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April-Analyse und Mai-Prognose

Konsumklima auf Zwei-Jahres-Hoch

Das Konsumklima in Deutschland verbesserte sich im April zum dritten Mal in Folge. In der GfK-Prognose für Mai nimmt der Indikator im Vergleich zum Vormonat (revidiert –27,3 Punkte) um 3,1 Zähler auf –24,2 Punkte zu und erreicht damit ein Zwei-Jahres-Hoch, allerdings immer noch auf einem niedrigen Niveau.

Entwicklung Konsumklima-Indikator Mai 2024 c GfK NIM
Entwicklung des Konsumklima-Indikators im Verlauf der letzten Jahre (Quelle: GfK / NIM)

Die Sparneigung verhinderte im April einen kräftigeren Anstieg des Konsumklimas, denn die Verbraucher tendierten wieder etwas mehr dazu zu sparen – was sich in der leicht steigenden Sparneigung widerspiegelt: Diese gewinnt 2,5 Punkte hinzu und weist mit 14,9 Zählern weiter ein überaus hohes Niveau auf. Vor 12 Monaten lag der Spar-Indikator noch bei 1,8 Punkten. Dies ist ein Plus von mehr als 13 Punkten.

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Stärkerer Anstieg beim Konsumklima

„Der im Vergleich zu den beiden Vormonaten stärkere Anstieg beim Konsumklima ist vor allem auf die spürbare Zunahme der Einkommens-Erwartungen zurückzuführen“, erklärt Rolf Bürkl, Konsum-Experte beim NIM, Nürnberg. „Aus unseren Analysen wissen wir, dass sich die Einkommens-Erwartungen vor allem an der realen Einkommens-Entwicklung orientieren. Und hier sind die Signale durchaus positiv. Lohn- und Gehaltszuwächse in Verbindung mit einer zuletzt rückläufigen Inflationsrate bilden die Basis für eine steigende Kaufkraft bei den privaten Haushalten.“ Nach wie vor herrsche laut GfK unter den Konsumenten in Zeiten multipler Krisen und fehlender Zuversicht in die weitere wirtschaftliche Entwicklung aber eine starke Verunsicherung.

Einkommens-Erwartungen legen deutlich zu

Bereits zum dritten Mal in Folge legte die Einkommens-Erwartung der Verbraucher im April zu. Zudem fällt das Plus mit 12,2 Punkten kräftig aus. Der Indikator klettert auf 10,7 Punkte. Er lag zuletzt im Januar 2022 auf einem höheren Niveau. Damals wurden 16,9 Zähler gemessen.

Insgesamt habe sich der Einkommens-Indikator seit Anfang des Jahres bereits um mehr als 30 Punkte verbessert. „Die privaten Haushalte verzeichnen derzeit deutliche reale Einkommens-Zuwächse, da zum einen sowohl die tariflichen Löhne und Gehälter als auch die gesetzlichen Altersbezüge signifikant gestiegen sind und auch in den kommenden Monaten noch steigen werden“, so GfK. Zum anderen sinke derzeit die Inflationsrate und hat im März einen Wert von 2,2 Prozent erreicht. Damit sei sie dem Zielwert der Europäischen Zentralbank (EZB) von etwa zwei Prozent erheblich nähergekommen.

Anschaffungs-Neigung verbessert sich moderat

Im April profitierte die Anschaffungs-Neigung – allerdings nur moderat – von den gestiegenen Einkommens-Erwartungen der Verbraucher. Nach einer stagnierenden Entwicklung im Vormonat gewinnt die Anschaffungs-Neigung im April 2,7 Zähler hinzu. Sie weist aktuell –12,6 Punkte auf. Allerdings bewege sie sich damit nach wie vor auf einem überaus niedrigen Niveau.

Konsumklima Indikatoren April 2024 im Vergleich c GfK NIM
Werte der einzelnen Konsumklima-Indikatoren im April 2024 im Vergleich zum Vormonat und Vorjahr (Quelle: GfK / NIM)

Sie liege sogar deutlich unter den Werten, die in den beiden corona-bedingten Lockdowns 2020 und 2021 gemessen wurden. Neben steigenden Preisen sorge vor allem eine ausgeprägte Verunsicherung der Konsumenten dafür, dass die privaten Haushalte ihre finanziellen Mittel eher auf die Seite legen und weniger in den Konsum investieren.

Konjunktur-Aussichten weniger pessimistisch

Auch die Konjunktur-Erwartungen hätten laut GfK im Zuge der generellen Stimmungs-Aufhellung zugelegt: Der Indikator gewann 3,8 Punkte hinzu und stieg damit auf 0,7 Zähler. Dies ist seit Juli 2023 der beste Wert: Damals wurden 3,7 Punkte gemessen. Allerdings steht im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres noch immer ein deutliches Minus von 13,6 Punkten zu Buche.

Trotz des dritten leichten Anstieges der Konjunktur-Erwartungen in Folge stehe eine nachhaltige Erholung der Konjunktur aus Verbrauchersicht immer noch aus. So geht auch der Internationale Währungsfonds (IWF) in seiner kürzlich veröffentlichten Prognose davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in diesem Jahr in Deutschland nur um magere 0,2 Prozent zulegen wird. Er schließt sich damit im Wesentlichen früheren Vorhersagen von Forschungs-Instituten und Regierung an. Dabei soll die Konjunktur nach schwächeren ersten sechs Monaten in der zweiten Jahreshälfte 2024 wieder etwas anziehen.

 

Quelle: GfK powered by NIM

 

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