Christoph Ganz macht aus Sportlern und Kindern Gewinner
von Ingo Rütten,
Der Mann hat in der Jugend gemeinsam mit Thomas Tuchel Fußball gespielt. Im Gegensatz zum derzeitigen englischen Fußball-Nationaltrainer, dessen Eltern drei Häuser weiter wohnen, hat Christoph Ganz bis heute seine Expertise genutzt, um in Deutschland arbeiten und diversen Sportlerinnen und Sportlern zu Höchstleistungen verhelfen zu können. Ganz und Tuchel, beide kommen aus Krumbach. Der eine führt in der Heimat in vierter Generation den Familienbetrieb Optik Ganz und seit 24 Jahren direkt gegenüber ein zweites Geschäft für Sportoptik, von wo aus er die Deutsche Sporthilfe unterstützt. Der andere ist angetreten, um Englands Fußballer 2026 zum zweiten Weltmeistertitel zu führen.
Thomas Tuchel ist aber nicht das Thema dieses Beitrags, der Sport hingegen schon. Ganz fährt selbst seit seinem fünften Lebensjahr und damit seit 41 Jahren Ski und hat neben Fußball auch Tennis gespielt. Mit seinem Betrieb ist er bei der Deutschen Sporthilfe als Unterstützer der förderungswürdigen Athleten gelistet. Möglich machen das die Kooperation der Sporthilfe mit dem Kontaktlinsenhersteller MPG&E und der jährliche Beitrag, den Ganz an die Sporthilfe zahlt. MPG&E kümmert sich im Projekt „Team für Deutschland“ um die kostenfreie Ausrüstung der Athleten mit Kontaktlinsen und Pflegemitteln, Ganz passt die Kontaktlinsen an und betreut die Sportler, wie er es auch mit seinen Kunden macht – mit dem Unterschied, dass die Spitzensportler auch dafür nicht zahlen müssen.
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Lohn der Mühen ist die Expertise, die Ganz durch die Arbeit mit den Sportlern für die Beratung der anderen Kunden erhält. Denn die Erfahrungen im Spitzensport mit Kontaktlinsen und im speziellen mit Otho-K-Linsen sind hilfreich und gelten in der Regel auch für Hobbysportler. Außerdem ist es oft das fehlende Argument, das entscheidende für den Kauf, wenn der Kunde hört, dass ein Nationalmannschafts-Skispringer oder ein aufstrebender Ski-Alpinfahrer sich für diese Lösung entschieden hat. „Und nicht zuletzt kaufen die Sportler und deren Familien ja oft genug Brillen oder Sonnenbrillen bei mir“, erklärt Ganz, der sich immer schon für den Sport engagiert hat, auch ehrenamtlich im Fußball- und im Skiclub.
Vater hat Sportaffinität vererbt
Kurz nach der Jahrtausendwende ergab sich für Ganz, dessen Vater die Sportaffinität vererbt hat, die Möglichkeit, gegenüber dem Stammhaus – ein moderner und recht „normaler“ Augenoptikbetrieb – einen zweiten zu eröffnen: Ein Sportoptikgeschäft, das sich seit nunmehr über 24 Jahren seinen Platz verdient, auch wenn es sich alleine kaum tragen würde und das Thema Sport immerzu begleitet werden muss. Für Ganz kein Problem, da er ohnehin in der Sportszene am Ort und drumherum bekannt und aktiv ist, „aber das sollte man schon wissen, wenn man Sportoptik betreiben möchte. Du musst das pushen und vor allem musst du authentisch sein, wissen, wovon du redest“, sagt der 46-Jährige. Soll heißen, ein bisschen sportlich darf – nein muss – der Sportoptikberater schon sein.
Als der Betrieb gegenüber 2001 eröffnet wurde, kam Ganz gerade von der Meisterschule. Ein dortiger Kontakt und die Unterstützung von MPG&E brachten ihn schnell zur Otho-K-Linse, die in Krumbach seit einem Vierteljahrhundert vermutlich im Vergleich zum Bundesgebiet überdurchschnittlich oft angepasst wird. Das liegt weniger an den acht oder neun Aktiven, die von der Sporthilfe zu Sportoptik Ganz geschickt wurden, sondern vielmehr an den bis heute rund 300 begeisterten Ortho- K-Trägern, die Ganz in seiner Kundenkartei stehen hat. Ortho-K gehört bei den Sportlern zur ersten Wahl, sofern es die Fehlsichtigkeit und die Hornhäute zulassen. Und bei Ganz auch!
Sportler sind begeistert
Die Sportler sind begeistert über die Möglichkeit, Linsen des nachts zu tragen und sich am Tag, auf Reisen, in der Loipe, auf der Piste oder der Sprungschanze um nichts mehr kümmern zu müssen. „Otho-K funktioniert immer, überall“, sagt Ganz. Biathleten können beispielsweise keine gewöhnlichen Kontaktlinsen tragen, da sie beim Schießen damit nicht klar kommen. Ebenso sind Sportschützen keine geeigneten Kontaktlinsenträger, sie werden bei Ganz meistens mit einer Schießbrille glücklich gemacht. So wie die vielen Kinder und Jugendlichen, die der Augenoptiker mit Otho-K-Linsen versorgt hat, damit sie in der Schule beim Schulsport nicht als Letzte gewählt werden. „Es ist schon oft ein Unterschied, wie sich Kinder mit Brille oder ohne Brille entwickeln. Wenn du als Kind beim Sport erstmal die Brille ausziehen musst und dann nicht mehr richtig performen kannst, bekommst du von den Mitschülern schnell den Loserstempel aufgedrückt“, erklärt jemand, der viele Kinder zu Gewinnern gemacht hat.
Warum aber trägt Marco Hepp keine Otho-K-Linsen, sondern Tageslinsen unter seiner Schutzbrille, die er bei Geschwindigkeiten von über 500 Kilometern pro Stunde nicht missen mag? Ja, richtig gelesen, 500 km/h! Hepp ist Speed Skydiver, nicht irgendeiner: Weltmeister und Weltrekordhalter. Der schnellste Mensch der Welt möchte bei nächst bester Gelegenheit auf Otho-K umsteigen, derzeit aber mag er rein gar nichts an sich ändern, da er den nächsten Rekordversuch vor Augen hat. „Und wenn er bei seinen Sprüngen den dicken Zeh anders anspannt als sonst, dann hat das schon extreme Auswirkungen“, erklärt Ganz, der weder Hepp noch diese verrückte Sportart kannte, ehe der im knapp 30 Kilometer entfernten Günzburg geborene Fallschirmspringer in Krumbach landete.
Geschichten, die den Ausschlag geben
Diese Geschichten sind es, die Ganz faszinieren und die bei anderen Kunden den Ausschlag geben können. Letztlich aber geht es dem Augenoptiker darum, Sportler zu unterstützen und sie zu Bestleistungen zu bringen. In MPG&E hat er dafür nicht nur einen langjährigen Partner an der Seite, sondern auch die Chance erhalten, bei einem Projekt wie dem der Deutschen Sporthilfe mitzuwirken. „Der Beitrag ist für mich wie eine Werbung in der Zeitung, das ist okay. Ich bekomme dadurch tolle Einblicke in den Sport, die mich auch als Sportoptiker weiterbringen.“
Bleibt für die englische Fußball-Nationalmannschaft eigentlich nur noch zu hoffen, dass sich Thomas Tuchel beim Heimaturlaub an seinen Kameraden von früher erinnert, denn über die Deutsche Sporthilfe werden die Three Lions nicht zum Durchblick für 2026 gelangen. Vermutlich, sind wir mal ehrlich, wird Christoph Ganz aber auch über 2026 hinaus von Hepp und vom Skydiving erzählen dürfen, wenn es um Weltmeister geht.