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Vorbereitungen für Notbetrieb der Filialen

Nach Corona: Fielmann ist zuversichtlich

Bezüglich der Corona-Krise und auch den Entwicklungen nach der akuten Phase hat man sich bei Fielmann einige Gedanken gemacht: Bessere Vorbeugung gegen Infektionen, Unterstützung der von Kurzarbeit betroffenen Mitarbeiter und Handling der Ladenmieten.

Fielmann AG: Marc Fielmann
Marc Fielmann (Bild: Fielmann AG)

Wie der Vorstandsvorsitzende Marc Fielmann der Deutschen Presse-Agentur mitgeteilt habe, rechne Fielmann damit, nach der akuten Phase der Corona-Epidemie nicht sofort wieder in den Normalzustand zurückkehren zu können. Wenn die Geschäfte wieder in einer Art Notbetrieb geöffnet werden dürften, möchte man vorbereitet sein. Deshalb habe das Optik-Unternehmen Prof. Martin Exner, Hygiene-Wissenschaftler der Universität Bonn, für ein Gutachten beauftragt, wie im Zukunft im Einzelhandel eine effektivere Vorbeugung gegen Infektionen zu sichern sei.

Der Hygiene-Experte habe sich, so Medien-Berichte, für die Analyse der hygienischen Risiken und Infektionsgefahren sowie mögliche Vorsorgemaßnahmen bereits die Beratung und Prozesse in Fielmann-Filialen angesehen. Die Ergebnisse des Hygiene-Gutachtens sollen noch in dieser Woche veröffentlicht werden und auch anderen Einzelhändlern zur Verfügung stehen.

Mehr Kurzarbeitergeld bei Fielmann

Wirtschaftlich sei Fielmann zuversichtlich: „Kurzfristig fällt eine seriöse Prognose schwer; das hängt von politischen Entscheidungen und dem Verhalten eines jeden Einzelnen ab“, wird er zitiert. „Langfristig erwarten wir bei dem Verkauf von Brillen eine erhebliche Nachfrage, wenn die Niederlassungen wieder öffnen. Bei der Brille gilt: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.“

Die rund 770 Filialen der größten deutschen Optiker-Kette im In- und Ausland sind seit dem 20. März weitgehend geschlossen. Es werde noch ein Notdienst aufrecht erhalten für systemkritische Berufe und Notfälle. Für die meisten der mehr als 20.000 Mitarbeiter ist Kurzarbeit beantragt. Fielmann habe zugesichert, das Kurzarbeitergeld für die Betroffenen auf 100 Prozent aufzustocken.

Im brandenburgischen Rathenow hat das Unternehmen mit der Fertigung von medizinischen Schutzbrillen begonnen. „Wir können im April 50.000 Stück herstellen und im Mai bei Bedarf noch mehr“, sagte Marc Fielmann der DPA.

Fielmann zahlt Ladenmieten im April vollständig

Seine Ladenmieten wolle Fielmann im April vollständig inklusive Nebenkosten bezahlen, heißt es da weiter, soweit es sich bei den Vermietern in den Innenstadtlagen um Einzelpersonen oder kleinere Unternehmen handele. In Einkaufspassagen oder Shopping-Malls, wo auf der Vermieterseite oft finanzstarke Investoren wie Immobilienfonds oder Versicherungen stünden, wolle Fielmann das Gespräch suchen, um so die Last auf zwei starke Schultern zu verteilen.

Die Fielmann AG sei praktisch schuldenfrei und mit einem hohen Eigenkapital ausgestattet. „Wir könnten die Situation mehrere Monate durchstehen“, so Fielmann. Dennoch müsse das Unternehmen mit einem geschlossenen Filialnetz vorübergehend mit einem erheblichen Rückgang bei Absatz, Umsatz und Gewinn rechnen. Dementsprechend würden nicht notwendige Ausgaben gestrichen, Investitionen verschoben und das Geld zusammengehalten, um die Liquidität abzusichern. Auch die bereits in Aussicht gestellte Dividende für das Geschäftsjahr 2019 wurde gestrichen. Das treffe vor allem die Mitglieder der Familie Fielmann selbst, die über die Aktienmehrheit verfügten.

 

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