eine Fachzeitschrift, die jeden zweiten Monat erscheint, kann die Aktualität eines Themas nicht immer an erste Stelle für die Berichterstattung setzen. Dafür gibt es andere Kanäle. Also plant man langfristig(er) und kann dafür mehr ins Detail gehen. Bei der Arbeit am EXTRA dieser Ausgabe mussten wir den Themenplan öfter anpassen als üblich. Denn die Diskussionen um Made in Germany nahmen nach der Mitteilung, dass Optovision das Werk in Langen schließen wird, noch einmal Fahrt auf – und manchen Gedanken aus der Branche wollten wir gerne noch aufgreifen und nicht zuletzt in dieser Ausgabe präsentieren.
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Die aktuellste Nachricht, dass der Transformationsprozess Rodenstocks nun den Kundenservice erreicht, hat es nicht mehr ins EXTRA geschafft. Dort steht eher der Brillenglashersteller Rodenstock im Mittelpunkt, der Investor spielt seine Rolle im Bericht über Optovision. Jener Investor – Apax Partners –, der die Reorganisation der Gruppe vorantreibt. Aus meiner Sicht muss das von den Produkten und Lösungen der Hersteller getrennt betrachtet werden – wenngleich das weder für die Betroffenen, noch für die Kunden und die komplette Branche oder gar den Standort Deutschland einen Unterschied macht!
Ohnehin ist diese Entwicklung ein weiteres Indiz dafür, dass die Mahner, die in diesem Fall natürlich meist auf Seiten der Mitbewerber stehen, in einem Punkt Recht haben: Bleiben Sie aufmerksam, prüfen Sie genau, welchem Brillenglaspartner Sie Ihre erfolgreiche Zukunft in die Hände legen. Ohne Brillengläser und ohne verlässlichen Partner, wird das nicht funktionieren. Ich meine das ganz generell, Rodenstock und Optovision können schließlich auch mit Brillengläsern aus Tschechien verlässlich sein.
Dass jetzt bis zum Ende des Jahres 2025 zusätzlich die Büros in Frankfurt und Berlin schließen sollen, wie es in einer internen Mitteilung der Rodenstock-Geschäftsführung vom 29.4.25 heißt, und der Kundenservice anschließend nur noch von Regen und Düsseldorf aus agieren wird, passt ins Bild und zu der Vermutung, Apax treibe den Verkauf der Gruppe voran.
Ich persönlich glaube, das dauert noch, Apax scheint seine Arbeit gerne gründlich zu machen. Und nicht zuletzt, etwas abseits der Brillengläser, gibt es derzeit auch ein paar spannende Entwicklungen in Sachen Augenvorsorge zu betrachten, die dem auf Medizintechnik spezialisierten Investor gefallen dürften.