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Nach Asien in DACH-Region verfügbar

Myopie-Glas von Zeiss kommt nach Europa

Ab April ist die Zeiss-Lösung für Myopie-Management, das Brillenglas MyoCare, nach Asien auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz verfügbar. Langjährige Forschung hätte gezeigt, dass sich Prävalenzen unterscheiden und mit progressiver Myopie verbundene Risiken spezifische Lösungen für verschiedene Zielgruppen erforderten.

Zeiss Myopie-Brillenglas MyoCare Outdoor
Zeiss Myopie-Brillenglas MyoCare (Bild: Zeiss)

Prävalenz der Myopie in Asien und Europa

Zeiss verfüge über mehr als zehn Jahre Erfahrung mit Grundlagenforschung und klinischer Forschung und der erfolgreichen Nutzung von Zeiss-Myopie-Management in Südostasien. „Die Forschungsgruppe am Zeiss Vision Science Lab an der Universität Tübingen und die Zusammenarbeit mit internationalen wissenschaftlichen Institutionen sowie den Entwicklern bei Zeiss bilden die Grundlage für unsere Innovationen für das Myopie-Management“, so Dr. Arne Ohlendorf, Forscher am Zeiss Vision Science Lab mit Schwerpunkt Myopie-Entwicklung.

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Ein Beispiel sei die Kooperation mit der „Life Child Study“ an der Universität Leipzig seit 2014. Die Kohorte für Augengesundheit bestehe aus 1.965 Kindern und Jugendlichen kaukasischer Herkunft von drei bis 18 Jahren, die jährlich über zehn Jahre hinweg hinsichtlich Sehstärke, Refraktionsstatus und Augenlänge vermessen werden. „Das wichtigste Ergebnis ist, dass die Prävalenz für Myopie in Deutschland wesentlich geringer als in Ostasien ist“, sagt Dr. Ohlendorf.

Mit Euronet Market Research hat Zeiss die Entwicklung des Refraktionsstatus von mehr als 500.000 Kindern und Jugendlichen zwischen null und 20 Jahren untersucht. Die Datenbank enthalte Daten von über 400 Augenoptikern in Deutschland. Die Referenzkurven für refraktive Entwicklung bei Kindern kaukasischer Herkunft basierten auf insgesamt mehr als 1,3 Mio. Datensätzen und erlaubten die individuelle Prognose für refraktive Sehfehler basierend auf der Anamnese und Refraktion des einzelnen Kindes.

„Auch hier zeigt sich, dass die Prävalenz in Europa wesentlich niedriger ist als etwa in China“, so Ohlendorf. In Asien trete Myopie signifikant häufiger und in jüngerem Alter auf als in Europa, verursacht nicht allein durch genetische Prädisposition, sondern auch durch einen anderen Alltag mit längeren Lernphasen, mehr Indoor- und weniger Outdoor-Aktivitäten.

Im Schnitt liege laut Zeiss die Prävalenz hochgradiger Myopie bei fünf Prozent sowie die Kurzsichtigkeit unter Kindern und Jugendlichen bis 20 Jahren in Asien bei bis zu 90 Prozent. Die Prävalenz der Myopie bei deutschen Kindern im Alter zwischen drei und 16 Jahren liegt bei circa zehn Prozent. Die überwiegende Mehrzahl kurzsichtiger Kinder in Europa werde daher nicht von einer progressiven Myopie betroffen sein, hier werden derzeit in der Regel Einstärkengläser bei Kurzsichtigkeit eingesetzt.

Dr. Katharina Breher, Wissenschaftlerin mit Schwerpunkt Physiologische Optik am Zeiss Vision Science Lab an der Universität Tübingen: „Ob ein Kind eine fortschreitende Myopie hat, erkennt man zum Beispiel, wenn man seine Werte in passenden Wachstumskurven mit Normkurven aus der Bevölkerung vergleicht. Diese Perzentile beschreiben die statistische Verteilung von Werten für definierte Altersgruppen in einem Land.“ Sobald die Länge des Auges im Bereich des Durchschnitts, also etwa dem 50. Perzentil, liege, kann man von einem normalen Wachstum sprechen. Ist das Auge jedoch länger und liegt zum Beispiel im 97. Perzentil, gehört das Kind zu den drei Prozent der Bevölkerung, bei denen das Augenlängen-Wachstum eventuell extremer verläuft.

Anhand der aktuellen Studienlage – Myopie als globaler Trend, aber regionale und signifikante Unterschiede – sei es laut Zeiss empfehlenswert, Myopie-Management als zusätzliche Dienstleistung in Europa aufmerksam in den Blick zu nehmen. Zugleich gilt, dass in Europa kurz- und mittelfristig nicht zu erwarten sei, dass hohe Fallzahlen in den augenoptischen Fachgeschäften auftreten.

Zeiss-Lösung MyoCare

Das Myopie-Glas MyoCare setze mit Mikrostrukturen einen simultanen Defokus für das periphere Sehen. Rund um das Zentrum des Glases mit der Kurzsichtigkeit korrigierenden Fläche sind – fast unsichtbare – konzentrische Kreise mit alternierender Stärke als konkurrierende Korrektionszonen simultan mit Korrektionszonen eingearbeitet. Der damit erzielte periphere Defokus für das Auge verzögere laut Zeiss nachgewiesenermaßen wirksam das über das physiologisch normale hinausgehende Längenwachstum des Auges und hemme so die Progression von Myopie.

Zeiss: Myopie-Brillenglas MyoCare
Design von MyoCare mit C.A.R.E. Technology (Bild: Zeiss)

Gemeinsam mit dem Wenzhou Medical University Eye Hospital WMU testete Zeiss verschiedene Design-Varianten. Das MyoCare-Design als das vielversprechendste wurde als „Cylindrical Annular Refractive Elements“ (C.A.R.E. Technology) patentiert. Um einen hyperopen Defokus für alle Blickrichtungen zu vermeiden, setzt Zeiss MyoCare auf eine zweite Technologie: Mit ClearFocus sei die Freiform-Rückseite des Glases Punkt für Punkt optimiert.

In randomisierten klinischen Studien mit über 1.000 Kindern wird Zeiss MyoCare gemeinsam mit verschiedenen klinischen Partnern getestet. Die ersten 12-Monats-Zwischenergebnisse einer Langzeitstudie mit dem Wenzhou Medical University Eye Hospital belegten den Wirkungsnachweis durch eine absolute Reduktion der Myopie-Progression entsprechend der Studien-Erwartungen, so Zeiss.

Parallel zur Markt-Einführung von MyoCare in Europa werden von Zeiss Unterlagen für das Myopie-Management zu Anamnese, Messung, Risikobewertung, Einbindung von Eltern und Kind, Intervention sowie Monitoring und Langzeitbetreuung veröffentlicht. Dazu zählten auch weitere Marketing- und Vertriebsmaterialien für Online- und Offline-Kanäle für Augenoptiker, Augenärzte und Orthoptisten.

Ab April 2023 sind die Brillengläser in Kunststoff mit Zeiss-Vergütung verfügbar: in den Indizes 1,50, 1,60 und 1,67 und inklusive UV-Protect-Technologie für den Schutz der Kinderaugen auch draußen.

 

Quelle: Zeiss

 

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