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Verbände zum Welttag des Hörens am 3. März

DSB: Betroffenen mehr Gehör verschaffen

Die bessere und gesicherte Versorgung für alle hörgeschädigten Menschen war Thema eines parlamentarischen Frühstücks, bei dem der Deutsche Schwerhörigenbund e. V. (DSB) als Gastgeber sowie die Deutsche Cochlea Implantat Gesellschaft e. V. (DCIG) zum diesjährigen Welttag des Hörens (3. März) Politikerinnen und Politiker im Deutschen Bundestag informierten.

DSB Politik-Treffen Welttag des Hörens 2023
Der DSB und andere Verbände für Hörgeschädigte luden die Politik zur Info-Veranstaltung (jeweils von links): Reihe hinten: Dr. Matthias Müller (Präsident DSB), PD Dr. Jan Löhler, Dr. Stefan Zimmer (BVHI), Jana Verheyen, Bart Volckaerts (Cochlear) – Reihe vorne: Kristine Lütke MdB (FDP), Gregor Dittrich (Medel), Dr. Harald Seidler (DHV), Janine Dersch (Cochlear) und Sylwia Swiston (Cochlear) (Foto: DSB)

Im Fokus standen Risiken und Folgen einer unzureichenden Hörrehabilitation für Betroffene und für die Gesellschaft sowie die Notwendigkeit einer rechtzeitigen und notwendigen Versorgung gemäß der jeweiligen medizinischen Indikation – entweder mit konventionellen Hörgeräten oder mit Cochlea-Implantaten (CI). Namhafte Repräsentanten der Selbsthilfe sowie weiterer mit dem Thema „Hören“ befasste Institutionen belegten deutliche Reserven der Hörversorgung in Deutschland.

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Um Betroffenen mehr Gehör zu verschaffen, bündelten DSB und DCIG ihre Kräfte unter dem Dach des kürzlich gegründeten Deutschen Hörverbandes (DHV), der sich auf der Veranstaltung ebenfalls präsentierte. Empfohlen wurde zudem die Einführung flächendeckender Angebote für regelmäßige Hörscreenings ab dem 50. Lebensjahr.

Alljährlich veranstaltet die Weltgesundheits-Organisation (WHO) am 3. März den Welthörtag, der von DSB und DCIG sowie von weiteren Verbänden und Institutionen begleitet und unterstützt wird. „Rund 16 Millionen Menschen leben in Deutschland mit einem Hörverlust“, so Dr. Matthias Müller, Präsident des Deutschen Schwerhörigenbundes (DSB). „Doch selbst viele stark hörgeschädigte Menschen finden immer noch nicht den Weg zu einer Hörversorgung, die ihrer Indikation entspricht. Die Folgen sind gravierend; und zwar sowohl für die Betroffenen als auch für die Gesellschaft. Es geht nicht nur um erhebliche Abstriche in Kommunikation und Lebensqualität. Es geht um psychische Erkrankungen, um Arbeitslosigkeit und um die daraus entstehenden Folgekosten.“

DSB Politik-Treffen Welttag des Hörens 2023
Gregor Dittrich (Medel), Dr. Matthias Müller (Präsident DSB), Dr. Stefan Zimmer (BVHI), Isabel Fraulob (Medel), Jana Verheyen, Sylwia Swiston (Cochlear), Janine Dersch (Cochlear), Toby Lawin-Ore (Advanced Bionics) und Bart Volckaerts (Cochlear) (Foto: DSB)

„Mit einer besseren und abgesicherten Hörversorgung ließe sich die Situation vieler Menschen deutlich verbessern und die Allgemeinheit würde ebenfalls erheblich davon profitieren“, bestätigt auch Dr. Harald Seidler, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Hörverbandes (DHV). „Daher muss sichergestellt sein, dass diejenigen, denen Hörgeräte keine ausreichende Hilfe mehr bieten, leichteren Zugang zu alternativen und seit Jahrzehnten bewährten Behandlungsmethoden wie dem Cochlea-Implantat (CI) erhalten. Vielen eröffnet das CI ein deutliches Plus an Sprachverstehen und Lebensqualität. Wir gehen jedoch davon aus, dass derzeit lediglich nur einer von 20 hochgradig hörgeschädigten Bundesbürgern, die vom Cochlea-Implantat profitieren könnten, bereits versorgt ist.“

Eine Orientierung, ab wann ein Cochlea-Implantat in Erwägung gezogen werden sollte, biete die AWMF-Leitlinie „Cochlea-Implantat Versorgung“ der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V. (DGHNO-KHC).

DSB: Informationen zum Thema Hörversorgung

Beim parlamentarischen Frühstück konnten sich Vertreter aller Parteien aus erster Hand informieren. Begrüßt wurden die geladenen Gäste von Kristine Lütke (FDP), Ordentliches Mitglied im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages sowie Stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Arbeit und Soziales. Die Schirmherrin der Initiative unterstrich in ihrem Grußwort die Wichtigkeit und Bedeutung der guten Versorgung hörgeschädigter Menschen.

Dr. Matthias Müller referierte über das Selbstverständnis und die Mission der traditionsreichen Selbsthilfeorganisation „Deutscher Schwerhörigenbund“. Weiterer wichtiger Programmpunkt war die Vorstellung des kürzlich gegründeten Deutschen Hörverbandes e. V. (DHV), eines Dachverbandes, in dem Deutscher Schwerhörigenbund (DSB) und Deutsche Cochlea Implantat Gesellschaft (DCIG) ihre Kräfte zukünftig bündeln; DHV-Vorstandsvorsitzender Dr. Harald Seidler informierte dazu.

Dr. Stefan Zimmer stellte als Sprecher der Arbeitsgruppe „World Hearing Day“ des WHO-World Hearing Forum signifikante Zahlen, Daten und Fakten zum Welttag des Hörens vor. Für die Kampagne „Hörvorsorge ab 50 – ICH geHÖRE daZU!“und eine bundesweite Einführung eines jährlichen Hörscreenings ab 50 Jahren plädierte PD Dr. Jan Löhler, Präsident des Deutschen Berufsverbandes der HNO-Ärzte e. V. (BVHNO). Moderiert wurde die Veranstaltung von Audiotherapeutin Jana Verheyen; die Leiterin der Hörrehabilitation am Heilig-Geist Hospital Bensheim ist und selbst zwei Cochlea-Implantate trägt.

Im Anschluss an den offiziellen Teil des Treffens folgte eine angeregte Diskussion zwischen Podiumsteilnehmern und Gästen, mit dem vielfachen Wunsch, den Dialog kontinuierlich fortzuführen und die geschilderten Herausforderungen gemeinsam mit den Betroffenen zu meistern.

 

Quelle: DSB

 

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