J.F. Rey feiert: Brillendesign jenseits aller Grenzen
von Patricia Perlitschke,
Wer an Brillendesign aus Frankreich denkt, kommt an der Marke J.F. Rey aus Marseille nicht vorbei. Seit 40 Jahren am Markt präsent mit markanten, farbenfrohen und überraschenden Designs wurden bei dem Jubiläum 2025 nicht nur bisherige Erfolge gefeiert, sondern auch der Übergang in eine neue Phase.
Die Iconic 40 als eine exklusive Limited Edition in vier Farben, jeweils in einer Auflage von 400 nummerierten Exemplaren hergestellt (Bild: J.F. Rey)
Die französische Brillenmarke J.F. Rey war von Beginn an bekannt für unverwechselbare, farbenfrohe Fassungen, architektonisches und technisches Design, kühne Kontraste und unerwartete Material-Kombinationen. Das wurde weltweit seit der Gründung mit mehr als 20 renommierten Design-Auszeichnungen gewürdigt.
Anzeige
Das Label aus Marseille exportierte seine Handwerkskunst über die Jahre erfolgreich in die ganze Welt, mit 4.000 aktiven Partnern in 50 Ländern, einer Flagship-Boutique in Tokio, fünf Tochtergesellschaften, 80 Mitarbeitenden und mehr als sechs Millionen verkauften Brillenfassungen.
2021 begann dann ein neues Kapitel in der Geschichte des Unternehmens: Ralf Kmoch (Visibilia), Walter Pirinoli (Visioptis) und Dan Levi übernahmen die Marke mit dem Ziel, ihr Erbe zu würdigen und sie gleichzeitig auf die Zukunft vorzubereiten. Ende 2023 schlossen sie sich zudem mit Theo und John Dalia zusammen; sie gründeten mit dem Atelier Cemo eine neue Produktionsstätte in der Region Jura und bekräftigten damit das Bekenntnis zur französischen Handwerkskunst.
Sonnenbrillen-Modell von J.F. Rey aus der Kampagne 2025 (Bild: J.F. Rey)
Im September 2024 wurde Fabrice Albert zum CEO ernannt, er setzt seither die Entwicklung der Marke in Richtung Unabhängigkeit und Innovation fort (siehe Interview), mit einem ganz besonderen Wunsch: „Ich möchte nicht nur, dass J.F. Rey eine Marke ist, die die Menschen schätzen – ich möchte, dass sie zu ihrer Lieblingsmarke wird.“ Heute trage zwar eine neue Generation die Fackel weiter – sie sei aber fest entschlossen, das Erbe des Firmengründers zu bewahren und das erfolgreiche Design fortzusetzen.
Essenz des Erbes
Die Kollektion 2025 sei der bislang reinste Ausdruck dieses Erbes. Sie zelebriere vier Jahrzehnte „Savoir-faire“ (Know-how) und kreative Freiheit und setze die Marken-Vision in klare, markante und grafische Designs um. Jede Fassung verkörpere die Essenz von J.F. Rey: eine besondere Mischung aus Innovation, Kühnheit, Präzision und künstlerischem Flair. Die Kollektion – und auch deren Verantwortliche – möchten noch mehr zukunftsweisend sein als nur eine Hommage an die Vergangenheit: egal, ob durch raffinierte, architektonische Strukturen, gewagte Farbkombinationen und innovative Farbverläufe oder exklusive neue Technologien, die die Materialkompetenz unterstreichen sollen.
Korrektionsmodell von J.F. Rey aus der Kampagne 2025 (Bild: J.F. Rey)
Design-Konzepte wie die Sledge-Serie und die Carbon-Designs (in Kombination mit Holz) entwickelten sich mit einem zeitgemäßen Touch weiter und schafften so eine ideale Balance zwischen technischem Know-how und dem Ausdruck von Energie und Stil.
Auch nach vier Jahrzehnten sei man nicht müde, Brillenmode mit derselben Leidenschaft, Kühnheit und Hingabe zu gestalten, die die Marke von Anfang an geleitet hat. Und das immer „Beyond Limits“, so der Slogan – jenseits aller Grenzen.
Neuauflage der Scorpion-Ikone
Auch wenn man weniger Rückschau als Zukunftsvisionen betreiben möchte, ein Design aus der Vergangenheit kommt dennoch zu neuen Ehren. Für das Jubiläumsjahr greift J.F. Rey sein ikonisches Modell JF2207 – Spitzname „Scorpion” – mit der Iconic40 wieder auf, in einer exklusiven Limited Edition in vier Farben, die jeweils in einer Auflage von 400 nummerierten Exemplaren hergestellt wird.
Das 2007 auf den Markt gebrachte Originalmodell zeichnete sich durch sein revolutionäres Design, seine technischen an den Schwanz eines Skorpions erinnernden Bügel und seine spektakuläre grafische Präsenz aus: eine echte Ikone mit avantgardistischer Ästhetik und bereits damals Ausdruck der Marken-Philosophie.
Das Modell JF2207 von J.F. Rey, Spitzname „Scorpion“, diente als Vorlage für die Iconic40 (Bild: J.F. Rey)
Die Limited Edition von heute möchte diese Ikone aufwerten mit skulpturalen Linien, raffinierten Oberflächen, hochwertigen Materialien und einer anspruchsvollen Farbpalette, die neben einer Ausführung in glänzendem Silber – eine Anspielung auf das Originalmodell – auch die für die Marke typischen zweifarbigen Details aufweist.
Die Segmentierung der Bügel wurde dabei verfeinert: Sie sind bei der Neuauflage leichter und ergonomischer, bleiben aber dem charakteristischen kinetischen Gefühl treu. Rebellisch und ausdrucksstark, leicht erkennbar und doch komfortabler und moderner, schlagen sie eine Brücke zwischen Tradition und Innovation, Vergangenheit und Zukunft.
Jedes Modell wird in einer exklusiven Verpackung geliefert, und für die Augenoptiker ist eine besondere Sammlerbox vorgesehen für alle vier Modelle zusammen – als Hommage an vier Jahrzehnte „furchtloser Kreativität, mutiger Visionen und wahrhaft außergewöhnlichen Stils“, wie es das Brillenlabel nennt.
Auf der opti wird weitergefeiert
Auf der SILMO in Paris im September wurden die 40 Jahre exklusiv gefeiert und die neuen Designs vorgestellt. Auch wenn 2026 das Jubiläum eigentlich vorbei ist, werden die Besucher in München auf der opti bestimmt noch den Geist dieses Jubiläums spüren, inklusive vieler überraschender Brillendesigns – jenseits aller Grenzen, da ist man sich bei J.F. Rey sicher.
/// PE
Interview mit Fabrice Albert
„Wir wollen weiterhin überraschen.“
Im September 2024 kam Fabrice Albert als neuer Geschäftsführer zu J.F. Rey, nachdem er bereits mehr als 25 Jahre in der Brillenbranche tätig war, mit Führungs-Positionen bei Marken und Vertriebsnetzen wie Lynx Optique, Inface, Design Eyewear Group, Silhouette und PPG. Er habe dadurch eine breite internationale Perspektive gewonnen, wie er sagt, die er nun in den Dienst dieser „hoch kreativen, unabhängigen französischen Marke“ stelle.
Fabrice Albert (CEO), hier mit Designerin Fausta Padula (Bild: J.F. Rey)
eyebizz: Welchen Eindruck hatten Sie früher von der Marke J.F. Rey?
Fabrice Albert: Für mich war J.F. Rey schon immer eine Kultmarke: gewagt in Form und Farbe, technisch fortschrittlich und immer bereit, zu überraschen. Typisch ist die Mischung aus künstlerischer Freiheit und technischer Meisterschaft – kühnes Design kombiniert mit makelloser Qualität und Komfort.
Sie sind seit etwas mehr als einem Jahr Geschäftsführer: Was haben Sie in dieser Zeit verändert?
Im vergangenen Jahr haben wir die Premium-Positionierung der Marke gestärkt und ihre internationale Entwicklung vorangetrieben. Wir haben damit begonnen, die Verwaltung unserer Kollektionen, das Marketing und den Vertrieb neu zu organisieren. Die Rollen im Produktmanagement und Marketing wurden klarer definiert, die Kunden-Segmentierung wurde verstärkt und die Produkt-Einführungen wurden durch verbesserte Prognose- und Vertriebsmodelle strukturiert.
Das Ziel ist es, sicherzustellen, dass jede Kollektion nicht nur mutig und innovativ im Design ist, sondern auch durch ein kohärentes Storytelling, leistungsstarke Marketing-Instrumente und eine effiziente Markteinführungs-Strategie unterstützt wird.
Gleichzeitig haben wir in neue Technologien investiert – darunter die Einführung eines integrierten CRM- und ERP-Systems –, um Prozesse zu digitalisieren, die Datenzuverlässigkeit zu verbessern und unsere Teams und Märkte effizienter miteinander zu verbinden. Dieser digitale Wandel ist der Schlüssel zur Verbesserung sowohl unserer internen Leistung als auch der Erfahrung, die wir unseren Partnern bieten.
Sehen Sie die Marke heute anders?
Ja. Wenn man von außen kommt, bewundert man die Kreativität. Nach einem Jahr im Unternehmen entdeckt man das fundierte Know-how und die Belastbarkeit der Teams. Ich sehe J.F. Rey heute nicht nur als kreative Marke, sondern als komplettes Ökosystem – Design, Innovation, Betrieb – alles ausgerichtet auf unsere DNA: Mut, Innovation, Exzellenz.
Wie würden Sie J.F. Rey auf dem deutschen Markt einschätzen im Vergleich zu Frankreich?
Deutschland ist einer unserer stabilsten europäischen Märkte: hochprofessionelle Augenoptiker mit einem starken Fokus auf Qualität und Design. Im Vergleich zu Frankreich, wo die emotionale Bindung zur Marke stark ist, sind deutsche Kunden eher analytisch und konzentrieren sich auf technische Aspekte und Langlebigkeit. Das passt gut zu unseren fortschrittlichen Konzepten wie der Carbon- oder Sledge-Serie, die Ästhetik und Leistung vereinen.
Auf der SILMO in Paris haben Sie das 40-jährige Jubiläum groß hervorgehoben. Wie war die Messe insgesamt?
Wir haben unser Jubiläum mit exklusiven Neuvorstellungen und limitierten Editionen gefeiert. Die Messe war ein großer Erfolg – unser Stand war dynamisch, unsere Teams motiviert und die Reaktionen auf die neuen Konzepte waren begeistert. Die Kunden schätzten sowohl die Kreativität als auch die technischen Innovationen und bestätigten damit unsere Positionierung „Beyond Limits“.
Und wie geht es weiter?
Wir möchten den Status von J.F. Rey als Premium-Designermarke stärken, wobei wir drei Hauptprioritäten verfolgen:
Produkt: Weiterentwicklung durch neue Materialien, patentierte Technologien und nachhaltiges Design.
International: Beschleunigung des Wachstums in Schlüsselregionen wie Asien und Nordamerika durch exklusive Vertriebs-Partnerschaften.
Organisation und Kundenerlebnis: Weitere Digitalisierung, stärkeres Storytelling und immersive Erlebnisse im Laden und online.
Unser Ziel ist klar: Wir wollen weiterhin überraschen und gleichzeitig operative Exzellenz und eine engere Zusammenarbeit mit unseren Optikerpartnern sicherstellen.