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August-Analyse und September-Prognose

Weiterhin Auf und Ab beim Konsumklima

Auf und Ab: Nach einer insgesamt stabilen Entwicklung im Vormonat musste das Konsumklima in Deutschland im August wieder einen Rückschlag hinnehmen. Sowohl Konjunktur- und Einkommens-Erwartung als auch Anschaffungsneigung waren rückläufig. GfK prognostiziert für den September –25,5 Punkte, 0,9 Punkte weniger als im August.

GfK Konsumklima Entwicklung August-September 2023
Entwicklung des Konsumklima-Indikators im Verlauf der letzten Jahre mit Prognose für September 2023 (Quelle: GfK Nürnberg)

Konsumklima zeigt keinen klaren Trend

Vor allem sinkende Einkommens-Aussichten und eine rückläufige Anschaffungs-Neigung sorgten dafür, dass das Konsumklima seine Gewinne aus dem Vormonat wieder verliert und damit seine stagnierende Entwicklung fortsetzt. „Das Konsumklima zeigt derzeit keinen klaren Trend, weder nach unten noch nach oben – und das auf einem insgesamt sehr niedrigen Niveau“, erklärt Rolf Bürkl, GfK-Konsumexperte.

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Und weiter: „Die Chancen, dass sich die Konsumstimmung noch in diesem Jahr nachhaltig erholen kann, schwinden damit mehr und mehr. Anhaltend hohe Inflationsraten, vor allem für Lebensmittel und Energie, sorgen dafür, dass das Konsumklima derzeit nicht vorankommt.“

Da das Konsumklima voraussichtlich auch in den kommenden Monaten auf niedrigem Niveau verharren dürfte, bestätigt sich laut GfK (Nürnberg) die Annahme, dass der private Konsum in diesem Jahr keinen positiven Beitrag zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung leisten wird und eher eine Belastung für die Wachstums-Aussichten in Deutschland ist.

Steigende Preise belasten Einkommens-Aussichten

Die Einkommens-Erwartungen verzeichneten im August wieder einen kleinen Rückschlag. Der Indikator verlor gegenüber dem Vormonat 6,4 Punkte und weist nun –11,5 Punkte auf. Damit haben sich auch bei den Einkommens-Aussichten die Hoffnungen auf eine nachhaltige Erholung vorerst zerschlagen. Die weiterhin stark steigenden Preise für Lebensmittel und Energie belasten die Kaufkraft der privaten Haushalte. Dies drückt auf die Einkommensstimmung.

Zwar ist die Inflationsrate im Juli gegenüber dem Vormonat leicht gesunken, mit aktuell 6,2 Prozent bleibt sie aber anhaltend hoch. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes stiegen die Preise für Nahrungsmittel im Juli um 11 Prozent. Energie verteuerte sich im gleichen Zeitraum um 5,7 Prozent.

Anschaffungs-Neigung im Sog schwächerer Einkommens-Aussichten

Im Sog rückläufiger Einkommens-Erwartungen muss auch die Anschaffungs-Neigung im August Einbußen hinnehmen. Nach einem Minus von 2,7 Punkten sank der Indikator auf –17 Punkte. Im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres beträgt das Minus nun 1,3 Zähler.

GfK Konsumklima Indikatoren August 2023
Werte der einzelnen Indikatoren im August im Vergleich zum Vormonat und Vorjahr (Quelle: GfK Nürnberg)

„Seit Sommer 2022 stagniert die Konsumneigung ohne klaren Trend auf einem insgesamt sehr niedrigen Niveau. Wesentlicher Grund für die anhaltende Kaufzurückhaltung sind sicherlich die stark gestiegenen Preise für Lebensmittel und Energie. Wenn für diese Produkte deutlich mehr Geld ausgegeben werden muss, stehen entsprechend weniger finanzielle Mittel für andere Anschaffungen und. Ausgaben zur Verfügung.“

Konjunktur-Pessimismus steigt spürbar

Die Verbraucher beurteilten die Konjunktur-Entwicklung in Deutschland im August deutlich pessimistischer. Der Indikator Konjunktur-Erwartung rutscht nach einem Minus von 9,9 Punkten wieder in den negativen Bereich auf einen Wert von –6,2 Zählern. Dies sei laut GfK der niedrigste Wert im Jahr 2023. Im Dezember 2022 wurde zuletzt mit –10,3 Punkten ein geringerer Wert gemessen.

Neben stark steigenden Preisen dürfte auch die zunehmende Sorge vor dem Verlust des Arbeitsplatzes wieder eine wichtigere Rolle spielen, so GfK. So gab es nach aktuellen Angaben des Statistischen Bundesamtes im Mai dieses Jahres 19 Prozent mehr Unternehmens-Insolvenzen als im Mai 2022. Steigende Insolvenzzahlen verunsicherten die Beschäftigten, wenn es um die Sicherheit ihres Arbeitsplatzes geht.

 

Quelle: GfK

 

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