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Die neue Geschäftsführerin von Cazal Eyewear im Interview

Katharina Schlager: Außergewöhnliches wird man immer schätzen

Anfang des Jahres gab es einen kreativen Wechsel bei Cazal Eyewear: Designerin Katharina Schlager übernahm die Geschäftsführung und wird als Creative Director die „Iconic Styles“ der Kultmarke weiterentwickeln. In der Branche ist Schlager keine Unbekannte. 13 Jahre lang bestimmte sie das Bild von Andy Wolf Eyewear wesentlich mit. eyebizz befragte sie zu der neuen beruflichen Herausforderung in Zeiten von Corona. [12687]

eyebizz: Was war Ihr erster Gedanke, als man Ihnen die Geschäftsführung bei Cazal anbot?

Cazal op couture - Katharina Schlager
Die neue Designerin von Cazal op couture:
Katharina Schlager

Katharina Schlager: Ich fühlte mich geehrt. Eigentlich wollte ich mir eine Auszeit von der Branche nehmen, aber wer kann so ein Angebot schon abschlagen? Cazal ist Kunst und unterscheidet sich sehr von anderen Marken, ist bedingungslos und einzigartig. Keine andere Marke hat eine so große Fangemeinde.

Was ist für Sie als Creative Director die größte Herausforderung?

Schlager: Das Iconic Design von Cari Zalloni in die jetzige Dekade zu transportieren. Elemente, die dazu geführt haben, eine Cazal von der anderen Straßenseite wiederzuerkennen, aufzugreifen und auf meine Art zu interpretieren.

Sie sind Cari Zalloni noch persönlich begegnet. Welchen Eindruck hatten Sie von ihm?

Schlager: Cari Zalloni war ein sehr charismatischer Mensch, der sehr offen auf Menschen zugegangen ist und das, glaube ich, ist diese steirische unkomplizierte Art, die wir beide haben. Der Mind set ist sehr ähnlich. Uns verbindet die Tatsache, dass wir uns schnell auf eine Umgebung einstellen können. Ich bin genauso wie er offen für Neues.

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Cazal-Modell 607 (© Cazal)

Cari Zalloni hat ja während der Entwurfsphase viele Skizzen angefertigt. Wie gestaltet sich der Prozess des kreativen Arbeitens bei Ihnen?

Schlager: Im Moment stecken wir in der Entwicklungsphase, die durch das tolle Team, mit dem ich arbeiten darf, sehr inspirierend ist. Alles darf, nichts muss, ist meine Devise. In dieser Phase darf viel verworfen und neu gemacht werden, ich will, dass es perfekt ist und dass auch Cari Zalloni mit der Fortführung seiner Arbeit zufrieden wäre.

Cazal-Modell 001: Design von 1989 (© Cazal)

Als Sie Ihre neue Position antraten, war noch nicht abzusehen, dass der Coronavirus das Wirtschaftsleben so lahmlegen würde. Inwieweit hat das für Sie und Cazal neue Herausforderungen gebracht?

Schlager: Alles hat sich verändert, die Welt, die Branche. Es ist etwas ganz Neues, etwas nie Dagewesenes. Wie geht man damit um? Ich stelle mir diese Frage jeden Tag. Die Antwort ist jeden Tag eine andere. Es ist eine Zeit des Stillstands, des Innehaltens, des Nachdenkens. Wir werden viel lernen und die Welt danach mit etwas anderen Augen sehen. Derzeit finden ja auch keine Messen statt. Ich hoffe, dass sich dieser Zustand bald ändert – für uns alle.

In Krisenzeiten kreativ zu bleiben – das betrifft ja nicht nur Designerinnen. Haben Sie einen Tipp, wie man das hinbekommt?

Schlager: Not macht erfinderisch. Viele großartige Dinge sind aus solchen Situationen entstanden. Wir müssen kreativ und mutig sein, anders ist einer Situation wie dieser nicht beizukommen. Es wird eine Zeit nach Corona geben, auch wenn wir alle noch nicht wissen, wie sie aussehen wird. Außergewöhnliche Arbeit wird man aber auch weiterhin schätzen. Davon bin ich überzeugt.

/// Jürgen Bräunlein

ID [12687]

 

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