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eyebizz fragt nach:

Das Statement des ZVA zu Online Sehtests

Mister Spex ging am 1. April mit dem Online Sehtest des Niederländischen Unternehmens easee in die Offensive. Online Sehtests gibt es viele, doch keiner beanspruchte bislang, gleichauf mit der persönlichen Refraktion vor Ort zu sein. Auf der Webseite war in den FAQ zu lesen, dass der Sehtest von easee in der “Qualität einer Refraktion durch Optiker gleich käme”. eyebizz fragte beim ZVA nach, welcher Standpunkt dort vertreten wird.

Christian Müller, ZVA-Vizepräsident und Vorsitzender des Fachwissenschaftlichen Ausschusses des ZVA äußert sich eindeutig:

„Der Fachwissenschaftliche Ausschuss (FWA) des ZVA, welcher aus Fachexperten der Augenoptik und der Optometrie besteht, gibt grundsätzlich zu bedenken, dass Online-Sehteste derzeit wissenschaftlich nicht validiert sind. Das heißt: Es fehlt schlichtweg der wissenschaftlich evidente Nachweis, dass Messwerte, die mittels Online-Sehtests ermittelt wurden, ausreichend präzise sind und einem Vergleich zu Messwerten, die nach den geltenden Arbeits- und Qualitätsrichtlinien für Augenoptik und Optometrie (AQRL) ermittelt worden sind, standhalten. Hinzu kommt, dass bei einem Online-Sehest kein Anamnesegespräch durchgeführt wird.

Auch kann systembedingt keine optometrische Untersuchung zur Abklärung eventuell vorliegender gesundheitlicher Schwierigkeiten stattfinden. Aufgrund der fehlenden Kommunikation und der direkten Beobachtung des Prüflings können bestehende Sehfehler daher möglicherweise unentdeckt bleiben. Eine Binokularprüfung findet bei Online-Sehtesten ebenfalls nicht statt. Aus Sicht des FWA ist aus diesen Gründen von der Anwendung solcher Sehteste mit dem Ziel der Ermittlung von Bestellwerten für Sehhilfen dringend abzuraten.

Basierend auf den Einschätzungen des FWA erarbeitet der ZVA aktuell ein Positionspapier, um die Öffentlichkeit zu informieren.“

 

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