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Tritt am 1. Juli 2026 in Kraft

ZVA: Neue Meisterprüfungs-Verordnung kommt

Die neue Verordnung zur Meisterprüfung im Augenoptiker-Handwerk wurde am 11. Juli im Bundesgesetzblatt veröffentlicht. Sie tritt am 1. Juli 2026 in Kraft und stellt laut ZVA einen wichtigen Meilenstein in der Weiterentwicklung des Berufsstandes dar.

ZVA Neue Meister-Verordnung Augenoptik c ZVA Peter Boettcher
© ZVA / Peter Boettcher

Der ZVA habe sich schon länger für eine Überarbeitung der bestehenden Meisterverordnung eingesetzt, um das Prüfungswesen an die heutigen Anforderungen der augenoptischen Versorgung anzupassen. Mit der jetzt veröffentlichten Verordnung würden zentrale berufspolitische Zielsetzungen des Verbandes umgesetzt. Der Entwurf der neuen Verordnung wurde inhaltlich vom Expertenkreis des ZVA erarbeitet. Einschließlich des offiziellen Anhörungs- und Abstimmungs-Verfahrens erstreckte sich der gesamte Prozess über rund zwei Jahre.

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„Mit dieser Reform stellen wir den Beruf des Augenoptikers zukunftsfest auf. Die neue Meisterverordnung spiegelt die gestiegenen fachlichen Anforderungen und die größere Verantwortung für die Augengesundheit bei der Versorgung mit Sehhilfen wider“, erklärt Christian Müller, Präsident des ZVA (Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen).

ZVA: Umfassender und zeitgemäßer Praxis-Teil

Kern der Novellierung ist die Stärkung der fachlichen Prüfungsteile. Die praktische Meisterprüfung beinhaltet einerseits künftig eine vollständige Kontaktlinsen-Anpassung; eine Brillen-Anfertigung als Alternative ist dann nicht mehr Bestandteil der Meisterprüfung, da sie bereits Inhalt der Gesellenprüfung ist. Durch die Modernisierung der praktischen Prüfung werden optometrische Prüfverfahren, die Anpassung von Kontaktlinsen und die Durchführung der Refraktions-Bestimmung somit obligatorische Prüfungsteile. Nicht ausreichende Leistungen in diesen Kernbereichen gehen zudem künftig stärker in das Ergebnis der Prüfung ein.

ZVA Neue Meister-Verordnung Augenoptik 2 c ZVA Peter Boettcher
© ZVA / Peter Boettcher

Ergänzt wird der praktische Teil durch eine neu eingeführte Situations-Aufgabe, die zur Vertiefung unter anderem weitere optometrische Untersuchungen, eine Binokular-Prüfung sowie die Bewertung einer fertiggestellten Sehhilfe umfasst.

„Die neue Struktur bringt mehr Realität in die Prüfung“, so Christian Müller. „Denn: Augenoptikermeister übernehmen immer mehr Verantwortung in der Kundenversorgung – vom Beratungsgespräch und der augenoptischen Anamnese über verschiedene Augenprüfungen bis hin zur Anpassung und Abgabe der fertigen Brille oder Kontaktlinsen. Dieser Verantwortung trägt die neue Meisterprüfungs-Verordnung Rechnung.“

Fokus auf Fachkompetenz in Theorie und Praxis

Auch die theoretische Prüfung wurde neu gegliedert. Statt wie bisher vier gibt es künftig drei Handlungsfelder, wodurch betriebswirtschaftliche Inhalte stärker gebündelt und fachliche Schwerpunkte vertieft und in ihrer Bedeutung hervorgehoben werden. Damit wird es laut ZVA künftig schwieriger, fachliche Defizite durch betriebswirtschaftliche Stärken zu kompensieren.

Zusätzlich zur adäquaten Versorgung mit Sehhilfen werden Auffälligkeiten am Auge sowie des visuellen Systems frühzeitig aufgedeckt und gegebenenfalls der Besuch eines Arztes empfohlen.

 

Der neue Rahmenlehrplan zur Vorbereitung auf die fachlichen Prüfungsteile wird voraussichtlich im August veröffentlicht. Die neue Meisterverordnung kann unter folgendem Link abgerufen werden: https://www.recht.bund.de/eli/bund/bgbl-1/2025/157.

 

Quelle: ZVA

 

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