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Essilor lädt auf die MS3

Trainingsschiff 1. Klasse

Über 280 Augenoptiker und Augenoptikerinnen lud Brillenglashersteller Essilor Anfang Juni ein, um von Bremerhaven über Kristiansand nach Oslo – oder von Oslo zurück nach Bremerhaven zu cruisen: Viel Aufwand kurz vor der Mega-Fusion mit Luxottica, die voraussichtlich bis Ende des Monats von statten geht. Das Ziel der Trainings-Kreuzfahrt war ein intensiver Austausch mit den Partnern: „Für uns war das eine sehr gute Möglichkeit, um uns mit den Augenoptiker abseits des Tagesgeschäfts  auszutauschen, um zu hören, was wir schon gut machen, aber insbesondere auch um zu erfahren, was wir noch besser machen können“, so Alex Versteeg, Geschäftsführer Essilor GmbH.

Die Branchen-Premiere war der Nummer eins des Brillenglasmarktes in Europa gewiss: Einen ähnlichen Event hat es in der deutschen Augenoptik noch nicht gegeben. Networking, Workshops und spannende Vorträge im Mittelpunkt des Trainingsprogramms. Entsprechend dem nordischen Jahrhundert-Sommer mit anhaltenden Temperaturen zwischen 20 und 30 Grad herrschte beste Stimmung unter den Teilnehmern. Aufgrund eines Stromausfalls am Hamburger Flughafen konnte ein Augenoptiker aus der Hansestadt nicht anreisen, dafür blieben andere, die eigentlich in Oslo schon wieder hätten aussteigen müssen. 

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Essilor: Alex Versteeg
Alex Versteeg, Geschäftsführer von Essilor (Bild: Steven Haberland)

Selbst Landausflüge waren mit im On-Tour-Paket. Gewählt werden konnte unter anderem zwischen Fjorderlebnissen bei Kristiansand, Radtouren rund um versandete Kirchen von Skagen, der „Adlerwelt“ und einer speziellen Wüstenerfahrung auf der Wanderdüne Rabjerg Mile in der Höhe von Skagen. Allen gemein waren emotionale Momente, die den Trainees sicher in Erinnerung bleiben.

(Bild: Steven Haberland)

Aufbruch zur Transformation

Motto der gesamten Reise war „Varilux on Tour“, denn das Essilor Partner Programm „Varilux Spezialist“ begeht in diesem Jahr sein 25-jähriges Jubiläum, und die Gleitsichtglasmarke Varilux wird im kommenden Jahr 60. Aber bei den gut besuchten Vorträgen und Workshops wurde nicht nur ein Blick zurückgeworfen. Sylvia Sahl, Produktmanagerin Brillenglas Essilor sprach unter anderem über die Bedeutung von technischem Fortschritt: „Wussten Sie, dass aktuell die Hälfte des Umsatzes aus dem augenoptischen Markt mit Produkten erwirtschaftet wird, die weniger als zwei Jahre am Markt sind?“ Umso wichtiger, dass Unternehmen, in Forschung und Entwicklung investieren. Sylvia Sahl: „Bei Essilor sind es weltweit jährlich über 200 Millionen Euro, die in F+E gehen.“ Die Freiburgerin schickte ein charmantes Lob an die Glaspartner: „Essilor entwickelt die Innovationen, Sie erwecken diese zum Leben.“

Klarer Tenor auf dem Schiff: Der französische Glashersteller sucht den engen Kontakt zu seinen Partnern, um Win-Win-Situationen zu forcieren.

Und dann kommt Gutjahr

Selbst Wikipedia kennt Richard Gutjahr: unter anderem als Fernsehredakteur, ausgezeichneter „Netz-Journalist“ und mittlerweile auch als Trainer für die Online-Welt. Er ist 47 Jahre alt und braucht seit neustem eine Brille. Seine Brillen-Story: Er ist auf der Varilux-Website und wird an einen Augenoptiker in der Nähe verwiesen, will sich aber erst einmal online einen Überblick über dessen Angebot verschaffen. Googelt vergeblich. Der Optiker hat keine Website. Gutjahrs Reise zu diesem Web-Verweigerer endet abrupt: „Das kann nicht sein.“ Meint er.

Dabei setzt er für die 14 Augenoptiker im Workshop noch eins drauf: Social Media wäre ihm lieber und wichtiger als die Web-Site, beteuert der Online-Enthusiast. Schließlich seien es seine Freunde und Bekannten, die dort ihre Likes verteilen. Eine Augenoptikerin verkündet daraufhin frank und frei: Sie hat keine Lust auf Facebook. On-und Offline-Welten prallen aufeinander. Gutjahr war erstaunt, dass es der Branche noch sehr gut zu gehen scheint: „Viele Mitreisende haben zwar eine Homepage, sie leben aber von der klassischen Mundpropaganda ihrer Stammkunden. Das freut mich und ist eine gute Ausgangsbasis. Allerdings sollte man gerade in den guten Jahren für die (digitale) Zukunft vorsorgen.“

Richard Gutjahr
Richard Gutjahr (Bild: Steven Haberland)

Stopp TV – Go Online

Weil das Social-Web so effektiv ist, hat Essilor die Strategie seiner Endverbraucherkommunikation geändert und konzentriert sich bereits seit Mai ausschließlich auf die digitalen Kanäle – für 2018 ist daher keine weitere TV-Werbung mehr geplant. Denn im Netz wirkt die Kommunikation nachhaltiger und effizienter, so Walenda. Wenn die TV-Werbung zu Varilux lief, erreichten wir wöchentlich 10.000 Interessenten auf der Marken-Website, sonst 1.000. Innerhalb von zwei Wochen Online-Kommunikation waren es 20.000 Besucher pro Woche. Es sollen mehr werden, klärt Walenda, 40.000 ist das Ziel.

Für die Industrie, aber auch für den einzelnen individuellen Augenoptiker heißt das Ziel „sichtbar“ zu werden und Vertrauen zum Endverbraucher aufzubauen. Der alte Spruch gilt: Tue Gutes und rede darüber in Deinen Netzwerken. Allerdings bitte im Schnellfeuer-Takt. Denn die Aufmerksamkeitsfähigkeit der heutigen Leser liegt bei der eines Goldfisches, bei acht Sekunden.

Last but not least lautete ein Lern-Inhalt für die Essilor-Crew: Es braucht mehr generische Informationen zum Endverbraucher, -Information, die nicht gebrandet ist.

Der Essilor-Dampfer hält Kurs und trägt durch die Wellen des Marktes, demnächst mit dem Tanker-Luxottica vereint zur Mega-Flotte EssilorLuxottica. Welche Produkte es in diesem Zusammenhang künftig gibt, blieb offen. eyebizz bleibt dran. // CH

 

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