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Studien zum altersbedingten Verlust der Sehkraft

Jungbrunnen für die Augen?

Augen
Wurde ein Jungbrunnen für die Augen gefunden? (Bild: Pixabay / Gisela Merkur)

Durch Zellverjüngung konnten amerikanische Wissenschaftler das Sehvermögen von Mäusen wiederherstellen – eine Therapie, die bei Betroffenen mit der Augen-Krankheit Grüner Star und anderen altersbedingten Krankheiten eingesetzt werden könnte. Eine weitere Studie befasst sich mit 3D-Rekonstruktionen von Netzhautgewebe. [14078]

Protein-Cocktail zur Verjüngung der Augen

Die Studie der Harvard Medical School in Boston, Massachusetts/USA, wurde Anfang Dezember veröffentlicht. Studienleiter und Genetiker David Sinclair hat die Hoffnung, die Methode auch gegen Demenz einsetzen zu können. Das Verfahren helfe den Zellen dabei, die Fähigkeit zur Heilung von Schäden wiederzuerlangen. „Ich freue mich darüber, Organe und Gewebe verjüngen zu können, die aufgrund von Alter und Krankheit versagen“, wird Sinclair zitiert. Er stellte die Behandlung von Glaukom beim Menschen in zwei Jahren in Aussicht.

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Die Forscher modifizierten einen Prozess, der eine bestimmte Art von Stammzellen herstellt. Diese Zellen entstehen durch eine Mischung aus vier Proteinen, die bei der Neuprogrammierung einer Zelle helfen. Mäusen mit einer Sehnerv-Schädigung wurden drei der vier Proteine dieser Mischung verabreicht.

Die Tests hätten zeigten, „dass die Hälfte der durch den erhöhten Augeninnendruck verlorenen Sehschärfe wiederhergestellt wurde“. Ähnliche Ergebnisse hätte die Behandlung bei älteren Mäusen mit altersbedingter Sehschwäche ergeben. Nebenwirkungen seien innerhalb des Studienjahrs nicht aufgetreten. Die Forscher warnen aber auch davor, dass die Arbeiten bisher nur an Mäusen durchgeführt wurden, und es bleibt abzuwarten, ob sich der Ansatz auf Menschen oder auf andere Gewebe und Organe übertragen lässt. Weitere Studien seien notwendig.

Inzwischen habe Harvard die Technologie an die Bostoner Firma Life Biosciences lizenziert, die laut Sinclair präklinische Sicherheitsbewertungen durchführt, um sie für den Einsatz am Menschen zu entwickeln.

3D-Einblicke in die äußere Netzhaut

Eine Studie von Wissenschaftlern der Universität Southampton, Anfang November veröffentlicht, befasst sich ebenfalls mit der Suche nach Behandlungen gegen altersbedingten Sehverlust. Die Forscher verwendeten ein neu entwickeltes, bildgebendes Verfahren, um eine digitale Rekonstruktion des Augen-Gewebes von der äußeren Netzhaut mit sehr hoher Auflösung zu erstellen und neue Erkenntnisse über die Ursachen irreversibler Blindheitserkrankungen zu gewinnen.

Das retinale Pigmentepithel (RPE) befindet sich zwischen der Neuroretina und der äußeren Blutversorgung im Auge und spielt durch die Betreuung der Photorezeptoren eine entscheidende Rolle beim Sehen. Wissenschaftler verstehen derzeit die Ursachen der Schädigung der RPE-Zellen, die zum Sehverlust führt, noch nicht vollständig. Die in dieser Studie erstellten Rekonstruktionen lieferten ein klares Bild von der 3D-Organisation des RPE in gesunden Augen. Ein entscheidender Bezugspunkt für die Wissenschaftler, um zu untersuchen, wie sich die RPE-Zellen mit dem Alter und in kranken Augen verändern.

3D - Retinal Pigment Epithel - Uni Southhampton
3D-Rekonstruktion des retinalen Pigmentepithels der Augen (Bild: Universität Southampton)

Das Forschungsteam mit Experten der Zellbiologie, der Bildgebung, der Informatik sowie Augenärzten unter der Leitung von Dr. Arjuna Ratnayaka, Dozentin für Sehwissenschaften an der Universität Southampton, Großbritannien, verwendete die serielle Blockgesichtsmikroskopie an der zentralen Netzhaut der Maus.

„Wir verstehen jetzt den technischen Prozess, der erforderlich ist, um solch hochauflösende 3D-Rekonstruktionen von Netzhautgewebe herzustellen, was eine aufregende Grundlage für die Durchführung weiterer Studien über sich verschlechternde Zellen der Augen ist. Der Einsatz von Software der künstlichen Intelligenz wird diesen Prozess in Zukunft beschleunigen.“

// PE

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