„Seit 2013 stehen wir für Premium-Eyewear, handgefertigt aus den besten Materialien der Welt – transparent und ressourcenschonend in der Produktion. Einfach bewusst besser“, heißt es an prominenter Stelle auf der Website von VIU, dem Schweizer Filialisten mit 25 Stores in Deutschland und 46 insgesamt in der DACH-Region. Was dort nicht steht: Im Jahr 2013 begann VIU als Onlinehändler! Das aber änderte sich bereits ein paar Monate später, und das ist nicht die einzige Anpassung in der noch verhältnismäßig kurzen Historie.
Zwar habe sich die grundsätzliche Philosophie nicht geändert, aber mittlerweile steht VIU nicht mehr nur für günstige und modische Brillenfassungen. Vielmehr wird auch die Qualität der Brillengläser von Optiswiss und Optovision kommuniziert und gepriesen. Das geht so weit, dass VIU bei der eyebizz nachfragt, ob nicht ein Interview zur neuen Ultraclean-Beschichtung interessant sei, die von Optiswiss extra für VIU entwickelt wurde. Eine gute Gelegenheit, dem Mitgründer von VIU, Peter Kaeser, im Interview ein paar mehr Fragen zu stellen und dabei den Stellenwert des Brillenglases bei einem modeorientierten Filialisten zu ergründen.
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VIU: „Wir glauben, das ist eine gute Story“
eyebizz: Herr Kaeser, wenn ich auf die Geschichte von VIU blicke, meine ich einen Wandel zu erkennen. Es ist erst rund acht Jahre her, dass Sie sich dagegen zu wehren versuchten, mit Augenoptikermeistern am Markt agieren zu müssen. Refraktionsräume gab es in den Stores nicht und kommuniziert wurden insbesondere modische Fassungen und günstige Preise.
Peter Kaeser: Wir haben uns nicht gewehrt, aber wir hatten aufgrund der schnellen Expansion teilweise Probleme, die richtigen Fachleute zu finden. Unsere Philosophie hat sich nicht geändert. Wir sind immer noch auf der Mission, die besten Brillen herzustellen. Und wir suchen nach wie vor die besten Lieferanten aus, die für uns die Fassungen produzieren. Das gilt heute aber auch auf der Glasseite. Das mit dem Meister und der Sinnhaftigkeit, selbst Refraktionsbestimmungen durchzuführen, haben wir genauso schnell erkannt wie die Tatsache, dass wir als Onlinehändler nicht diesen Erfolg hätten haben können. Andere Dinge sind geblieben: Wir haben zum Beispiel noch immer keinen Zwischenhandel und können deshalb auch diese attraktiven Preise anbieten, und wir legen weiterhin großen Wert auf Nachhaltigkeit.
Aber Sie kommunizieren heute anders als vor einigen Jahren.
Ja, da haben wir nach außen hin etwas geändert. Das hat auch viel damit zu tun, dass wir uns nicht nur auf das Produkt, die Dienstleistung und den Preis fokussieren, sondern darüber hinaus auf Transparenz und wenn möglich, auf umweltbewusste Alternativen in der Produktion. Diese Themen liegen uns sehr am Herzen, und das ist auch für unsere Kunden wichtig. Und ich glaube, da sind wir in einer einzigartigen Position, weil wir unsere Brillen selber herstellen lassen und die Wertschöpfungskette im Detail kennen.
Sie sprechen Ihr sogenanntes „Direct Consumer Modell“ an, richtig? Was steckt dahinter?
Wir designen unsere Brillenfassungen selbst mit einem eigenen Designteam. Und dann haben wir unsere Partner, die meisten davon sitzen in Italien für unsere Acetatbrillen, wobei wir auch mit einem Hersteller in Japan für unsere Titanfassungen zusammenarbeiten. So behalten wir alle Parameter für eine möglichst nachhaltige Produktion der Fassungen in der eigenen Hand. Keine Zwischenhändler, keine offenen Fragen.
Glauben Sie, das Thema Nachhaltigkeit interessiert Ihre Kundschaft besonders?
Die Nachhaltigkeit steht nicht an erster Stelle bei der Brillenauswahl. Wir sehen das realistisch, die Kunden rennen uns nicht die Läden ein, weil sie nachhaltige Brillenfassungen kaufen möchten. Aber es ist ein Faktor in der Entscheidung! Wir stellen qualitativ hochwertige Brillen her mit einem schönen Design. Das ist das Argument Nummer eins. Der Kunde möchte eine schöne Brille tragen, mit der er gut ausschaut, oder? Und dann ist natürlich auch der Preis ein Element.
„Unsere Philosophie hat sich nicht geändert. Wir sind immer noch auf der Mission, die besten Brillen herzustellen.“
Aber danach, das macht unsere Kunden vielleicht aus, möchten sie verstehen, woher diese Brille kommt, was die Story hinter dieser Firma ist und wo sie produziert wird. Ich weiß nicht, ob das bei allen anderen Anbietern so ist, aber unsere Kundschaft blickt gerne hinter die Fassade. Vielleicht weil wir gute Storys anbieten? Ein Beispiel: Wir haben mit unserem Acetatlieferanten vor zwei Jahren ein neues Material eingeführt, das heißt Acetat Renew und besteht zum Großteil aus biobasierten und recycelten Inhalten. Schon jetzt besteht unsere Acetat-Kollektion zu 50 Prozent daraus, Ende dieses Jahres werden es 70, ein Jahr drauf 90 Prozent sein. Wir glauben, das ist nicht nur eine gute Story, sondern es ist der Weg in die Zukunft.
Die Nachhaltigkeit steht schon länger im Fokus der Kommunikation, das Brillenglas stand dagegen zunächst im Schatten der modischen Fassungen. Hat es hier ein Umdenken gegeben?
Zu Beginn war es ja auch unsere Idee, die schönsten Brillen der Welt zu machen, sie auf unsere Website zu stellen, wo sie dann gekauft werden. Wir haben damals schnell gemerkt, das funktioniert nur bedingt. Also haben wir gesagt, lass uns mal einen Store bauen, um herauszufinden, wie das funktioniert. Dann haben wir den Store in Zürich aufgemacht und gemerkt, wie gut das funktioniert, wenn der Kunde eine Anlaufstelle hat, wo er die Brillen anprobieren kann. In diesem ersten Store hatten wir natürlich einen Augenoptiker angestellt. Gemeinsam mit ihm haben wir unser Glasangebot aufgebaut, denn wir Gründer waren ja branchenfremd. Das war ein Learning für uns, dass der Kunde eine schöne Brille sucht, aber dass das Glas genauso wichtig ist. So haben wir uns relativ früh Glaslieferanten gesucht. Wir haben auch einige Absagen bekommen, die Großen hatten keine Lust, mit uns irgendwas zu machen.
Ja, Optiswiss war von Anfang an offen für eine Zusammenarbeit. Wir arbeiten sehr offen und direkt zusammen und haben schnell gemeinsam an Innovationen gearbeitet. Wir haben 2014 direkt auf Fernrandung gesetzt, das war zu jener Zeit recht neu. Übrigens ohne Tracing, was für unsere Qualität und die Präzision bei den Fassungen spricht. Das war die erste Innovation. Zwei Jahre später haben wir das Invisible Glas herausgebracht – zu einer Zeit, als Glaslieferanten uns allen erzählten, der Kunde bestehe auf einen grünen Restreflex. Wir haben schon damals eher geglaubt, die Leute möchten möglichst ein unsichtbares Glas. Mit Optiswiss haben wir dann eben dieses Invisible Glas entwickelt, dass sie für uns auf dem Markt gebracht haben.
Und jetzt also UltraClean. Was ist das Besondere daran?
Das Besondere ist: sie ist effektiv! Wenn man ein Putztuch nimmt und über die Glasoberfläche fährt, merkt man es schon relativ schnell, dass es wirklich eine andere und glattere Beschichtung ist. Optiswiss hat mehr als drei Jahre daran getüftelt und letztlich sind für die Bearbeitung die neuesten Edging-Maschinen nötig. Das Brillenglas ist merklich weniger schmutzig und lässt sich viel einfacher und schneller reinigen. Unsere Kunden haben danach verlangt, und wir sind froh, jetzt eine perfekte Lösung zu haben.
Eine kaufentscheidende Lösung?
Unsere Kunden kommen sicher aus anderen Gründen zu uns, nicht wegen der UltraClean, das ist klar, oder? Aber, wenn wir diese optische Kompetenz und diese optische Qualität nicht bieten könnten, dann würden sie auch nicht bei uns kaufen. Vor etwa zehn Jahren haben die Kunden die Fassungen bei uns gekauft, um sie sich bei ihrem Stammoptiker verglasen zu lassen! Heute empfehlen sie uns weiter, weil wir nicht nur ein tolles Produkt im Angebot haben, sondern auch hervorragende optische Dienstleistungen anbieten können.
Also doch kein Wandel, wie ganz zu Beginn behauptet? Das Brillenglas und die Refraktionsbestimmungen sind vielmehr nur Ergänzungen und Learnings Branchenfremder?
Historisch gesehen war das Glas in der Optik immer an erster Stelle, so hat der Markt immer funktioniert. Wir haben das umgedreht, für uns steht die Fassung im Mittelpunkt, und damit das Design. Viele Kunden kommen zu uns ohne Termin und gehen dann zuerst mal im Store herum und testen alle möglichen Fassungen aus. Oft geht‘s erst in die Beratung, wenn sie eine passende Fassung gefunden haben. Aber wir haben auch gemerkt, dass es ohne optische Kompetenz nicht funktioniert.
/// Die Fragen stellte Ingo Rütten.
UltraClean: Superlative in der Glasreinigung
Sie biete „eine der besten Oberflächenveredelungen, die derzeit am Markt erhältlich sind. Das Produkt sei das Ergebnis eines mehrjährigen Entwicklungsprojekts und der maximalen Ausschöpfung technologischer Möglichkeiten in der Brillenglasproduktion. VIU spart nicht mit Superlativen, wenn es um die neue Ultraclean-Beschichtung geht. Dass man damit und generell mit der Qualität von Brillengläsern bei der Kundschaft punkten kann, erklärt Peter Kaeser im Interview. Die von der VIU herausgestellten Vorteile der Beschichtung aus dem Hause Optiswiss gibt es hier:
Superhydrophob & Oleophob – schützt vor Wasser und Öl, damit die Brillengläser länger klar bleiben
Maximale Reinigungseffizienz – für eine einfache Pflege und langanhaltende Sauberkeit
Geringste Abnutzung beim Putzen – schonend für die Glasoberfläche, sorgt für längere Lebensdauer
Spürbar leichte Handhabung – weniger Aufwand, mehr Komfort
Höchste Kundenzufriedenheit – mehr Freude an einer stets sauberen, klaren Sicht