Premiere beim Wissenschafts-Preis von Rupp + Hubrach (Bamberg): Maximilian Freiberg erhält als erster Preisträger zum zweiten Mal die Auszeichnung. Nach der Bachelorarbeit 2023 überzeugte Freiberg nun auch mit seiner Masterarbeit an der Berliner Hochschule für Technik (BHT).
Maximilian Freiberg ist der erste Preisträger, der den Wissenschaftspreis von Rupp + Hubrach zum zweiten Mal erhielt (Bild: Rupp + Hubrach)
„Die Tiefe, Präzision und Relevanz dieser Arbeit sind beeindruckend. Das zeigt eindrucksvoll, welches Potenzial in der Verbindung aus Forschung und Praxis steckt“, so Christian Pflaum, Geschäftsführer von Rupp + Hubrach.
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Maximilian Freiberg M.Sc. hatte 2023 den Preis schon einmal erhalten für seine innovative Studie zur „Bestimmung des bevorzugten retinalen Fixationsortes unter monokularen versus binokularen Fixationsbedingungen mittels binokularer Scanning Laser Ophthalmoskopie“.
In seiner Masterarbeit untersuchte Freiberg das Fixationsverhalten unter verschiedenen Blickbedingungen und Aufgaben – ein komplexes Thema mit hoher klinischer und optometrischer Relevanz. Kern der Arbeit war ein binokulares Scanning-Laser-Ophthalmoskop (bSLO), welches im „Adaptive Optics Vision“-Labor der Uni-Augenklinik Bonn unter der Leitung von Dr. Wolf Harmening entwickelt wurde.
Mit dem von Freiberg modifizierten Aufbau sei es ihm gelungen, den Ort der menschlichen Netzhaut mit maximaler Präzision an beiden Augen gleichzeitig live zu filmen und damit die einzelnen Sinneszellen zu bestimmen, mit denen der Mensch Objekte fixiert. „Mit seiner Arbeit hat Maximilian Freiberg gezeigt, welches Potenzial im bSLO-System steckt – und neue Wege für Forschung und Praxis eröffnet“, so Harmening.
Großes Potenzial für weitere Forschung
Die Ergebnisse: Die Fixation von Objekten mit beiden Augen ist signifikant stabiler als die mit nur einem Auge – insbesondere bei anspruchsvolleren Fixations-Aufgaben. Zudem konnte gezeigt werden, dass eine als objektive Fixationsdisparität bezeichnete diskrete Abweichung der Sehachsen mit der Richtung einer bei manchen Menschen vorliegenden latenten Schielstellung in Beziehung steht, aber keinen Einfluss auf die Qualität des räumlichen Sehens hat.
Maximilian Freiberg (rechts im Bild) und Dr. Wolf Harmening hinter dem offenen bSLO-System (Bild: Rupp + Hubrach)
„Neben den Erkenntnissen, die Maximilian Freiberg während seiner Arbeit bereits gewonnen hat, wird es nun möglich sein, Augenbewegungen und ihre Störungen mit einer bisher nicht erreichten Genauigkeit zu analysieren und damit besser zu verstehen“, lobt Prof. Dr. med. habil. Christian Meltendorf, Erstbetreuer der Masterarbeit. „Methodisch und analytisch ist das exzellent – mit einem großen Potenzial für die weiterführende Forschung.“
Rupp + Hubrach: Preisverleihung in Planung
Freibergs Arbeit fand bereits große Resonanz in der Fachwelt. Seine Ergebnisse stellte er unter anderem beim Adaptive Optics Psychophysics Workshop in Berkeley (USA), bei der Vision Sciences Society in Florida sowie dem Jahreskongress der deutschen ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) vor. Eine Fachpublikation ist in Vorbereitung.
Die feierliche Übergabe des mit 1.500 Euro dotierten Wissenschaftspreises von Rupp + Hubrach wird aktuell mit der Berliner Hochschule für Technik geplant und findet am 25. November 2025 in Berlin statt. Weitere Informationen zum Wissenschaftspreis, der Masterarbeit von Maximilian Freiberg und der Preisverleihung gibt es auf rh-brillenglas.de.