setzte er sich im Ausschuss „Europa“ des Zentralverbands des deutschen Handwerks (ZDH) ein und war ab 2017 Mitglied im European Council of Optometry and Optics (ECOO). Seit 2011 ist Müller zudem Vorsitzender des Fachwissenschaftlichen Ausschusses des ZVA und leitet den ZVA-Arbeitskreis „Sachverständige“.


 

Quelle: ZVA

 

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