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Serie: 40 Talente unter 40

Carolin Truckenbrod: Die Eigenständige

Gerade erst 30 Jahre alt geworden hat Carolin Truckenbrod sich seit 2013 als selbstständige Optometristin bei Augenoptik Truckenbrod in Leipzig und Referentin längst einen eigenen Platz in der Branche erarbeitet. Die Tochter von ZVA-Präsident Thomas Truckenbrod und Mutter zweier kleiner Kinder hat nach dem Studium an der FH Ostfalia bei Barnard-Levit Optometrists in London gearbeitet und parallel ein Masterstudium am University College London absolviert.

eyebizz - U40 - Carolin Truckenbrod
Carolin Truckenbrod (Bild: Augenoptik Truckenbrod)

Warum sind Sie Optometristin geworden?

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Da kann man eine familiäre Vorbelastung nicht leugnen. Die Optometrie bot mir die größte Möglichkeit, trotz der Übernahme des elterlichen Betriebes etwas Eigenes einzubringen. Und ich sehe das Studium als beste Investition in die Zukunft.

Wie war das Optometrie-Studium im Ausland?

Sehr spannend, da gemeinsam mit angehenden Augenärzten studiert wurde. In Jerusalem, wo ich ein Master-Modul absolviert habe, kam noch der tolle Kontakt mit den Israelis hinzu. Nach dem Studium in Deutschland suchte ich noch nach neuen Herausforderungen und fand sie in London bei dem wirklich anspruchsvollen Studium. Der Kontakt nach Israel kam dann über meinen jüdischen Chef aus London.

Aber ohne Wolfgang Cagnolati, der mir den Kontakt nach London verschafft und auf den neuen Studiengang hingewiesen hatte, wäre ich vermutlich gar nicht nach England gekommen.

Was hat es mit dem Masterstudium in klinischer Augenheilkunde auf sich?

Man absolviert gemeinsam mit den Augenärzten die ersten zwei Jahre des Facharztstudiums. Einschließlich aller Prüfungen. Ich fand die Idee spannend, voneinander zu lernen und habe außer am UCL nirgendwo ein vergleichbares Studium gefunden.

Sie halten auch Vorträge, wie kam es dazu?

Die erste Lehrerfahrung durfte ich bereits 2011 im ZVA-Bildungszentrum machen. Günther Neukirchen hatte hier größtes Vertrauen und ließ mich, gerade den Abschluss in der Tasche, unterrichten. Nach der Arbeit in England hatte ich eine einzigartige Erfahrung in praktischer Optometrie, die ich gern weitergegeben habe. Dann war der Weg in die Optometrie in Deutschland ein spannendes Thema. Nachdem immer mehr Anfragen von Betrieben für betriebsinterne Schulungen an mich herangetragen werden, haben wir inzwischen sogar einen eigens dafür eingerichteten Seminarraum in Leipzig.

Welches Ehrenamt könnten Sie sich vorstellen?

Ich bin bereits im ZVA-Innovationskreis aktiv. Im Ehrenamt ist sicherlich noch Luft nach oben, sobald die Kinder etwas selbstständiger sind.

Einen in der Branche bekannten Namen zu haben, kann Belastung oder Ansporn sein – welche Erfahrungen haben Sie gemacht?

Zum Glück bewege ich mich auf einem anderen Gebiet als mein Vater. Er macht die Berufspolitik und ich die Optometrie. Das begrenzt den Erwartungsdruck, übrigens auch im Geschäft.

Was möchten Sie unbedingt noch erreichen?

Jetzt wird es doch politisch: eine Top-Ausbildung aller Augenoptiker und Optometristen, die sich optometrische Geräte ins Geschäft stellen. Denn meiner Meinung ist Halbwissen an Funduskamera und Co. die größte Gefahr für die Akzeptanz der Optometrie.

// PE

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