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Neuer Investor gesucht

Wagner + Kühner stellt erneut Insolvenz-Antrag

Die Wagner + Kühner GmbH, Anbieter von Brillenfassungen und Sonnenbrillen, hat am 24. Juni 2025 erneut einen Antrag auf ein Insolvenz-Verfahren beim Amtsgericht Bad Kreuznach gestellt. Der Betrieb laufe uneingeschränkt weiter, während ein neuer Investor gesucht wird.

Wagner + Kühner in Bad Kreuznach
Wagner + Kühner in Bad Kreuznach (Bild: Wagner + Kühner)

Hintergrund der aktuellen Entwicklung seien finanzielle Altlasten aus der Vergangenheit sowie ein unerwarteter Markt-Einbruch in der Branche im ersten Halbjahr 2025. Das operative Geschäft des Unternehmens aus Bad Kreuznach hingegen sei stabil und konnte nach der Übernahme im Jahr 2023 durch umfangreiche Investitionen, Prozess-Optimierungen, neue Produkte und Produkt-Erweiterungen deutlich gestärkt werden.

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„Wir haben in den letzten zwei Jahren vieles richtig gemacht und Wagner + Kühner auf einen zukunftsfähigen Kurs gebracht. Der unerwartete Markt-Einbruch und die schwere Erkrankung unseres Gesellschafters zwingen uns nun jedoch zu weiteren strukturellen Anpassungen“, erklärt der Geschäftsführer Jens Zimmermann.

Wagner + Kühner: Investoren-Lösung zur Fortführung

Das Gericht bestellte am 25. Juni 2025 Jens Lieser von Lieser Rechtsanwälte in Bad Kreuznach zum vorläufigen Insolvenz-Verwalter. Ziel des Insolvenz-Verfahrens sei es, den Brillenspezialisten zu erhalten und fortzuführen. Hierzu werde eine tragfähige Investoren-Lösung gesucht.

„Wagner + Kühner verfügt über eine starke Marktposition, ein intaktes Geschäftsmodell und engagierte Mitarbeitende. Vor diesem Hintergrund bin ich optimistisch, dass wir eine Zukunftslösung finden und eine nachhaltige Fortführung ermöglichen können“, so Jens Lieser.

Betrieb läuft uneingeschränkt weiter

Der Geschäftsbetrieb werde ohne Einschränkungen fortgeführt. Alle Kunden – die Augenoptik-Fachgeschäfte – erhielten auch weiterhin ununterbrochen Brillen-Ersatzteile und die neuen Kollektionen. Alle Bestellungen würden wie gewohnt verlässlich und pünktlich ausgeliefert.

Die Löhne und Gehälter der 28 Beschäftigten von Wagner + Kühner seien für die Monate Juni, Juli und August 2025 über das Insolvenzgeld über eine entsprechende Vorfinanzierung gesichert.

Kaufzurückhaltung beeinträchtigt Brillenfachhandel

„Trotz des positiven operativen Verlaufs in den letzten Monaten – darunter erfolgreiche Produkt-Einführungen, ein gestärktes Marketing und die Anhebung der Qualitätsstandards – ist der relevante Markt für Brillenfassungen und Sonnenbrillen seit Jahresbeginn eingebrochen. Die Verunsicherung durch den Ukraine-Krieg, erhebliche Kostensteigerungen und die Inflation haben zu einer erheblichen Kaufzurückhaltung in der Branche geführt“, heißt es in der Pressemeldung.

Diese Entwicklung habe auch Wagner + Kühner empfindlich getroffen. Als zudem der Ausstieg des Gesellschafters aufgrund seiner Erkrankung hinzukam, habe sich abgezeichnet, dass die Fortführung des Unternehmens nur durch einen neuen Investor möglich ist.

 

Die Wagner + Kühner GmbH wurde 1945 in Bad Kreuznach und gehört seit vielen Jahren zu den größten Anbietern von Brillenfassungen und Sonnenbrillen in Deutschland. Bereits im Frühjahr 2023 hatte das Unternehmen einen ersten Insolvenz-Antrag stellen müssen, bevor im Juli 2023 ein nicht namentlich genannter Investor den Brillen-Hersteller übernommen hatte.

 

Quelle: Lieser Rechtsanwälte

 

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