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Netzwerk für Augenoptiker ausbauen

Zeiss: Geschäftsfeld mit großem Potenzial

Der eine oder andere Branchenkenner hatte sich zu Beginn dieses Jahres gewundert, dass Zeiss Vision Care sich für seine Augenvorsorge-Lösung Ocumeda als Partner ins Haus holt. Damals aber machten die Verantwortlichen auf Seiten des Brillenglasherstellers schon unmissverständlich deutlich, dass die Qualität des Ocumeda-Angebots den Ausschlag dafür gegeben hatte – und nicht etwa die Verwandtschaft mit der Mutter von Ocumeda: Fielmann. Dass beides für eine Zusammenarbeit spricht, beweist die Nachricht, dass Zeiss Vision Care nun eine 10-prozentige Beteiligung an Ocumeda von der Fielmann-Gruppe erworben hat.

Zeiss Vision Care Eyecare Network Augenscreening partnerauge Screenshot
Zeiss Vision Care war mit dem EyeCare Network schon im Frühjahr bei der partnerauge-Webinarserie mit dabei, nun ist aus der Partnerschaft mit Ocumeda eine Beteiligung geworden. (Bild: Screenshot)

Zeiss Vision Care habe außerdem die Option, in weiteren Tranchen bis zu 25 Prozent der Anteile zu erwerben. Das zeigt letztlich auch, wie wichtig Zeiss das Thema Augenscreening und Augenvorsorge nimmt und wie viel Dynamik damit in der Augenoptik verbunden ist. Sven Hermann, Mitglied des Vorstands der Zeiss Gruppe, Präsident und CEO Zeiss Consumer Markets, fasst das noch einmal in seine Worte: „Unsere Investition in Ocumeda verdeutlicht, wie wesentlich es für uns ist, das Sehvermögen und die visuelle Gesundheit der Menschen zu schützen und zu verbessern. In Ocumeda haben wir einen herausragenden Partner für diese Mission gefunden, der unsere hohen Ansprüche an Innovation und Qualität teilt. Als zukunftssicherer Plattformanbieter im Zeiss EyeCare Network spielt Ocumeda bereits heute eine entscheidende Rolle und eröffnet unseren Kunden die Möglichkeit, in einem Geschäftsfeld mit großem Potenzial und besonderer Bedeutung für Verbraucher erfolgreich zu sein.“

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Gerichtsurteil gilt nicht für Drogeriemitarbeitende

Dieses angesprochene Geschäftsfeld hat erst kürzlich die Augenoptik verlassen und versucht nun auch in Drogeriemärkten sein Potenzial auszubauen. Sicher zum blanken Entsetzen des Berufsverbands der Augenärzte, der offensichtlich so verdattert ist, dass es gar eine Zusammenarbeit mit dem Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen (ZVA) bei diesen Thema gibt. Gut so! Der ZVA hatte sich bereits Mitte August, kurz nach Bekanntwerden des dm-Angebots, an die Wettbewerbszentrale gewandt. Seiner Ansicht nach verstoßen „geschulte Mitarbeitende“ eines Drogeriemarkts gegen das Heilpraktikergesetz, wenn sie Augenscreenings durchführen. Im Gegensatz zu Augenoptikern gelte für Drogeriemitarbeitende das bereits 25 Jahre Urteil des Bundesverfassungsgerichts eben nicht, in dem es heißt, dass sie befugt sind, Auffälligkeiten zu identifizieren, weil sie auf Augen spezialisiert sind.

Im Interview mit ZVA-Justiziar Carsten Schmitt im ZVA-Report macht dieser allerdings wenig  Hoffnung auf eine schnelle Entscheidung. Das Verfahren sei zu komplex für ein Eilverfahren, weshalb es ein erstes Urteil wohl frühestens Mitte nächsten Jahres geben könne. Sollte der Fall wie erwartet anschließend durch mehrere Instanzen gehen, wird es geschätzt bis zu fünf Jahre bis zu einem Urteil dauern: Solange werden sie – zumindest könnten sie – bei dm Augenscreenings anbieten.

„Augenscreening mal ganz praktisch“

Da lohnt es sich doch, sich mit dem Thema noch einmal oder weiter eingehend zu beschäftigen – zumal es weitere Akteure und weitere Neuigkeiten rund ums Screening in der Augenoptik (und darüber hinaus) gibt. Die partnerauge-Webinarreihe „Augenscreening mal ganz praktisch“ nimmt diesen Ball auf und präsentiert in insgesamt sechs kostenlosen Live-Events alle Neuigkeiten zum Thema und vor allem, Augenoptiker und Augenoptikerinnen, die mit den unterschiedlichen Lösungen am Markt erfolgreich agieren. Denn die unterschiedlichen Ideen der Hersteller und Anbieter müssen nicht, aber sie können sehr wohl individuell haargenau auf die eigenen Bedürfnisse passen.

Aus der ersten Reihe berichten

eyebizz wird als Medienpartner der Serie aus der er­sten Reihe berichten. Los ging es am 5.11. direkt nach dem Trendforum in Berlin, wo das Augenscreening abermals in einem Deep-Dive und damit gesondert behandelt wird. Und gewiss werden wir auch zu Jahresbeginn bei der opti wieder etliche neue Ideen präsentiert bekommen, möglicherweise auch neue Kooperation, die dann hoffentlich in den Grenzen der Augenheilkunde und der Augenoptikbranche bleiben. Maximilian Foerst sieht als Mitglied des Vorstands der Zeiss Gruppe und Präsident und CEO Zeiss Medizintechnik den wesentlichen Bestandteil des Ocumeda-­Deals darin, „die Augenoptik und die Augengesundheit für alle zugänglicher zu gestalten. Bei der Zeiss Medizintechnik steht der medizinische Fortschritt durch innovative Technologien und Workflows im Zentrum unseres Tuns. Die Entscheidung von Zeiss Vision Care, in Ocumeda zu investieren, unterstreicht unser starkes Engagement für Innovation und Zugänglichkeit.“

Für Marc Fielmann ist das noch nicht genug, er erklärt: „Gemeinsam werden wir Europas führende teleophthalmologische Plattform weiter ausbauen, die allen Patienten, Augenoptikern und Augenärzten zur Verfügung steht. Diese Partnerschaft ist ein bedeutender Meilenstein der Vision 2035 der Fielmann-Gruppe, mit der wir Augenvorsorge einfach und schnell verfügbar machen.“

Ob Marc Fielmann bei der besagten Webinarreihe dabei sein wird, stand bei Druckbeginn dieser Ausgabe nicht fest, hier lohnt ein Blick auf die partnerauge-Website, die das Webinar-Programm offenbart. Benedikt Wiechers, der bei der vergangenen Reihe bereits dabei war, darf sich als CEO und Gründer von Ocumeda auch unabhängig von dieser Webinarreihe bereits über eine weitere Reputation freuen: „Diese Investition ist ein weiterer wichtiger Schritt unserer Mission, Millionen von Menschen vor Sehverlust zu bewahren. Der hohe Qualitäts- und Innovationsanspruch von Zeiss Vision Care passt perfekt zu unseren eigenen Werten. Aufbauend auf dem starken Fundament, das wir mit Fielmann geschaffen haben, werden wir mit Zeiss Vision Care unser Netzwerk an Optikern, Optometristen und Augenärzten weiter deutlich ausbauen.“

/// IR

 

Artikel aus der eyebizz 6.2025 (November/Dezember)

 

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