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3D-Drucktechnologie für Brillen

Wie aus Puder und Hitze eine Brille wird

(YS) Insgesamt 33 Aussteller zeigten ihre Kollektionen bei „Die Brillenmesse“ im Kölner Dock.One vom 6. bis 7. Mai. Unter ihnen das junge deutsche Label Powder & Heat, das den Markt mittels der 3D-Drucktechnologie erobern will.

3D-Vermessung des Kopfes mittels der Powder & Heat Software. Links: Murat Balci, Head of Sales; rechts: Manuel Breit, Geschäftsführer
3D-Vermessung des Kopfes mittels der Powder & Heat Software. Links: Murat Balci, Head of Sales; rechts: Manuel Breit, Geschäftsführer

Auf der Messe referierte Georg Vollmer, Managing Director bei Powder & Heat, zum Thema 3D und erklärte den Herstellungsprozess der Brillen. Diese werden mittels des selektiven Lasersinter Verfahrens (SLS) hergestellt, in dem Nylon Pulver (Powder) mittels Laser (Heat) schichtweise geschmolzen und verklebt wird. Als Blaupause dient hier das am Computer hergestellte Modell der Brille, die nach Bedarf angefertigt wird. Der Augenoptiker bzw. Kunde kann aus insgesamt je 12 Sonnen- und Korrektionsbrillen auswählen, wobei Größe und Farbe angepasst werden. Hierfür verwendet der Optiker eine eigens entwickelte iPad-kompatible Software und Kamera, mit der er die Maße des Kunden genau nehmen und die Brille entsprechend anpassen kann.

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Gemeinsame Leidenschaft

Insgesamt liegen hinter dem Konzept der Marke drei Jahre Entwicklungsarbeit. Als sich Georg Vollmer und Manuel Breit vor rund vier Jahren kennenlernten, wurde schnell klar, dass sie zusammenarbeiten wollen. Manuel Breit, der aus der Maschinenbautechnik kommt, wollte schon lange den 3D-Druck für die Herstellung von Brillen nutzen. Georg Vollmer, seines Zeichens studierter Designer, begeisterte sich schon länger für die neue Technik und wollte sie für seine Projekte anwenden. Dass sich die beiden zusammentun würden, war also nur eine Frage der Zeit.

Vor drei Jahren dann gründeten sie Powder & Heat, gingen Ende 2016 an den Markt und stellten schließlich auf der Opti 2017 ihre Kollektion das erste Mal vor. Eins der Modelle wurde bereits mit dem German Design Award 2017 und dem Red Dot Design Award 2017 ausgezeichnet. Derzeit baut das Label seine Vertriebsstruktur auf, um die Brillen über den Süden und Mitteldeutschland hinaus bekannt zu machen. Die Produktion findet im beschaulichen Erding, Bayern, statt, alle Zulieferer seien aus der Region rund um den Standort. Nur die Scharniere kommen aus Österreich. Georg Vollmer betonte im Gespräch mit der eyebizz Redaktion, wie wichtig es ihm und seinem Partner sei, „ein ehrliches Produkt herstellen und mit lokalen Anbietern zusammen arbeiten zu können“.

Insgesamt zeigen sich die Brillen leicht und „edgy“, durch ihre etwas raue Oberfläche erinnern sie an Holzfassungen. Ob die 3D-Drucktechnik wirklich zukunftsträchtig ist, wird sich zeigen. Die Geschäftsführer des Newcomers sind sich da allerdings sicher. Wichtig sei ihnen persönlich vor allem aber, so Georg Vollmer, dass er hinter dem Produkt stehen könne.

Die Brillemesse 2017 Köln Powder and Heat
Der Powder & Heat, “Die Brillenmesse” in Köln

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