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Im Rahmen der Sicht.Kontakte 2018

Obermeistertagung des ZVA: Hauptthema Krankenkassen

Am 13. Oktober kamen die Delegierten des Zentralverbandes der Augenoptiker und Optometristen (ZVA) im Rahmen der Sicht.Kontakte 2018 in Unterschleißheim bei München zur jährlichen Obermeistertagung und außerordentlichen Mitgliederversammlung zusammen. Die Agenda wurde hierbei maßgeblich von außen bestimmt: Mit nur einer Ausnahme waren alle Beiträge des öffentlichen Teils der aktuellen Situation mit den Krankenkassen gewidmet.

ZVA: Obermeistertagung 2018 - Thomas Truckenbrod
Thomas Truckenbrod, Präsident des ZVA (Bild: ZVA)

Bereits in seinem Bericht zur aktuellen Situation zu Beginn der Obermeistertagung thematisierte ZVA-Präsident Thomas Truckenbrod die zahlreichen Ärgernisse, die den Verband derzeit beschäftigen. Da sei zum einen die Produktgruppe 25 (Sehhilfen) des Hilfsmittelverzeichnisses, die infolge des Heil- und Hilfsmittelversorgungsgesetzes (HHVG) bis Jahresende vom GKV-Spitzenverband aktualisiert werden muss und deren erster Entwurf derzeit fachlich noch viele Fragen aufwerfe.

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Zum anderen schwelt weiter der Konflikt mit der Deutschen Akkreditierungsstelle; im Kern gehe es hierbei um die nach Meinung des ZVA vollkommen unverhältnismäßigen Betriebsüberwachungen im Zuge der Präqualifizierung.

ZVA: Obermeistertagung 2018 - Jakob Stephan Baschab von der Bundesinnung der Hörakustiker
Jakob Stephan Baschab (Bild: ZVA)

Und auch bei der Hilfsmittelrichtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses, die aufgrund einer Beanstandung durch das Bundesgesundheitsministeriums in ihrer ersten Fassung letztlich nicht in Kraft treten konnte, drohe nach Einschätzung des ZVA-Präsidenten weiterer Streit: „Die Hilfsmittelrichtlinie wird in ihrer nächsten Fassung nicht besser sein als die, die wir schon haben – das hat jetzt schon Methode“, so Truckenbrod, der in Unterschleißheim auch rechtliche Schritte nicht ausschließen wollte.

Das Bild, das daraufhin Jakob Stephan Baschab, Hauptgeschäftsführer der Bundesinnung der Hörakustiker, in seinem Vortrag von der nahen Zukunft zeichnete, bot ebenfalls wenig Anlass zur Hoffnung auf ein baldiges Ende der Probleme, die mit dem HHVG für die Augenoptik einhergingen, für die Hörakustik jedoch ein vertrautes Terrain darstellten.

Qualitätssicherung bei optometrischen Dienstleistungen

In dem einzigen Vortrag, der keinen unmittelbaren Bezug zum HHVG hatte, skizzierte ZVA-Vizepräsident Christian Müller anschließend die Vorbereitungen auf dem Weg zu einer RAL-Gütegemeinschaft für optometrische Dienstleistungen, bevor er auf deren konkrete Ausgestaltung einging. „Optometrie ist keine Selbstverständlichkeit“, mahnte Müller und warb unter den Delegierten für eine Teilnahme an dem voraussichtlich Mitte 2019 aktiv startenden Projekt.

Mit diesem Appell sollte die kurze Verschnaufpause vom HHVG und seinen Ausläufern dann auch direkt wieder beendet sein, denn im Folgevortrag lieferten ZVA-Geschäftsführer Dr. Jan Wetzel und Abteilungsleiterin Sigrun Schmitz ein detailliertes Update zum Stand der Dinge bei all den Aspekten, die bis hierhin zwar angerissen, aber nicht vertieft worden waren: die Hilfsmittelrichtlinie, die Präqualifizierung, das Hilfsmittelverzeichnis und die Produktgruppe 25, die Beratungs- und Dokumentationspflicht der Betriebe und nicht zuletzt die Versorgungsverträge mit den Krankenkassen.

Vier Verträge konnten vom ZVA bereits abgeschlossen werden, 77 von 113 Krankenkassen sind einem dieser Verträge beigetreten, woraus sich wiederum Versorgungsregelungen für 56 Prozent aller gesetzlich Versicherten ergeben würden.

ZVA: Obermeistertagung 2018 - die Delegierten
Die Delegierten der ZVA-Obermeistertagung (Bild: ZVA)

ZVA: Die HHVG-Posse gehe weiter

Im letzten Vortrag des öffentlichen Teils ging Prof. Dr. Stephan Degle, der neben seiner Lehrtätigkeit an der Ernst-Abbe-Hochschule Jena auch Research Partner beim Forschungsinstitut Jenvis Research ist, nochmals gesondert auf die Produktgruppe 25 ein. Im Zuge deren Überarbeitung war Jenvis Research durch den GKV-Spitzenverband konsultiert worden.

Die Delegierten seien sich am Ende der diesjährigen ZVA-Obermeistertagung jedenfalls einig gewesen, dass dies nicht die letzte Sitzung zu diesen Themen gewesen sein wird. Denn spätestens wenn der Gemeinsame Bundesausschuss eine neue Hilfsmittelrichtlinie veröffentlicht, seien auch neue Versorgungsverträge mit den Krankenkassen erforderlich.

 

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